M&A-Aktivität in der Pharmabranche Expertenkommentar: Die Gesundheits- und Pharmabranche im Umbruch

Von Dr. med. Alexander Bock

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Die Gesundheits- und Pharmaziebranche ist von Kooperationen und Aufkäufen geprägt. Dr. med. Alexander Bock, ausgewiesener Branchenexperte und Senior Director beim renommierten, internationalen Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal (A&M), sieht hier aber auch die größten Herausforderungen.

M&A-Prozesse sollten von Beginn an mit einem Partner angegangen werden, der die nötige Erfahrung mitbringt.
M&A-Prozesse sollten von Beginn an mit einem Partner angegangen werden, der die nötige Erfahrung mitbringt.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

München – Die Covid-19-Krise zeigt erneut die Chancen und Herausforderungen für die Pharmaindustrie auf. Durch Lieferengpässe und Abhängigkeiten von ausländischen Pharmaunternehmen muss sich auch die Branche in Deutschland fragen, wie sie sich für die Zukunft aufstellen kann und muss.

Die aktuelle Welle von M&As, wie zum Beispiel Bayer und Ask Bio, oder strategischer Kooperationen, wie zwischen Pfizer und Biontech, zeigen den ungebrochenen Willen der Branche für Transaktionen. Allerdings bleiben dabei viele Transaktionen und Konsolidierungsprozesse hinter den Erwartungen zurück, weil diese nicht effizient umgesetzt werden.

Mehr als zwei Drittel der getätigten Transaktionen liefern nicht den Mehrwert, der ihnen anfänglich zugemessen wurde. Der Grund: die Integration des Deals wird häufig nicht konsequent und effizient umgesetzt. Sowohl bei Übernahmen als auch Fusionen spielen eine Reihe an Faktoren eine entscheidende Rolle. Neben dem „Technology Fit“ ist zum Beispiel der „Cultural Fit“ mindestens genauso wichtig. Dieser zweite Aspekt wird häufig zu spät einbezogen.

In der Vorbereitungs- und Transaktionsphase von M&A investieren Unternehmen viel Ressourcen. Allerdings geht in der letzten und entscheidenden Integrationsphase oft Potential verloren. Dabei belasten Unternehmen ihre eigenen Teams mit der Aufgabe des Buy & Build. Oft sind diese aber mit der Situation überfordert. Begleitet kein dezidiertes Integrationsteam eine Übernahme, flacht in den weiteren Phasen die Motivation ab und der Deal bringt weitaus weniger als geplant. Für den Erfolg von M&A ist ausschlaggebend bereits im Vorfeld die Outcomes realistisch einzuschätzen. Für beides benötigt man jahrelange Erfahrung im Bereich M&A. Dies können nur wenige Unternehmen alleine umsetzen. Deshalb ist es sinnvoll, den M&A-Prozess von Beginn an mit einem Partner anzugehen, der die nötige Erfahrung mitbringt.

* Dr. med. Alexander Bock ist Senior Director bei Alvarez & Marsal im Bereich Healthcare & Life Sciences. Er verfügt über mehr als 17 Jahre Erfahrung im Gesundheitswesen und Life Sciences-Bereich. Seine Expertise reicht von der Patientenversorgung als praktizierender Arzt, über die Geschäftsführung von Pharma- und Medizintechnikunternehmen bis hin zur Gründung eines eigenen Unternehmens im Bereich der digitalen Gesundheit.

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