Bilanzpressekonferenz Evonik

Evonik setzt auf Diversifikation und Zukunftstrends

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Auf den weltweiten starken Nachfrageeinbruch in der Chemie in wichtigen Endmärkten wie Kunststoffe, Automobil, Lacke & Beschichtungen sowie Bau hat Evonik reagiert, die Produktion deutlich zurückgefahren und einzelne Anlagen abgestellt. Derzeit hat der Konzern außerdem für rund 3 000 Mitarbeiter in Deutschland Kurzarbeit angemeldet. Dies soll dazu beitragen, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.

Angesichts der Wirtschaftkrise ist die Sicherung des Cashflows von besonderer Bedeutung. Deshalb hat Evonik auch seine Investitionspläne für 2009 deutlich zurückgefahren. Insgesamt beläuft sich das Investitionsbudget nun auf knapp eine Milliarde Euro. Größtes Einzelprojekt ist die Errichtung eines 750 MW-Steinkohlekraftwerks in Duisburg-Walsum, das seinen Betrieb im Jahr 2010 aufnehmen soll. Weit fortgeschritten ist ebenfalls der Bau eines integrierten Verbundkomplexes zur Herstellung von PMMA-Spezialkunststoffen in Schanghai (China).

Unverändert hohe F&E-Ausgaben als Basis für profitables Wachstum

Auf unverändert hohem Niveau treibt Evonik seine Forschung & Entwicklung voran. „Forschung und Entwicklung sind wichtige Hebel für künftiges profitables Wachstum“, so Dr. Engel. Der Konzern wendet für seine F&E-Aktivitäten jährlich mehr als 300 Millionen Euro auf. Im Herbst 2008 hatte Evonik mit dem Forschungszentrum Energieeffizienz (Eco2) das dritte Science-to-Business (S2B)-Center gegründet, in dem erstmals alle drei Geschäftsfelder mit Projekten vertreten sind: Allein aus den drei S2B-Centern erwartet Evonik im Jahr 2015 einen zusätzlichen jährlichen Umsatz von rund eine Milliarde Euro.

Ausblick für das Gesamtjahr 2009

Das Geschäftsfeld Chemie wurde bereits in den letzten Monaten des Jahres 2008 von dem gravierenden Konjunktureinbruch erfasst. Evonik rechnet für das Jahr 2009 nicht mit einer schnellen Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds. Niedrigere Beschaffungspreise für wesentliche Rohstoffe und die von Evonik eingeleiteten umfangreichen Maßnahmen zur Kostenreduzierung werden nur eine dämpfende Wirkung haben können. Aufgrund des dominierenden Anteils des Geschäftsfelds Chemie an den gesamten Konzernaktivitäten geht Evonik insgesamt von einem deutlichen Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2009 aus, der sich gleichfalls negativ auf das EBITDA auswirken wird. Eine Prognose auf quantitativer Basis gibt der Konzern jedoch nicht, der Ausblick auf das Jahr 2009 sei hierfür mit zu großen Unsicherheiten behaftet.

Auf welche Zukunftsmärkte Evonik setzt

„Wir haben unsere Unternehmensaktivitäten schon heute an den wesentlichen Megatrends Energieeffizienz, Gesundheit

und Wellness sowie Globalisierung und Demografie ausgerichtet“, betonte Engel auf de Bilanzpressekonferenz. „Neue Produkte sind nach meiner festen Überzeugung heute wichtiger denn je. Darin liegt der Hebel, den wir brauchen, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen und weiter profitabel zu wachsen“, so Engel weiter, denn: Einen Vorsprung habe derjenige, der schon in der Krise ein Stück weit an die Zeit nach der Krise denkt. Allein aus den drei laufenden Science-to-Business-Centern Energieeffizienz, Nanotronics und Weiße Biotechnologie erhofft sich der Konzern für das Jahr 2015 neue Spitzentechnologien mit einem zusätzlichen jährlichen Umsatz von gut einer Milliarde Euro.

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