Frischelogistik mit System Depotlose Distribution wird Wirklichkeit

Redakteur: azubi653

Ab Anfang 2011 startet mit FRESHParcel der erste Paketdienst für Frischprodukte, die zwischen +2 und +7 Grad Celsius gekühlt werden müssen. Das Unternehmen bedient sich dabei einer neuen Distributionsmethodik, die völlig ohne Depots auskommt. Wie das FRESHParcel-System genau funktioniert, erklärt FRESHParcel-Geschäftsführer Marc Hackländer.

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Marc Hackländer, Geschäftsführer der FPL FRESHParcel Logistik GmbH & Co. System KG. (Bild: Dirk Mahler/Fraunhofer IFF)
Marc Hackländer, Geschäftsführer der FPL FRESHParcel Logistik GmbH & Co. System KG. (Bild: Dirk Mahler/Fraunhofer IFF)

Frage: Wir alle kaufen und konsumieren nahezu täglich Lebensmittel aus dem Kühlregal. Und jeder weiß, dass Kühlprodukte schon heute von A nach B transportiert werden, ohne dass sie dabei verderben. Auf der anderen Seite gibt es mehr als eine Handvoll Paketdienstleister und Speditionen, die die verschiedensten Lösungen anbieten. Dennoch sagen Sie, der Markt hätte geradezu auf Sie gewartet. Was macht Sie so sicher?

Marc Hackländer: Weil wir ganz genau wissen, was wir tun. Wir steigen mit einer technischen Neuheit in eine Nische ein, die obendrein enormes Wachstumspotenzial hat. Dadurch können wir mit weniger Aufwand eine günstigere Leistung als herkömmliche Anbieter erzielen – und das bei steigendem Bedarf im Temperaturbereich von +2 bis + 7 Grad Celsius.

Frage: Was unterscheidet Sie von herkömmlichen Paketdiensten?

Hackländer: Unser einzigartiges Distributionssystem. Anders als klassische Distributionssysteme brauchen wir nur ein Gebäude in der Mitte von Deutschland, wo wir die nächtliche Sortierung vornehmen. Alles andere machen wir mit Speditionsbetrieben in der Region, die wir als Partner für die Abholung und Zustellung einbinden. Sie befördern die Sendungen in geschlossenen Wechselboxen, die man von einem Fahrzeug auf das nächste umladen kann, ohne die Waren anzufassen. Auf diese Weise nehmen wir den Umschlag vor und sparen uns die vielen regionalen Niederlassungen, die herkömmliche Paketdienstleister haben.

Frage: … weshalb Sie das neue System auch als »depotlose Distribution« bezeichnen.

Hackländer: Richtig. Das einzige, was unsere Systempartner brauchen, sind 6 bis 7 speziell ausgestattete Nahverkehrsfahrzeuge mit Wechselbehälter und eine Fläche von circa 1500 Quadratmetern – wir nennen diese Fläche FreshPoint. Dort laufen am frühen Abend die Fäden zusammen, das heißt dort laden die einzelnen Fahrzeuge, die tagsüber Sendungen eingesammelt haben, ihre Wechselbehälter ab. Das Ganze passiert an 58 Orten in Deutschland, denn so viele FreshPoints wird es geben. Dort werden die Wechselbehälter auf ein Fernverkehrsfahrzeug umgesetzt, sieben Stück passen auf einen solchen Sattelzug. Mit diesen sieben Kühlboxen fährt das Fahrzeug zum Hub.

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