Studie Wenn der Chef mit in den Urlaub fährt

Urlaub – endlich Ferien vom Alltag und von der Arbeit – soweit, so gut. Aber laut aktuellen Studien packt jeder dritte Arbeitnehmer sein Diensthandy oder seinen Laptop ein. 30 Prozent der Beschäftigten in Deutschland müssen auch in den Ferien für ihren Chef erreichbar sein.

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Sommerzeit ist Urlaubszeit. Doch komplett abschalten steht nicht für alle Arbeitnehmer auf dem Programm.
Sommerzeit ist Urlaubszeit. Doch komplett abschalten steht nicht für alle Arbeitnehmer auf dem Programm.
(Bild: gemeinfrei / CC0 )

Urlaubszeit sollte Erholung sein, vom Alltag und vor allem von der Arbeit. Das ist nicht immer möglich, wie aktuelle Studien zeigen. So ergibt eine Umfrage des Randstad Arbeitsbarometers, dass 30 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland auch in den Ferien für ihren Chef erreichbar sein müssen. Fast 59 Prozent aller Angestellten führen während ihres Urlaubs berufliche Telefonate oder verschicken Mails, wie eine weitere Umfrage des Online-Magazins Randstadkorrespondent herausgefunden hat. Die Mehrheit der Befragten gibt zwar an, das Ganze freiwillig zu machen, doch auf Dauer kann die permanente Erreichbarkeit enormen Stress verursachen.

Verschmelzung auf Dauer ungesund

Die fortschreitende Digitalisierung macht es in einigen Branchen möglich, flexibel und ortsunabhängig zu arbeiten, was häufig mit einer höheren Work-Life-Balance in Verbindung gebracht wird. Schließlich kann man sich die Zeit weitestgehend frei einteilen. Wer aber rund um die Uhr auf seine Arbeit zugreifen kann, und das auch im Urlaub, wird es schwer haben, ein Ende zu finden und Ruhezeiten einzuhalten.

Was würden Arbeitnehmer für einen zusätzlichen Urlaubstag tun?
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„Die Verschmelzung von Beruflichem und Privatem ist auf Dauer für beide Parteien ungesund - auf regelmäßige und ständige Überlastung folgen vermehrt krankheitsbedingte Ausfälle“, warnt Klaus Depner, Manager Health & Human Safety bei Randstad Deutschland.

Regeln schützen vor Stress und Überforderung

Wichtig ist, dass Unternehmen betriebliche Regelungen für flexibles und mobiles Arbeiten aufsetzen, um ihre Mitarbeiter vor Stress, Überforderung oder psychischer Ermüdung zu schützen. „Aber nicht nur für den Geschäftsalltag sollte es hier klare Spielregeln geben, sondern auch für die Urlaubszeit. Ferien sollen zur Erholung dienen. Davon profitiert schließlich auch der Chef, wenn der Mitarbeiter ausgeruht nach dem Urlaub wieder im Job durchstartet“, erklärt Klaus Depner.

Über die Studien

Das Randstad Arbeitsbarometer führt in 33 Ländern vierteljährlich eine Online-Umfrage durch. In Deutschland wurden 400 Arbeitnehmer zwischen 18 und 65 Jahren aus unterschiedlichen Branchen befragt. Auch das Online-Magazin Randstadkorrespondent führt regelmäßig Umfragen unter seinen Lesern durch. An der Befragung zum Thema „Verschmelzung von Arbeits- und Privatleben“ haben über 2000 Leser teilgenommen.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Portal unserer Schwestermarke elektrotechnik.

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