Deutscher Großanlagenbau

Trendwende bei Königsdisziplin in Sicht?

Seite: 3/3

Anbieter zum Thema

Kritisch sieht man auch die Doppelbesteuerung der Unternehmen, die die Projektabwicklung im Ausland belastet. Denn im internationalen steuerpolitischen Umfeld bleiben Risiken der Doppelbesteuerung nicht nur bestehen, sie verstärken sich durch die unabgestimmte Umsetzung der von OECD und G20 unterbreiteten Vorschläge zur Vermeidung von steuerlichen Gewinnverlagerungen sogar. Gewinne sollen danach künftig verstärkt am Ort der Wertschöpfung besteuert werden. Man fordere den Bund deshalb auf, mit praxisnahen Lösungen das Risiko der Doppelbesteuerung für Maschinen und Anlagen bauende Unternehmen zu reduzieren, so Nowicki.

Ausblick 2018: Wachsende Zuversicht im Großanlagenbau

Trotz aller Herausforderungen scheint die Zuversicht, dass es 2018 zu einer Trendwende im Großanlagenbau kommen könnte, gewachsen zu sein. Das spiegelt sich auch in einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedern der AGAB wider. Demnach gehen mehr als 70 % der Unternehmen von konstanten bzw. steigenden Auftragseingängen sowie einer zunehmenden Projekt- und Anfragetätigkeit aus. Gründe für diesen Optimismus leiten sich vor allem aus den günstigen konjunkturellen Perspektiven und dem Aufschwung an den Rohstoffmärkten ab.

Regionen wie Südamerika, Nordafrika und der Mittlere Osten könnten dadurch wieder stärker in den Fokus rücken. Damit es tatsächlich zu dem erhofften Umschwung im Großanlagenbau kommt, muss nach Ansicht der AGAB-Vertreter auch der regulatorische Rahmen stimmen. Die Branche begrüße daher, dass die deutsche Politik die enorme volkswirtschaftliche Bedeutung des Großanlagenbaus als Grundlage internationaler Wirtschaftsbeziehungen erkannt habe. „Sie muss ihre Instrumente aufgrund des hochvolatilen Umfelds in kürzeren Abständen als bisher überprüfen und bei Bedarf umgehend anpassen“, lautet das Fazit von Nowicki.

Bildergalerie
Bildergalerie mit 10 Bildern

* Der Autor ist Chefredakteur der PROCESS

(ID:45206240)