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Dietmar Dieing, zuständig für die Digitalisierung bei Zeppelin Systems, zeigte wie Industrie 4.0 die tägliche Arbeit vereinfachen kann. „Im Prinzip ist die Situation auf der ganzen Welt ähnlich. Eine Komponente ist defekt und der Techniker sucht die passende Dokumentation“, fand Dieing pragmatische Worte. Die Antwort von Zeppelin ist Plantgate, mit dem ab Februar jede Zeppelin-Komponente ausgestattet wird. Der kleine Transponder, der auch über entsprechende Ex-Zulassungen verfügt, enthält alle wichtigen Daten, wie Spezifikationen, Ersatzteillisten, Bedienung, Wartung oder Serviceintervalle, die dem Servicetechniker per Bluetooth auf seinem mobilen Endgerät zur Verfügung gestellt werden. Der Clou: Plantgate ist auch für andere Komponenten, unabhängig von Zeppelin, verwendbar.
Schnittstellen, Sicherheit und Effizienz
Um die täglichen Schnittstellen ging es auch Klaus Kilian von Azo. Zwar sei ihm bewusst, dass man diese nicht ganz vermeiden kann, dennoch sollten diese so klein wie möglich gehalten werden. Dies gelte von den Prozessmaschinen, dem ERP-System über die Betriebslogistik bis zur Automatisierung, aber auch wenn z.B. Flüssigkeiten in Schüttgüter eingespeist werden. Das gelinge jedoch nur durch eine klare Risikoanalyse, -bewertung und -nachverfolgung, so Kilian. Bei Azo selbst wurde daher die Vorplanung intensiviert. Dabei gab Kilian einen pragmatischen Weg vor, der längst nicht selbstverständlich ist. „Bei uns fangen die Kollegen aus der Verfahrenstechnik, Automatisierungstechnik und Prozessleittechnik gemeinsam mit der Planung an und arbeiten interdisziplinär zusammen“, sagte Kilian. „Damit gelingt ein medienbruchfreies Arbeiten.“ Von der Gesamtanlage ging es im nächsten Vortrag um eine einzelne Komponente. Für Hendrik Ruitenberg von Aviteq stand der schräge Wurf im Mittelpunkt, mit das Schüttgut sanft befördert wird. Mithilfe der Vibration ist das Material fast immer in der Luft, sodass es keine mechanisch bewegten Teile im Produktstrom gibt. Während der Vibration sind gleichzeitig auch andere Verfahren möglich, wie Austragen, Entwässern, Erwärmen oder Sieben und Verwiegen.
Um die pneumatische Förderung ging es Ricardo Wehrbein von der Aerzener Maschinenfabrik. Für ihn gehört Effizienz und Sicherheit untrennbar zusammen. Daher liegen die Schwerpunkte bei Aerzen auf der ölfreien Druckluft, der Einhaltung des Explosionsschutzes, der zustandsorientierten Wartung und dem Lärmschutz. Für Letzteres stellte Wehrbein einen Pulsationsschalldämpfer vor, der auf dem destruktiven Reflexionsprinzip beruht.
Abschließend berichtete Thomas Eules, Dec Deutschland, über verschiedene Containment-Lösungen. Damit sind zunächst alle Maßnahmen gemeint, die eine Ausbreitung von hochwirksamen Substanzen begrenzen. Hintergrund ist, dass eigentlich jedes Ein- und Ausschleusen einen Containmentbruch verursacht – ein sicheres Verlinken der Prozesse ist also notwendig. „Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Marktanforderungen immer schneller wechseln und die Produzenten darauf mit ihrer Anlagentechnik reagieren müssen. Die Auswahl des Containments-Konzepts ist damit von zentraler Bedeutung für die Betriebseffizienz“, so Eules.
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