Herstellung pharmazeutischer Pellets

Die wichtigsten Verfahren zur Pelletherstellung

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Die Kugel ist das Ideal

Pellets – von Pharmaziepapst Prof. Dr. Peter Kleinebudde als isometrische Agglomerate von Pulverpartikeln von annähernd kugeliger oder zylindrischer Form definiert – sind ein Fall für Perfektionisten. Je glatter und runder, desto besser können die Teilchen ihre Aufgabe erfüllen.

Apparatebauer Glatt und die Spezialisten von Pharmaceutical Services treibt das Thema Pellets seit Jahren um. Prinzipiell gibt es zwei Methoden zur Herstellung von Wirkstoffpellets: die Direktpelletierung, bei der sich die Pulverkomponenten aus Wirk- und Hilfsstoff in einer Matrix zusammen fügen und das Wirkstoff-Layering mittels Side-Spray- oder Wurster-Technologie, bei dem der Wirkstoff auf einen Starterkern aus Zucker oder mikrokristalliner Cellulose aufgetragen wird.

Eine interessante Verfahrensvariante für Matrix-Pellets ist die Extrusion von Feuchtgranulat im Basketex­truder und anschließender Rundung im Spheronisierer. Möller erläutert: „Durch eine kontinuierliche Nassgranulation mit nachgeschalteter Extrusion, Rundung und Trocknung gibt es heute die Möglichkeit, diesen Prozess kontinuierlich zu betreiben. Die so hergestellten Wirkstoff-Pellets könnten danach mit funktionellen Coatings versehen werden, weiterhin kontinuierlich mit Hilfsstoffen vermischt, und zu einer MUPS-Tablette direkt verpresst werden. Die Herausforderung liegt darin, dass es nicht zu einer Entmischung der Bestandteile kommt und die Pellets während des Verpressens nicht zerstört werden.“

Finetuning für Pelletverfahren

Glatt hat alle bekannten Verfahren zur Granulation und Pelletherstellung im Portfolio und im Verlauf der vergangenen Jahren weitere Verfahrensvarianten entwickelt, die dem Pelletprozess noch einmal ein „Finetuning“ verpassen und darüber hinaus auch eine Reihe neuer interessanter Möglichkeiten für das Lifecycle-Management von Wirkstoffen eröffnen.

Aber was unterscheidet Granulat- von Pelletherstellung? Pharmazeutisch gesehen sind beide eng zwar verwandt, doch die Partikelform trennt die beiden: Die Kugelform ist der Idealzustand des Pellets. Verfahrenstechnisch gibt es durchaus Gemeinsamkeiten.

„Die Wirbelschicht kann man sowohl für Granulierverfahren als auch für den Pelletaufbau verwenden. Wir konfigurieren deshalb Wirbelschichtanlagen auf Wunsch als Multipurposeanlagen, die dann auch kontinuierliche Pelletherstellung erlauben. Die einzelnen Prozessmodule für Direktpelletierung mit der Rotor-Technologien, für Wirkstoff-Beschichtung und Coating von Pellets mit der Wurster-Technologie oder für eine einfache Trocknung von Feuchtgranulaten können modular je nach Bedarf ausgetauscht werden,“ erkärt Möller.

In der Praxis wird seit vielen Jahren das Wurster-Verfahren genutzt: Das ist ein Wirbelschicht-​Bottomspray-Verfahren bei dem Starterkerne mit einer Wirkstoffschicht oder die so entstandenen Wirkstoffpellets mit einem funktionellen Coating besprüht werden.

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