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Das Pulver wird anschließend in einen Topf mit einer Kapazität von 100 Tonnen geblasen, wo der Gips für 90 Minuten bei einer Temperatur von 140 °C von Calciumsulfat-Dihydrat in Putz umgewandelt wird. Um die fertigen Produkte bestmöglich zu homogenisieren, mischen die Betreiber Gestein verschiedener Reinheitsgrade nach Rezepten, die im System bereits hinterlegt sind. Eine Sekunde Überbrennen auf 800 bis 900 °C in einem zweiten Brenner schließt den Prozess ab. „Das ist die Magie des Putzes: Die Dehydration des Gipses ermöglicht die Vermischung des Putzes mit Wasser, sodass wir ihn verarbeiten können, bevor er sich dauerhaft verfestigt“, erklärt Léonard Maret, Direktor der Fabrik.
Zentrale Steuerungseinheit
Eine der Herausforderungen des Projektes bestand darin, während der Implementierung der neuen Systemkomponenten die Lieferungen und Produktion nicht zu unterbrechen. Und das, obwohl die gesamte Steuerungs-, Befehls- und Leistungsregelung erneuert bzw. ausgetauscht wurde. Dazu gehören die Verteilung der Niederspannung, Antriebskomponenten, Steuerelemente und Alarme sowie Programmierung der Automatisierung.
In kürzester Zeit hatte Bühler Entreprises den Kontrollraum vollständig entleert und komplett auf Siemens-Hardware umgerüstet. Die komplette Steuerungs-, Befehls-, Stärkeregelung wurde erneuert: Die Verteilung der Niederspannung und die für die Antriebspanele, deren Abfahrten, die Steuerelemente und Alarme sowie die Programmierung der Automatisierung. Hätte man die alte Übersichtsschalttafel behalten, müsste sie mit Schnittstellen und Bildschirmen der letzten Generation ergänzt werden.
Die zentrale Steuereinheit des Gipswerks besteht nun aus zwei Simatic S7-1500-Controllern: Simatic 1515-2 PN für die Gipsbrennerei und Simatic 1516-3 PN/DP für den Mahlvorgang, die Trocknung und das Überbrennen. Bei beiden Steuerungen erfolgt die Stromzufuhr zuverlässig über die Laststromversorgungsmodule PM 190 W.
Die Simatic-Steuerungen erhalten Signale von den Bedienern und rund 450 Druck-, Temperatur-, Positionserfassungs-, Umdrehungskontroll-, Kontakt- und Pegel-Sensoren der Siemens Produktreihen Sitop PSE 200 U und Simatic ET 200 SP für insgesamt 3000 Eingangssignale. Sie steuern mit einem kompletten Steuerungsmodul I/O-Link rund 100 Sirus-Motorantriebe vom Typ von 1 bis 32 Ampère Drehstrom. Das Zeitmanagement, die Überprüfungen (Audits) und Aufzeichnungen werden von der Software Simatic Win CC V13 übernommen, die im TIA (Totally Integrated Automation) Portal engineert wird.
Der Wechsel hat sich gelohnt: „Durch die Wahl der neuen Technologien hat sich die Produktionszeit um einen Tag verkürzt“, freut sich Direktor Maret.
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