Kampf gegen Covid-19 Genbasierte Medikamente: Schlüsseltechnologie für Impfstoffentwicklung bei Evonik

Redakteur: MA Alexander Stark |

Die Covid-19-Pandemie verhilft genbasierten Impfstoffen zum Durchbruch – und damit auch einer Technologie, bei der Evonik stark aufgestellt ist.

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Die Covid-19-Pandemie beschleunigt die Entwicklung von innovativen Therapieansätzen auf mRNA-Basis.
Die Covid-19-Pandemie beschleunigt die Entwicklung von innovativen Therapieansätzen auf mRNA-Basis.
(Bild: Evonik)

Essen – Das derzeit einzige etablierte Verfahren, um mRNA-Impfstoffe in die menschliche Zelle zu transportieren, ist die Verkapselung mittels sogenannter Lipid-Nanopartikel (LNP). Ohne diesen Schutz könnte die mRNA mit dem Bauplan zur Anregung der Immunabwehr nicht an den richtigen Wirkort im Körper gelangen. Binnen Sekunden würde sie in der Blutbahn zersetzt. Ein Impfstoff bliebe unwirksam. Das Innovationswachstumsfeld Healthcare Solutions in der Life-Science-Division Nutrition & Care wächst seit dessen Etablierung bei Evonik stark. Bereits seit Jahrzehnten ist der Konzern nach eigenen Angaben führend auf dem Gebiet der Drug-Delivery-Technologien, zu denen auch die Lipid-Nanopartikel zählen. Diese Position als kompletter Lösungsanbieter und integrierter Entwicklungspartner will der Konzern jetzt konsequent weiter ausbauen.

Evonik sieht für seine Drug-Delivery-Technologien und -Services großes Potenzial für überdurchschnittliches Wachstum bei Impfstoffen sowie Zell- und Gentherapien. Gentherapien, darunter solche mit mRNA-Wirkstoffen und mit Einsatz von Lipidnanopartikeln, eröffnen für das Health-Care-Geschäft das Potenzial, mit Produkten und Lösungen innerhalb der nächsten Jahre einen Umsatz in deutlich dreistelliger Millionenhöhe zu erzielen.

Die Corona-Pandemie hat das Wachstum innovativer Therapieansätze stark beschleunigt. Neben den kurz vor der Zulassung stehenden Impfstoffen gegen Covid-19 sieht der Leiter des Geschäftsgebiets Health Care, Thomas Riermeier, zahlreiche weitere Anwendungsfelder vor dem Durchbruch, an deren Entwicklung Evonik mitwirkt. Innovative Impfstoffe gegen die Grippe, Malaria oder HIV wären ebenso denkbar wie vielversprechende Impulse für die Krebs-Immuntherapie, die Behandlung von Erbkrankheiten und die gezielte Heilung defekter Gene, so Riermeier. Ein großer Schritt bei der Genom-Editierung werde schon in den kommenden fünf Jahren erwartet.

Das Essener Unternehmen hat führende Covid-19-Impfstoffprojekte von der Entwicklung bis zur Herstellung von Klinikmustern unterstützt. Als einer der wenigen integrierten Entwicklungspartner für genbasierte Therapieansätze war Evonik in den vergangenen Jahren über alle Anwendungsgebiete hinweg in mehr als 100 Projekte involviert. Die Dynamik des Marktes zeige einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie die Industrie in Zukunft Arzneimittel entwickeln und herstellen wird, sagt Riermeier. In diesem Markt will das Unternehmen seine Position als integrierter Lösungsanbieter weiter ausbauen. Das umfasst die Vermarktung spezieller pharmazeutischer Hilfsstoffe wie etwa die Lipide, die Entwicklung von Formulierungen, also die Kombination von Hilfsstoffen und Wirkstoffen, die Herstellung klinischer Prüfmuster sowie die Produktion kommerzieller Mengen. Der Ausbau von Entwicklungskapazitäten ist ebenso in Planung wie die Erweiterung der Produktion für kommerzielle Mengen.

Mit der Akquisition der in Burnaby ansässigen Transferra Nanosciences hat der Konzern bereits 2016 gezielt in diese vielversprechende Technologie investiert. Mit dem Zukauf von Wilshire Technologies, einem US-amerikanischen Hersteller von natürlichen Hilfsstoffen für die pharmazeutische Industrie, wurde das Portfolio Anfang 2020 weiter ausgebaut.

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