Störungsfrüherkennung

Fitness-Check für die Pumpe

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Während die relevanten Parameter derzeit noch durch mechanisch installierte Sensoren erfasst werden, könnten diese Sensoren zukünftig im Zuge der Industrie 4.0-Umsetzung bereits in der Pumpe integriert sein, erwartet Bund.

Leckagefrei, aber nicht wartungsfrei

Bei bestimmungsgemäßer Verwendung sind hermetische Kreiselpumpen mit Spaltrohrmotor hydrodynamisch (radial) und hydraulisch (axial) ausgeglichen und somit verschleißfrei. Doch wird Axialschubausgleich von der Betriebsweise der Pumpe, durch Anlagenverhältnisse und durch unterschiedliche physikalische Eigenschaften des Fördermediums beeinflusst. Zur frühzeitigen Er- kennung einer Fehlerquelle empfiehlt sich eine Rotor-Positionsüberwachung.

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Dr. Andreas Wolf beschreibt die Lösung von Hermetic: „Unser Störungsfrüherkennungssystem MAP misst induktiv die axiale Verschiebung der Motorwelle. Wenn das System auf den Anwendungsfall kalibriert ist, hat der Betreiber damit einen entscheidenden Parameter, um schwerwiegende Schäden an der Pumpe frühzeitig ausschließen zu können. Um es anders auszudrücken: Wenn unsere Pumpe optimal am Betriebspunkt läuft, ist der Verschleiß gleich null.“ Betreiber in der chemischen Industrie nutzen bei etwa zehn Prozent der dort installierten Pumpen von Hermetic dieses Störungsfrüherkennungssystem – in aller Regel sind das Betreiber von kritischen Prozessen.

Störungen können selbstverständlich auch bei Magnetkupplungspumpen nicht ausgeschlossen werden, wie Carsten Holldack, Verkaufsleiter Pumpen Europa bei Richter Chemie-Technik, erläutert: „Unser Störungsfrüherkennungssystem basiert auf der im Spalttopf integrierten, berührungslosen Messung von Temperatur, Drehzahl und Drehmoment – aufgrund dieser Daten berechnen wir die Leistung und wissen, wo sich die Pumpe in ihrem Kennfeld bewegt. Heute rüsten wir etwa fünf Prozent – mit rapide steigender Tendenz – unserer Heavy-Duty-Pumpen der Baureihe MNK mit einem solchen System aus. Während die Betreiber das Störungsfrüherkennungssystem zunächst überwiegend bei kontinuierlichen Prozessen eingesetzt haben, sehen wir mittlerweile durch den höheren Komfort bei der Bedienung auch Applikationen bei Batch-Prozessen. Die Akzeptanz im Markt wächst kontinuierlich.“

Günstige Möglichkeit für unkritische Prozesse

Sensoren zur Überwachung von Temperaturen, Drücken, Körperschall und die Position der Wellenlager: Für besonders teure Pumpen oder wenn der Produktionsprozess unter keinen Umständen unterbrochen werden darf, bieten sie die bestmögliche Sicherheit vor einem ungeplanten Stillstand der Förderung. Für weniger kritische Einsätze haben insbesondere Kreiselpumpen-Hersteller mit dem Parameter Energieeffizienz einen deutlich kostengünstigeren Weg zur Überwachung ihrer Pumpen gefunden. Wenig überraschend ist, dass Industrie 4.0 beim Thema Störungsfrüherkennung schon heute konzeptionell einbezogen wird.

* Der Autor ist freier Mitarbeiter der PROCESS. Kontakt: redaktion@process.de

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