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Sorgenkind Quecksilber - Schonfrist für das Amalgamverfahren endet 2017
Jetzt mischt auch noch die EU mit: Früher als erwartet soll die traditionelle Herstellung mit dem Amalgamverfahren in Europa auslaufen. Bis 2017 dürfen die Anlagen, in denen das giftige Übergangsmetall Quecksilber verwendet wird, weiter betrieben werden – danach ist Schluss.
Zwar gibt es ein alternatives Membranelektrolyseverfahren, doch nutzen noch 22 % der europäischen Chlorgewinnung Quecksilber. Ob diese Standorte alle umgerüstet werden, ist angesichts von Überkapazitäten und Niedrigstmargen fraglich.
Umrüsten oder aufgeben - Quo Vadis Chlorchemie?
Folgt jetzt die große Marktbereinigung? Einen Vorgeschmack auf das, was kommen könnte, gab 2013 die Insolvenz der französischen Kem One.
Der Kampf um die Pole-Position ist härter geworden, nicht zuletzt da Ineos und Solvay ihr Chlorvinyl-Geschäft zusammengelegt haben. Zwar müssen sich die Firmen die Elefantenhochzeit teuer erkaufen, dennoch entsteht dadurch ein globales Schwergewicht mit breiter Standortbasis in ganz Europa. Wo viele Köche den Brei verderben, stünde ein neuer Chefkoch im Ring: Bis 2018 könnten Ineos und Solvay die Hälfte des europäischen PVC-Geschäfts und große Teile der Chlorproduktion bestimmen.
Sind Wachsen oder Sterben wirklich die einzigen Alternativen? Dieses Argument will der Euro-Chlor-Vorsitzende Steel nicht gelten lassen: „Wir möchten unsere Mitglieder ermutigen, nach höheren Leveln der Effizienz zu streben!“ Nötig dafür seien aber, neben Innovationsfähigkeit und neuen Ideen, verlässliche politische Rahmenbedingungen und bezahlbare Energiekosten.
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