Kläranlagenoptimierung Zusätzliche Energie im Klärprozess sparen
Seit Beginn der Industrialisierung geht es darum, Prozesse effizienter zu gestalten, um sich durch günstigere oder schneller herzustellende Produkte einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Heutzutage spielen neben den Kosten auch Umweltschutz und Nachhaltigkeitsfaktoren wie Energieverbrauch und Klimaschutz eine große Rolle. Dies gilt auch und im Besonderen für Kläranlagen in der chemischen Industrie.
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Der deutschen chemischen Industrie ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Produktion um 30 Prozent zu steigern, ohne parallel dazu im gleichen Maße mehr Abfall zu erzeugen oder mehr Energie zu verbrauchen. Damit hat die Branche ihr wirtschaftliches Wachstum vom Energie- und Ressourcenverbrauch entkoppelt.
Auch der Chemieparkbetreiber Currenta hat dazu beigetragen, indem er seine Prozesse kontinuierlich optimiert und seit 2008 rund eine Milliarde Euro in neueste Anlagentechnik an den Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen investiert hat. Um die Wettbewerbsfähigkeit seiner Industriestandorte zu steigern und damit die Attraktivität nachhaltig zu sichern, müssen die Betreiber permanent besser werden. Currenta setzt dabei vor allem auf Energieeffizienzmaßnahmen. So hat der Chemieparkbetreiber ein eigenes Klimaschutzprogramm entwickelt, mit dem der selbstverursachte Ausstoß des Treibhausgases CO2 jährlich um rund 13 Prozent verringert werden konnte.
Energie im Klärwerk Leverkusen sparen
Neben der Umwelt zahlt sich dies auch für die Chempark-Partner aus, da so die Preise für Ver- und Entsorgungsdienstleistungen relativ stabil gehalten werden können. Energie sparen lohnt sich besonders dort, wo relativ viel Energie benötigt wird, beispielsweise im Gemeinschaftsklärwerk Leverkusen-Bürrig. Dort werden täglich im Jahresmittel sowohl 30 000 m3 industrieller Abwässer von den rund 200 Betrieben des 480 Hektar großen Chemiepark-Geländes als auch mehr als das doppelte Volumen mechanisch vorgereinigter kommunaler Abwässer von 375 000 Einwohnern aus dem Einzugsgebiet des Wupperverbandes gereinigt. Das Klärwerk ist so dimensioniert, dass es insgesamt die Abwasserfracht einer Großstadt wie Hamburg behandeln könnte.
Eine im Frühjahr 2012 von der Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft abgeschlossene Studie, die mit Mitteln des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums unterstützt wurde, hat sowohl den Erfolg der in den vergangenen fünf Jahren bereits verwirklichten Effizienzmaßnahmen nachgewiesen als auch weitere Perspektiven aufgezeigt. Nach der bislang durchgeführten Modernisierung liegt der Elektrizitätsverbrauch der gesamten biologischen Reinigungsstufe fast zehn Prozent unter dem vom NRW-Landesumweltministerium empfohlenen Idealwert. Möglich macht das vor allem die im November 2010 in Betrieb genommene neue Kaskadenbiologie.
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