Für Lärmüberwachung Yokogawa und Statoil entwickeln Wireless-Feldsystem

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Yokogawa Electric wird gemeinsam mit dem norwegischen Energieunternehmen Statoil ein System entwickeln, dass den Lärmpegel in Statoils Anlagen sowie in vorgelagerten Anlagen für die Exploration und Förderung von Öl und Gas überwacht.

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Ratingen – Die Zusammenarbeit findet im Rahmen des sogenannten Wireless Noise Surveillance Projects (WiNoS) von Statoil statt. Mithilfe dieses Systems wird Statoil in der Lage sein, Geräusch-Emissionswerte in Lärmbereichen in Echtzeit zu ermitteln und diese Daten zu nutzen, um einer Gefährdung des Personals durch Lärm am Arbeitsplatz besser vorzubeugen.

In Industrieanlagen gibt es viele verschiedene Lärmquellen, und die Lärmbelastung kann sich negativ auf die Gesundheit, insbesondere auf das Hörvermögen der Angestellten auswirken. Da die Lärmpegel starken Schwankungen unterliegen, muss die Überwachung mittels Sensoren periodisch, in Echtzeit und an unterschiedlichen Stellen stattfinden, damit entsprechende Pläne für Schutzmaßnahmen erstellt werden können. Solche Schutzmaßnahmen umfassen z.B. zeitliche Beschränkungen des Aufenthalts von Arbeitern in lärmintensiven Arbeitsumgebungen und das Tragen von Gehörschutz.

Heutzutage müssen Datenerfassungssysteme an Produktionsstandorten nicht nur in der Lage sein, den Durchfluss, den Druck, die Temperatur und andere produktionsrelevante Daten zu messen und bereitzustellen; sie müssen auch die Messung und Bereitstellung umwelttechnischer Daten, wie z.B. der Gaskonzentration, zuverlässig leisten. Die drahtlose Technologie ist bestens für den Einsatz in diesen Systemen geeignet. Yokogawa hat bereits zahlreiche drahtlose Feldgeräte und Adapter zur Umwandlung von herkömmlichen verdrahteten Instrumenten in drahtlose Geräte für den Einsatz in vorgelagerten Öl- und Gasförderungsanlagen entwickelt und implementiert. ISA100-Wireless-Feldsysteme von Yokogawa werden bereits in verschiedenen von Statoil betriebenen Anlagen eingesetzt.

Feldgerätenetzwerk mit Geräuschsensoren

Statoil und Yokogawa werden gemeinsam ein System entwickeln, das die Anforderungen an Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsysteme nach OHSAS 18001 erfüllt. Das Herzstück dieses Systems wird ein ISA100-konformes drahtloses Feldgerätenetzwerk zur Erfassung von Daten mithilfe von Geräuschsensoren sein, die über die gesamte Anlage verteilt sind. Die so erfassten Daten werden dann in Echtzeit über einen Lageplan der Anlage gelegt, der entweder in einer zentralen Leitstelle oder über einen Cloud-Service eingesehen werden kann. Die Daten werden gespeichert und lassen sich jederzeit für Analysezwecke abrufen.

Bei solchen Anwendungen sind ISA100-Wireless-Feldsysteme laut dem Hersteller verdrahteten Systemen vorzuziehen, da die Datenerfassung über weit verteilte Sensoren in der Anlage einfacher und zuverlässiger ist, die Sensoren sich auch problemlos an Stellen installieren lassen, wo sich eine Verdrahtung schwierig gestalten würde, und zudem die Verdrahtungskosten auch bei Systemen mit vielen Sensoren wesentlich niedriger sind.

Bei der Entwicklung der Sensoren und der Grafiken für die Datenvisualisierung werden auch Technologien von anderen norwegischen Unternehmen und Forschungsinstituten verwendet. Statoil und Yokogawa werden auf einer Offshore-Plattform von Statoil in der Nordsee Feldversuche an diesem System durchführen, um dessen Eignung als Managementsystem für Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umweltschutz sicherzustellen.

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