WirelessHART WirelessHART-Produkte von Pepperl und Fuchs zur Hannover Messe 2009

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing. Gerrit Lohmann / Frank Jablonski

Die Vorbereitungen zur Einführung von WirelessHART laufen in vielen Unternehmen auf Hochtouren. Bereits Ende des Jahres sollen bei Pepperl und Fuchs erste Prototypen von Produkten verfügbar sein, die auf diesen neuen Standard setzen. Die weltweite Einführung von Produkten zur drahtlosen Datenkommunikation ist zur Hannover Messe 2009 vorgesehen.

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Nachdem die drahtlose Datenübertragung selbst im Wohnzimmer mittlerweile zum Standard gehört, war es nur eine Frage der Zeit, bis die damit verbundenen Technologien auch in den – zugegeben – sensiblen Bereich der Prozessautomation einziehen. Mit Einführung der drahtlosen Variante des HART-Protokolls wurde ein Standard geschaffen, der dafür sorgt, dass künftig alle drahtlosen Feldgeräte in derselben Sprache miteinander kommunizieren können.

Grundsätzlich ist WirelessHART eine Ergänzung des bestehenden HART-Protokolls und setzt daher auf eine weltweit eingesetzte Technologie auf, die mittlerweile mit über 20 Millionen installierten Feldgeräten ihre Bewährungsprobe bestanden hat. Mit ersten Prototypen und Produktstudien hat Pepperl und Fuchs schon von Anfang an die Entwicklung des Standards begleitet. Als er von der Hart Communication Foundation auf der ISA 2006 in Houston erstmals vorgestellt wurde, war Pepperl und Fuchs der einzige Hersteller, der bereits einen funktionsfähigen Prototyp eines WirelessHART-Gateways zur Verfügung stellen konnte. Erste Beta-Produkte und Prototypen für Demonstrationszwecke werden nach Stand der Entwicklung bereits Ende des Jahres zur Verfügung stehen.

Weniger Kabel, weniger Kosten

Einsatzgebiete für WirelessHART sind zum Beispiel die Parametrierung von Feldgeräten sowie die Überwachung unkritischer Messwerte und Umweltdaten. Dabei eröffnet die drahtlose Übertragung völlig neue Lösungen zum Beispiel bei der Performance-Überwachung, beim Energiemanagement und bei der Umsetzung eines gezielten Asset-Managements mit proaktiven Wartungsstrategien.

Mit WirelessHART lassen sich stationäre, mobile und temporär eingesetzte Geräte oder weit entfernte Anlagenbereiche genauso in die Kommunikationsstruktur einbinden wie mit dem bekannten drahtgebundenen HART. Im Vergleich zu herkömmlichen drahtgebundenen Lösungen entfällt dabei eine aufwändige Verkabelung und es lassen sich Messpunkte realisieren, wie sie bisher schlichtweg nicht möglich waren.

Ausblick auf neue Produkte

Ein WirelessHART-Netzwerk setzt sich grundsätzlich aus einem WirelessHART-Gateway und einem oder mehreren WirelessHART-Feldgeräten zusammen. Pepperl und Fuchs arbeitet derzeit an einem robusten Gateway, das gezielt auf den rauen Alltag in der Prozessindustrie abgestimmt ist. Es wird den Anforderungen für den Ex-Bereich entsprechen und mit RS485 und Ethernet-Schnittelle für digitale HART-Signale versehen sein. Die Konfiguration wird über DTM, DD oder eine eingebaute Webserver-Konnektivität erfolgen. Versionen für Profibus und Ethernet werden später folgen.

Ein weiteres Produkt in der Entwicklung ist ein vielseitiger WirelessHART-Adapter. Damit kann praktisch jedes herkömmliche Feldgerät mit drahtloser Funktionalität ausgestattet werden. So lässt sich zum Beispiel das aktuelle Signal eines Messgerätes oder Sensors in einstellbaren Zeitinvervallen abfragen und drahtlos übertragen. Zu den weiteren Produkten zählt ein autarker WirelessHART-Temperatursensor, der an jeder beliebigen Stelle im Feld montiert werden kann, um dann selbsttätig bis zu zwei Temperaturwerte drahtlos an das Prozessleitsystem zu übertragen.

Mit seiner neuen Reihe an WirelessHART-Produkten zieht Pepperl und Fuchs vor allem darauf ab, bestehende Prozessanlagen mit drahtloser Funktionalität nachzurüsten und damit neue Möglichkeiten der Sensorik und Messdatenerfassung zu erschließen.

Der Autor ist Produktmanager im Geschäftsbereich Prozessautomation bei Pepperl und Fuchs.

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