Exklusiv: Weltweite Erdölreserven Wie lange reicht das Erdöl noch?

Autor Wolfgang Ernhofer

Nach einem starken Rückgang in den 80er Jahre sieht die aktuelle Situation deutlich positiver aus. Es besteht eine noch nie da gewesene Menge an Erdölreserven. Wie kommt es zu diesen starken Schwankungen? Können wir uns in Zukunft auf diesen Reserven ausruhen oder sind die Bedenken eines erneuten Rückgangs berechtigt? Mehr dazu erfahren Sie in unserem exklusiven Erdölreserven-Report.

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(Bild: Daniel Sinoca; CC0; http://pixabay.com/de/%C3%B6l-plattform-offshore-plattform-484859/; http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)

Würzburg – Wie kommt es zu den wachsenden Reserven, nachdem es jahrelang immer wieder hieß, die Erdölreserven werden knapp und der Rohstoff Erdöl ist begrenzt? Begrenzt ist der Rohstoff auf jeden Fall, aber die schlimmsten Befürchtungen haben sich durch die Neubewertung der Lagerstätten nicht bewahrheitet. Die Menge der weltweiten Reserven soll sich in den letzten Jahren sogar erhöht haben. Dies geht aus einer BP und Statista Studie hervor, laut der die Reserven von 135,7 Milliarden Tonnen im Jahr 1990 auf 238,2 Milliarden Tonnen im Jahr 2013 angestiegen sind.

Zu den Quellen zählen Mengen, die nach geologischen und ingenieurtechnischen Informationen heute aus den bekannten Vorkommen gefördert werden können. Die künftige Förderung ist von den wirtschaftlichen und den technischen Möglichkeiten abhängig. Der Anstieg der weltweiten Reserven in den letzten Jahren liegt nur teilweise am Neufund von Lagerstätten und zum größten Teil an der Neubewertung.

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Die Fördermengen in den Nationen verändern sich kontinuierlich durch die steigenden oder sinkende Preise z.B durch Geschäfte an der Börse oder Krisensituationen in den jeweiligen Ländern. Ein weiterer entscheidender Faktor sind die fortschrittlicheren Technologien, wie z.B die Multilateralbohrung. Unter anderem durch diese beiden Faktoren ist eine ständige Dynamik zwischen Verbrauch und Reserven gegeben.

Außerdem war es lange Zeit nicht möglich das Öl und Gas, welches im Schiefergestein eingeschlossen war zu fördern. Man wusste lange Zeit von diesen Reserven, jedoch war es zu teuer und zu kompliziert diese zu fördern. Eine verbesserte Situation schafft der verstärkte Einsatz des Hydraulic-Fracturing-Verfahrens.

Top-Fördernationen

Die Top Länder mit den größten Reserven liefern sich ein ständiges Kopf an Kopf Rennen. Vor Kanada, mit 10,3 % und Saudi Arabien mit 15,8 % der weltweiten Anteile an Erdölreserven hat Venezuela aufgeholt und besitzt mit 17,7 % die meisten Reserven weltweit. Diese sollen sich hauptsächlich im Delta des Orinoco-Flusses befinden.

Noch vor einiger Zeit war es in Kanada nicht möglich die Reserven zu fördern, heute steht Kanada ebenfalls auf der Weltrangliste der Länder mit den größten Reserven noch vor Iran mit 9,3 %, Irak mit 8,9 % und Kuwait mit Anteilen von 6 %. Die Zahlen stammen aus einer BP und Statista Studie.

Wie sieht die Situation in Deutschland aus?

Erdölreserven in Deutschland setzten sich aus einem gesicherten und einem wahrscheinlichen Teil zusammen. Laut einer Statistik der LBEG und Statista lagen die Erdölreserven im Jahr 1996 noch bei 52,7 Millionen Tonnen. Bis 2014 sind sie auf 31,5 Millionen Tonnen gesunken. Dies soll laut LBEG an der stetigen Ausförderung der vorhandenen Lagerstätten und dem Fehlen von nennenswerten Neufunden liegen.

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Laut Erdölverbänden liegt in der Nordsee noch großes Potential das bisher noch nicht geborgen wurde. Deutschland bezieht dennoch einen Großteil des Öls aus Russland, 2013 lag die Zahl bei 31,447 Millionen Tonnen importiertem Erdöl. Diese Zahl geht aus einer MWV und Statista Studie hervor.

Der Energiebedarf steigt voraussichtlich international, die letzten Jahre jedoch nicht in Deutschland, da man hier mittlerweile verstärkt im Zuge der Energiewende auf Energieeffizienz setzt. Dies ist ein entscheidender Faktor für die zukünftige Entwicklung der Energieeinsparung. Der Energieverbrauch in Privat-Haushalte wird immer geringerer und auch die Industrie trägt zur Energieeffizienz bei. In Deutschland ist man also schon auf dem besten Weg eine zukunftsorientierte Richtung einzuschlagen und sich unabhängiger von der Versorgung durch fossile Energieträger zu machen.

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Einen ständig aktuellen Überblick über Rohstoffpreise, u.a. Öl- und Gaspreise etc. erhalten Sie auf unserer Themenseite Rohstoffpreise.Welche Rohstoffe Mangelware sind oder werden können Sie in der Bildergalerie Gefahrenanalyse Rohstoff – was wird knapp? nachsehen.

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