KSB kehrt zum Wachstum zurück Wie KSB seinen Umsatz bis 2018 verdoppeln will
Starkes Wachstum bei den Services, ein anziehendes Geschäft bei den Standardprodukten und Stagnation im Projektgeschäft – so beschreibt KSB die Lage im Geschäftsjahr 2010. Und wie geht es 2011 beim Frankenthaler Pumpen- und Armaturenhersteller weiter?
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Frankenthal – Welche Markterwartungen hat KSB-Vorstandssprecher Dr. Wolfgang Schmitt für das Jahr 2011? Er rechnet mit einer weiteren Erholung der Maschinenbau-Konjunktur (auch der VDMA prognostiziert einen Produktionszuwachs von rund zehn Prozent) und geht von einer anhaltenden Belebung im Breitengeschäft mit Standardprodukten aus. Beim Projektgeschäft erwartet Schmitt allerdings aufgrund der "Planungsdelle" in der Krise keine größeren Zuwächse. Zudem drücke der Preiskampf um die verbleibenden größeren Projekte auf die Margen.
Was tun in Zeiten wie diesen? KSB wird das bereits gut laufende Servicegeschäft weiter ausbauen, auch mit weiteren Akquisitionen. Und den Vertrieb optimieren, wie Vorstand Jan Stoop berichtet: Er will im Rahmen von Pilotprojekten mit separaten Vertriebsstrukturen den Absatz von Standardpumpen und Standardarmaturen forcieren. Denn wer komplexe industrielle Einzelpumpen verkaufe, sei nicht unbedingt der beste Verkäufer einer Heizungspumpe, so Stoop. Zudem nimmt KSB neue Einsatzfelder ins Visier - beispielsweise den Markt für Hygiene-Anwendungen in den Bereichen Food und Pharma, erneuerbare Energien und Feuerlöschsysteme nach amerikanischem FM/UL-Standard.
Im übrigen wird das Unternehmen 2011 interessante Start-up-Projekte auf den Weg bringen: Eine Photovoltaik-Pumpe, die 75 Prozent weniger Material benötigt und 15 Prozent weniger Strom verbraucht als vergleichbare Aggregate, sowie ein Modul für kleine Meerwasser-Entsalzungsanlagen mit integrierter Energie-Rückgewinnung für bis zu 40 Prozent Stromersparnis.
Die Energiewende in Deutschland – so sie denn kommt, wie von der Politik derzeit angekündigt - wird KSB vermutlich nicht negativ beeinflussen: Zwar geht das Service- und Ersatzteilgeschäft bei AKW-Stilllegungen zurück. Doch in diesem Fall müssten ja eingemottete ältere Kohlekraftwerke wieder hochgefahren werden – neue Pumpen, Ersatzteile und Services würden den Ausfall im Kernkraftwerksgeschäft kompensieren. KSB geht davon aus, dass weltweit der Bedarf nach Energie weiter zunimmt.
Das Zahlenwerk für 2010: Auftragslage und Umsatz haben sich bei KSB positiv entwickelt. Der Auftragseingang des Konzerns verbesserte sich um 7,3 Prozent auf 2.075 Millionen Euro. Der Umsatz des Konzerns erreichte die Höhe von 1.939 Millionen Euro und damit ein Wachstum von 2,5 Prozent. Der Konzern hat 2010 ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von knapp 136 Millionen Euro (Vorjahr: 172,8) erwirtschaftet. Der Ergebnisrückgang um rund 21 Prozent resultierte unter anderem aus der verminderten Erlösqualität im Projektgeschäft infolge des verstärkten Preisdrucks. Weitere Einflussfaktoren waren höhere Abschreibungen für die in den Vorjahren getätigten Großinvestitionen sowie Mehrkosten im Personalbereich.
Im Januar und Februar 2011 sind der Auftragseingang um 11,3 Prozent und der Umsatz um 9,2 Prozent gegenüber den beiden Vergleichsmonaten 2010 gewachsen. Das stimmt die Unternehmensleitung zuversichtlich.
* Der Autor ist freier Mitarbeiter bei PROCESS.
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