Polyester-Prozesstechnologie-Plattform Wie Evonik die Produktion von 120 Spezialpolyester optimiert

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Mit einem ganzheitlichen Konzept optimiert Evonik die Produktionsweise von mehr als 120 Spezialpolyester. Für diese Innovation sind die Entwickler der Polyester-Prozesstechnologie-Plattform jetzt mit dem Innovationspreis für neue Prozesse von Evonik ausgezeichnet worden.

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Die Spezialpolyester dienen unter anderem als Bindemittel bei der Beschichtung großflächiger Metallbänder und zunehmend auch bei der Innenbeschichtung von Lebensmitteldosen.
Die Spezialpolyester dienen unter anderem als Bindemittel bei der Beschichtung großflächiger Metallbänder und zunehmend auch bei der Innenbeschichtung von Lebensmitteldosen.
(Bild: Evonik)

Essen – Mit der Polyester-Prozesstechnologie-Plattform, die von Experten des Geschäftsgebiets Coating & Adhesive Resins entwickelt wurde, kann das gesamte Produktionsnetzwerk der Spezialpolyester nachhaltig optimiert werden. „Die besondere Herausforderung bei der Polyester-Prozesstechnologie-Plattform liegt in der hohen Komplexität, die sowohl durch Produktvielfalt als auch durch unterschiedliche Anlagendesigns bestimmt wird“, berichtet Sabrina Mondrzyk, die die Arbeiten der Plattform koordiniert. In den meisten Anlagen wird zudem nicht kontinuierlich ein einzelnes Produkt hergestellt, sondern nacheinander entstehen zahlreiche Spezialpolyester. „Bei diesen Batch-Prozessen werden die Reaktionsbedingungen schrittweise geändert und müssen immer wieder an das jeweilige Produkt angepasst werden“, so Mondrzyk.

Ein interdisziplinäres Team aus Verfahrenstechnik, Produktion, Geschäftsgebiet und Forschung hat die globale Produktionslandschaft der Polyester einer systematischen Analyse unterzogen und verschiedene Stellschrauben für die Optimierung identifiziert. Das nun erarbeitete Know-how bildet Grundlage, um die Prozesse auch in Zukunft weltweit wettbewerbsfähig zu halten und die Entwicklung des Markts zu begleiten. So fließen die Erkenntnisse u.a. in die neue Anlage für Spezialcopolyester in Witten ein, die 2018 in Betrieb gehen wird.

Für diese Innovation hat Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender von Evonik, das Entwicklerteam des Segments Resource Efficiency mit dem Innovationspreis des Unternehmens für neue Prozesse ausgezeichnet. „Unsere Innovationen sind kein Selbstzweck – sie sollen das Leben der Menschen besser machen und Mehrwert für unsere Kunden schaffen“, so Engel. Innovationen seien ein wesentlicher Treiber für das Wachstum von Evonik und damit wichtiger Pfeiler der Unternehmensstrategie.

Nebenprodukte und Rohstoffverbrauch gesenkt

Das Team hat mithilfe von Prozessmodellierung und –simulation, innovativer Analytik und der Untersuchung thermo- und hydrodynamischer Effekte aber auch ein ganzes Bündel an Maßnahmen erarbeitet, mit denen sich bereits heute Fahrweisen bestehender Anlagen optimieren lassen. Erste Verbesserungen wurden bereits umgesetzt, beispielsweise um die Menge der entstehenden Nebenprodukte zu minimieren oder den Rohstoffverbrauch zu senken.

Die Spezialpolyester des Unternehmens dienen u.a. als Bindemittel bei der Beschichtung großflächiger Metallbänder und zunehmend auch bei Innenbeschichtungen von Lebensmitteldosen. Darüber hinaus werden sie in reaktiven Einkomponenten- und thermoplastischen Schmelzklebern für technische Fügeanwendungen eingesetzt.

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