Abwasseraufbereitung Widerstandsfähige Rührwerke aus Super-Duplex für kontinuierliche Durchmischung von Chemieabwässern

Redakteur: M.A. Manja Wühr

Für eine kontinuierliche Durchmischung von schwermetallhaltigem Chemieabwasser setzt Covestro in Brunsbüttel Rührwerke von Landia aus Super Duplex 1.4547.

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Damit sich keine Ablagerungen bilden, wird der Tankinhalt mit einem robusten Rührwerk von Landia in Bewegung gehalten. Aufgrund des schwierigen Mediums sind Flansch, Getriebegehäuse und Propeller in dem Spezialwerkstoff Super-Duplex 1.4547 ausgeführt.
Damit sich keine Ablagerungen bilden, wird der Tankinhalt mit einem robusten Rührwerk von Landia in Bewegung gehalten. Aufgrund des schwierigen Mediums sind Flansch, Getriebegehäuse und Propeller in dem Spezialwerkstoff Super-Duplex 1.4547 ausgeführt.
(Bild: Landia)

In dem 420 ha großen Industriepark, den Covestro in Brunsbüttel betreibt, fallen kontinuierlich biologisch abbaubare, jedoch sehr aggressive und schwermetallhaltige Chemieabwässer an. Bevor diese gemäß Wasserhaushaltsgesetz in der werkseigenen Kläranlage aufbereitet werden, wird das unbehandelte, bis zu 40 °C warme Medium zunächst in zwei Puffertanks mit einem Fassungsvermögen von je 1500 m3 zwischengespeichert. Dort muss für eine kontinuierliche Durchmischung gesorgt werden, da sich die mitgeführten Schwebstoffe sonst am Tankboden absetzen und eine aufwändige, teure Reinigung erforderlich machen würden. Um dies zu vermeiden, setzt Covestro seit 2015 zwei baugleiche, trocken aufgestellte Rührwerke von Landia aus Super Duplex 1.4547 ein. Die Modelle vom Typ POPTR-I sollen verhindern, dass sich im Tank Ablagerungen bilden und gleichzeitig dafür sorgen, dass das Abwasser der Kläranlage in einem gleichmäßigen Mischungsverhältnis zugeführt werden kann.

Der Schwerpunkt der Produktion in Brunsbüttel liegt auf der Herstellung der Chemikalie Diphenylmethandiisocyanat (MDI), die für harten Schaumstoff, etwa zur Dämmung von Gebäuden oder Kühlgeräten, benötigt wird. Der pH-Wert der dabei entstehenden Abwässer schwankt zwischen 1 bis 12 ‒ je nachdem, wie viel Natriumhydroxid, Chlorwasserstoff oder Ammonium enthalten sind. Das Medium ist einphasig und nicht brennbar, enthält jedoch im Rahmen der jeweiligen Wasserlöslichkeit Anteile von Anilin, Nitrobenzol oder o-Dichlorbenzol. Hinzu kommen gelöste Schwermetalle, wie Zink, Kupfer und Nickel, sowie ein Salzgehalt von bis zu 6 g/l.

Aggressives Medium erfordert Spezial-Werkstoff

Die beiden 1500 m3 fassenden Puffertanks mit einem Durchmesser von jeweils 15 m und einer Höhe von 8,5 m, in denen das anfallende Abwasser zwischengespeichert wird, dienen abwechselnd als Befüll- und Entleer-Behälter. Bei einem Füllstand von 95 Prozent werden die Zulaufventile des einen Tanks geschlossen und die des anderen geöffnet. Ab einer Überdeckung des Tankbodens von ca. zwei Metern wird automatisch ein Rührwerk zu- beziehungsweise analog beim Entleeren wieder ausgeschaltet. Erst nachdem das Abwasser beprobt und gemäß §7a WHG für gut befunden wurde, darf es mengengeregelt der biologischen Kläranlage zugeführt werden. „Ohne kontinuierliche Durchmischung würden sich die mitgeführten Schwebstoffe am Boden absetzen. Um dieses Sediment in regelmäßigen Abständen zu entsorgen, müsste der Behälter aufwändig entleert, befahren und gereinigt werden“, berichtet Cord Cassens, Experte für Abwasseraufbereitung und Vertriebsleiter bei Landia.

Aufgrund der schwankenden Abwasserqualität ist ein besonders zuverlässiges Rührwerk erforderlich, dessen mediumsberührende Teile ‒ Flansch, Getriebegehäuse und Propeller ‒ in dem Spezialwerkstoff Super-Duplex 1.4547 ausgeführt sind. „Die hohe chemische Beständigkeit beziehungsweise Haltbarkeit dieses Materials ist angesichts des aggressiven Mediums entscheidend für eine lange Lebensdauer der gesamten Anlage“, betont Cassens. Da es bei den bisher installierten Rührwerken Probleme mit mangelnder Energieeffizienz sowie einer zu geringen Schubkraft gab und der Ursprungslieferant keine Nachfolgemodelle in der geforderten Werkstoffqualität liefern konnte, führte Covestro 2015 eine Marktanalyse durch, um diese zu ersetzen. Landia war als einziger Hersteller in der Lage, dem Materialwunsch des Chemiekonzerns zu entsprechen.

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