Dekra Arbeitsmarkt-Report 2017 Weniger Jobangebote für Ingenieure und Naturwissenschaftler

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Die Arbeitslosigkeit ist so gering wie seit der Wiedervereinigung und die Konjunkturerwartungen sind stabil. In vielen Berufen können Jobsuchende aus zahlreichen Angeboten wählen – nur für Ingenieure und Naturwissenschaftler sind die Stellenausschreibungen weniger geworden. Die meisten Jobs sind aktuell jedoch in den Tätigkeitsfeldern Verkaufsberatung/Vertrieb und IT zu vergeben. Das sind die Ergebnisse des aktuellen Dekra Arbeitsmarkt-Reports.

Anbieter zum Thema

Welche Ingenieure werden am häufigsten gesucht?
Welche Ingenieure werden am häufigsten gesucht?
(Bild: Dekra Akademie 2017)

Stuttgart – Drei Berufe befinden sich seit Erhebungsbeginn ganz vorne im Ranking: Gesundheits- und Krankenpfleger, Kundenberater sowie Elektroingenieure. Auch Software-Entwickler waren in neun der zehn Jahre hier zu finden. „Die langjährige Betrachtung zeigt: Bei einem guten Teil der momentan akut gesuchten Fachkräfte zeichneten sich die Engpässe bereits vor zehn Jahren ab“, kommentiert Jörg Mannsperger, Geschäftsführer der Dekra Akademie, das Ergebnis.

B2B-Gehaltsreport: So viel verdienen die Kollegen Was verdienen Arbeitnehmer in der Chemie- und Pharmabranche konkret? In welchem Bundesland sind die Unternehmen besonders spendabel und in welchen Branchen wird am meisten gezahlt? Der große B2B-Gehaltsreport „So viel verdienen die Kollegen in der Chemie- und Pharmabranche“ von Jobware und Vogel Business Media beleuchtet umfassend die Gehaltsstruktur verschiedener deutscher Wirtschaftszweige, unter anderem der Chemie- und Pharmabranche.

Der Arbeitsmarkt ist stabil. Dennoch gibt es in manchen Tätigkeitsbereichen der sieben Berufsfelder wie Entwicklung, Büro und Service kurzfristige Schwankungen oder aber Anzeichen für längerfristige Trends im Fachkräftebedarf. Am nachhaltigsten ist die Entwicklung des Bedarfs in den IT-Berufen: Ihr relativer Anteil am Berufsfeld Entwicklung steigt tendenziell seit Erhebungsbeginn. Aktuell richtet sich hier fast jedes zweite Stellenangebot an IT-Fachkräfte. Zum Vergleich: 2008 waren es 31,7 %. Auf die Gesamtstichprobe bezogen haben IT-Berufe nun erstmals die Zehn-Prozent-Hürde genommen. Unternehmen suchen am dringendsten Software-Entwickler, gefolgt von Wirtschaftsinformatikern.

Weniger Jobs für Ingenieure

Ingenieure und Naturwissenschaftler, die ebenfalls zum Berufsfeld Entwicklung gehören, sind im Vergleich der Tätigkeitsfelder hingegen zurückgefallen. Vor allem für Maschinenbau- und Elektroingenieure wurden weniger Jobangebote gezählt. Über etwas mehr Auswahl als im vergangenen Jahr können sich hingegen Wirtschaftsingenieure, Architekten und Bauingenieure sowie Mathematiker freuen. „Unter Umständen machen sich in den klassischen Ingenieurdisziplinen die steigenden Absolventenzahlen bemerkbar. Darüber hinaus versuchen Arbeitgeber, Nachwuchsingenieure bereits im Studium an sich zu binden“, erklärt Jörg Mannsperger. „Der Bedarf an IT-Experten ist ungebrochen und das dürfte mit Blick auf die aktuellen Trends im Zusammenhang mit der Digitalisierung auf absehbare Zeit auch so bleiben.“

Was würden Arbeitnehmer für einen zusätzlichen Urlaubstag tun?
Bildergalerie mit 23 Bildern

In der Sachbearbeitung sind Unternehmen auf fähige Mitarbeiter mit Spezialkenntnissen in unterschiedlichsten Bereichen angewiesen. Dieses Tätigkeitsfeld gehört dementsprechend schon seit 2008 zu den fünf Bereichen mit dem höchsten Anteil an der Gesamtstichprobe. Im Berufsfeld Büro entfallen fast drei Viertel aller Stellenangebote auf Sachbearbeiter unterschiedlicher Spezialisierung (72,7 %). Momentan benötigen Unternehmen vor allem Verstärkung für die Personalabteilung und schreiben besonders viele Stellenangebote für Personalfachkräfte und HR-Manager aus. Auch Controlling-Spezialisten sowie Speditionskaufleute sind derzeit gefragt wie nie.

Der Dekra Arbeitsmarkt-Report analysiert jährlich Entwicklungen am deutschen Stellenmarkt. Der aktuelle Report basiert auf 13.941 Stellenangeboten. Zusätzlich wurden die Anforderungen an KEP-Fahrer sowie SAP-Fachkräfte vertieft unter die Lupe genommen. Anlässlich der Jubiläumsausgabe geben außerdem zehn Experten aus Wissenschaft und Praxis einen Ausblick auf die Zukunft der Arbeit.

(ID:44764570)