Weltrohstoffpreise steigen wieder

Rohstoffpreise Dezember 2017 Weltrohstoffpreise steigen wieder

07.12.2017Redakteur: Wolfgang Ernhofer

Die Weltrohstoffpreise zogen im Verlauf des Novembers 2017 um 7,4 % an. Infolge des wieder etwas festeren Euro fiel der Anstieg in Inlandswährung mit 6,2 % etwas geringer aus. Ursächlich waren vor allem die höheren Energie- und Metallpreise. Die Experten der Industriebank IKB geben mithilfe der Grafiken in der Bildergalerie eine ausführliche Quartalsübersicht

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IKB Deutsche Industriebank AG

Im Dezember steigen die Rohstoffpreise weltweit weiter an.
(Bild: HWWI; Deutsche Bundesbank)

Düsseldorf – Für den Wechselkurs des Dollar zum Euro sehen die Experten der Industriebank IKB im Verlauf des ersten Quartals 2018 eine Bewegung leicht über 1,15 Dollar/Euro.

Die Grafiken in der Bildergalerie beschreiben die Entwicklungen für einzelne Rohstoffe. Die IKB-Experten weisen explizit darauf hin, dass es bei metallischen Rohstoffen, abweichenden Legierungen sowie anderen Kunststoffsorten zu anderen Preisbewegungen kommen kann. Zudem beobachtet die Industriebank bei einigen Rohstoffarten größere regionale Preisabweichungen.

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Bis Ende Oktober 2017 stieg die Weltrohstahlproduktion um 5,6 % an. Das Wachstum in Europa (3,7 %) und in Nordamerika (4,1 %) war etwas schwächer. Die Experten erwarten für 2017 einen Anstieg um gut 4 %. Dies ist vor allem in einem Basiseffekt in China begründet: Die Produktion dort in illegalen Stahlwerken wurde geschlossen, die Nachfrage ist in den offiziellen Sektor gewandert. Die IKB beziffert das Volumen auf rund 100 Mio. jato. In Deutschland erwartet die Industriebank eine Tonnage die gut 43 Mio. t übersteigen dürfte. Die Türkei zeigt seit Januar einen Zuwachs von 13 %, der jedoch schwer verifizierbar ist. Die Nachfrage im Inland wird durch die Automobilindustrie sowie die Bauwirtschaft getragen. Positiv wirken sich weiter auch die Einfuhrzölle aus. Massenstahl in Südeuropa leidet weiter unverändert unter Importen.

Im Durchschnitt des November 2017 zogen die Schrottpreise je nach Sorte sowie Region um bis zu 10 €/t an, wobei das Gros der Sorten nur bis 5 €/t zulegte. Zwar waren auch die türkischen Abnehmer unverändert am Markt aktiv, hielten ihre Preise aber eher konstant. Sowohl Alt- wie auch Neuschrotte waren ausreichend vorhanden, jahreszeitlich bedingt dürfte nun jedoch das Altschrottaufkommen knapper werden. Bei Lieferungen in die Nachbarländer – vor allem Italien – wurden ebenfalls Preisaufschläge wie im Inland gesehen. Die Eisenerz-Spotpreise stabilisierten sich im November und drückten daher nicht auf das Preisniveau. Im Dezember sehen die Experten stabile Schrottnotierungen, im ersten Quartal 2018 jedoch leicht anziehende Preise.

Die Spotmarktpreise für Eisenerz frei China blieben zwar im Durchschnitt weitgehend stabil, im Monatsverlauf zogen die Notierungen jedoch an. Die gute Erzversorgung begrenzt weitere Preisanhebungen. Die Kokskohlenotierungen legten um rund 9 US-$/t zu. Nach den Erhöhungen der Vormonate bröckelten die Weltrohstahlpreise in der zweiten Novemberhälfte 2017 leicht ab. Innerhalb Europas war bei Warmbreitband ein Abschlag von 0,5 % gegenüber dem Oktoberdurchschnitt festzustellen. Verzinkte Bleche haben sich trotz der stabilen Zinkpreise um 3,5 % verbilligt. Walzdraht blieb im Monatsmittel weitgehend stabil. Insgesamt haben dem Markt die Einfuhrzölle mit Sicherheit etwas geholfen, obwohl einige osteuropäische Anbieter versuchten hier stärker Fuß zu fassen. Bei den europäischen Stahlpreisen erwartet die IKB noch einen leichten Rückgang (maximal -2 %), ab Februar sollten die Preise wieder anziehen.

Für 2017 wird bei Nickel ein Verbrauchzuwachs von gut 5,5 % auf 2,15 Mio. t erwartet. Gleichzeitig kommt es zu einer um 3 % höheren Nickelproduktion, welche auf 2,05 Mio. t anzieht. Dies korrespondiert zu einem Angebotsdefizit von 100.000 t, welches jedoch bei den vorhandenen Nickelvorräten darstellbar ist. Für das Jahr 2018 sehen die Experten bei weiter anziehender Produktion und höherem Verbrauch erneut ein kleines Angebotsdefizit von ca. 50.000 t. Die schon länger stabile Höhe der Nickel-Lagerbestände an der LME von rund 380.000 t Ende November 2017 verhindert starke Preissprünge. Zudem befinden sich noch 80.000 t an der SHFE. Die angeordneten temporären Schließungen chinesischer NPI-Produktion (Nickel Pig Iron) könnte jedoch preistreibend wirken. Die IKB sieht den Nickelpreis bis Ende März 2018 in einem Band von 1.500 US-$ um 11.500 US-$/t.

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