Die berufsbegleitende Ausbildung zum zertifizierten Pumpenfachmann ist kein Zuckerschlecken. Durch die hohe fachliche Qualität der Ausbilder, die als Pumpenexperten in der Industrie anerkannt sind, lohnt sich das Fernstudium aber trotzdem. Auch der theoretische Unterbau ist durch die Kooperation mit namhaften Universitäten gefestigt.
„Als ich mir die Inhalte des Studiums zum Pumpen-Fachingenieur anschaute, war schnell klar: Die Schnittmenge mit meinem Arbeitsalltag im Innen- wie auch im Außendienst ist groß“, sagt Volker Hähnel von TÜV Süd.
(Bild: TÜV Süd/Heidifoto München)
Ein Bonmot besagt, dass in der chemischen Industrie je Mitarbeiter stets auch eine Pumpe installiert sei. So ist es kaum verwunderlich, dass Pumpen auch zu den großen Energiekonsumenten zählen: 10 % des weltweit aufgewendeten Stroms gehen auf das Konto von Pumpen, in Europa sind es gar 20 %. Pumpen sind damit in der Industrie zum einen wesentliche Komponenten, um Anlagen zu betreiben, sie sind zum anderen aber auch ein gewichtiger Kostenfaktor. Ziel jedes Anlagenbetreibers muss es also sein, Pumpen optimal auszuwählen, auszulegen und zu betreiben.
Die Herausforderung dabei: Pumpen wirken und interagieren mit ihrer Peripherie, sie müssen in ihrer Umgebung betrachtet werden. Die Branche spricht deshalb nicht von „Pumpen“ sondern bevorzugt den Begriff „Pumpensystem“. Man ahnt es bereits: Ein Pumpensystem hinsichtlich der individuellen Systemumgebung optimal auszuwählen, auszulegen und zu betreiben ist nicht trivial. Dazu bedarf es neben des notwendigen theoretischen Wissens vor allem viel praktisches Know-how. Genau das bietet die Ausbildung zum Pumpen-Fachmann durch Pump.Ing.
Fernstudium mit Präsenztagen
Für die technisch korrekte und wirtschaftlich günstige Auswahl und den Betrieb von Pumpen ist neben Grundlagenwissen viel Erfahrung notwendig – das konnte bislang allein durch „learning by doing“, also durch jahrelange Praxis erarbeitet werden. Daher forderte die Industrie immer wieder eine Ausbildung, in der dieses praktische Wissen vermittelt wird. Mit der Gründung des Lehrgangs Pump.Ing. durch Professoren der TU Graz, der TU Berlin und der Uni Erlangen zusammen mit früheren Mitarbeitern der BASF wurde dieser Ausbildungsgang realisiert.
Pump.Ing. vermittelt in Form eines Fernstudiums Wissen über das optimale Auslegen und Betreiben von Pumpen, bietet Grundlagenwissen wie auch spezifisches Prozess- und Anlagenwissen für verschiedene Industriebranchen. Dazu sind in etwa 50 Ausbildungstagen inklusive acht Präsenzphasen eine Reihe von Lehrmodulen zu absolvieren. Die hydraulischen und mechanischen Grundlagen werden ebenso vermittelt wie praktisches Wissen aus den Bereichen Regelung, Betrieb und Instandhaltung, Trouble Shooting sowie Zustands- und Schadensanalyse von Pumpen.
Die Lehrinhalte sind größtenteils im Selbststudium anhand von Skripten zu erarbeiten. Die Ausbilder können über eine Internetplattform angesprochen werden. Nach erfolgreicher Prüfung erhält der Teilnehmer – abhängig vom Grad der Vorbildung – ein Zertifikat als Pumpen-Fachingenieur oder als Pumpen-Fachtechniker. Neu ist der Abschluss als Geprüfter Energieberater für Pumpen und Systeme. Der internationalen Nachfrage folgend wird der Kurs auch in englischer Sprache angeboten.
Ausbildung für alle Altersklassen
Zielgruppe dieser Ausbildung sind Absolventen der Hochschulen, Universitäten und berufsbildenden höheren technischen Schulen, aber ebenso Werksmeister oder Techniker, die in ihrer täglichen beruflichen Praxis mit Pumpen und verfahrenstechnischen Anlagen in Berührung kommen. Die Ausbildung spricht keinesfalls nur junge Teilnehmer an – auch der erfahrene Praktiker wird wertvolles Know-how mitnehmen.
* Der Autor arbeitet als freier Fachjournalist.E-Mail-Kontakt: info@pumpenfachingenieur.at