Newsticker Januar: Aktuelles aus der Prozessindustrie Verpuffung in Gebäude des Chemparks Leverkusen – vier Verletzte

Von Wolfgang Ernhofer

Im ständig aktuellen News-Ticker fasst die PROCESS-Redaktion das Geschehen in der Branche kompakt zusammen. Ob Chemie-, Pharma-, oder Lebensmittelindustrie, alle verfahrenstechnischen Themen werden – ebenso wie politische und wirtschaftliche Nachrichten zur Prozessindustrie – zusammengefasst.

(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

31.01.2022

Silver Spring (dpa) *19:19 Uhr – Moderna-Impfstoff in USA vollständig zugelassen

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des amerikanischen Herstellers Moderna die vollständige Zulassung erteilt. Die Zulassung gelte für Menschen ab 18 Jahren, teilten Moderna und die FDA am Montag mit. Die FDA sprach von einem «bedeutenden Schritt». Bereits im August hatte das Mittel des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer als erster Corona-Impfstoff in den Vereinigten Staaten die volle Zulassung bekommen. Zuvor waren beide Impfstoffe mit Notfallzulassungen im Einsatz.

Zur Bearbeitung der Anträge auf Vollzulassungen, für die das Sichten von etwa zehnmal so viel Daten Voraussetzung ist, nutzte die FDA ein beschleunigtes Verfahren. Von der vollen Zulassung eines Impfstoffs erhoffen sich Experten auch eine gesteigerte Akzeptanz in der Bevölkerung. Zudem kann sie bei der rechtlichen Absicherung einer möglichen Impfpflicht eine Rolle spielen.

Leverkusen (dpa/lnw) *18:29 Uhr – Verpuffung in Gebäude des Chemparks Leverkusen – vier Verletzte

Bei einer Verpuffung in einem Gebäude des Chemparks in Leverkusen sind am Montag vier Personen verletzt worden. Das teilte das Unternehmen am Montagabend via Twitter mit. Zunächst war lediglich ein Verletzter gemeldet worden. «Im Laufe des Einsatzes haben sich weitere Personen bei unserem medizinischen Dienst gemeldet, so dass sich die Zahl der Verletzten nun auf vier erhöht hat.» Alle seien schon nach kurzer Zeit wieder aus der medizinischen Behandlung entlassen worden.

Bei dem Vorfall seien Nitrosegase freigesetzt worden, dabei sei eine gelbe Wolke zu sehen gewesen, berichtete der Chempark. Anwohner waren aufgefordert worden, Türen und Fenster zu schließen und Klimaanlagen abzustellen. Es bestehe aber keine Gefahr für die Bevölkerung, hieß es. Die Feuerwehr Köln warnte vor Geruchsbelästigung in Flittard, Dünnwald und angrenzenden Bereichen. Es gebe aber keine Gesundheitsgefahr.

28.01.2022

Frankfurt/Main (dpa) *14:16 Uhr – Pharmaunternehmen Cheplapharm verschiebt Börsengang

Nur wenige Tage nach der Ankündigung des Börsengangs hat sich das Pharmaunternehmen Cheplapharm wieder anders entschieden. Anstelle einer Erstnotiz bis Ende März solle das Vorhaben zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, teilte das Unternehmen am Freitag in Greifswald mit. Grund für die Entscheidung seien «derzeit ungünstige Marktbedingungen», nachdem die Aktienmärkte in den vergangenen Wochen deutlich schwankender waren als zuvor. Der Gang an die Börse solle aber noch in diesem Jahr erfolgen, sagte ein Sprecher auf Nachfrage.

Das Unternehmen hatte zuvor einen Börsengang in Frankfurt noch im ersten Quartal geplant. Dabei strebte das Pharmaunternehmen einen Bruttoemissionserlös aus der Notierung neuer Aktien von rund 750 Millionen Euro an. Mit dem Geld wollte das Management Schulden zurückzahlen und neue Produkte und Produktportfolios erwerben.

San Ramon (dpa) *13:54 Uhr – Ölpreis-Rally verhilft Chevron zu hohem Gewinn

Dank höherer Ölpreise verdient Chevron wieder glänzend. Im vergangenen Quartal machte der zweitgrößte US-Ölkonzern unterm Strich einen Gewinn von 5,1 Milliarden Dollar (4,6 Mrd Euro), wie er am Freitag in San Ramon mitteilte. Vor einem Jahr war Chevron aufgrund starker Belastungen durch die Corona-Pandemie mit 665 Millionen Dollar in die roten Zahlen geraten. Der Umsatz legte nun um gut 90 Prozent auf 48,1 Milliarden Dollar zu. Trotz der starken Zuwächse fiel die Aktie vorbörslich zunächst. Analysten hatten mit einem noch besseren Ergebnis gerechnet. Im Gesamtjahr 2021 machte Chevron mit 15,7 Milliarden Dollar den höchsten Gewinn seit 2014.

Planegg (dpa/lby) *12:37 Uhr – Biotech-Boom: Start-ups werben 163 Millionen für Forschung ein

Mehr als 50 Start-ups forschen im Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie (IZB) in Planegg-Martinsried bei München zu Arzneimitteln und medizinischem Zubehör. Der Standort zählt zu den Biotechnologie-Hotspots in Deutschland. Im Jahr 2021 haben die im IZB ansässigen Unternehmen den Angaben nach rund 163 Millionen Euro an Forschungsgeldern eingeworben. Im Vorjahr waren es rund 115 Millionen Euro.

In erster Linie seien 2021 Anschlussfinanzierungen abgeschlossen worden, teilte Geschäftsführer Peter Zobel am Freitag mit. Das unterstreiche das nachhaltige Interesse der Investoren an den Start-ups. Das IZB habe sich mit Wachstum und vielversprechenden wissenschaftlichen Fortschritten den Ruf eines «Münchner Silicon Valley» erarbeitet.

Berlin (ots) *10:31 Uhr – Erneut massive Verluste für die deutsche Brauwirtschaft

Die Corona-Pandemie hat auch im Jahr 2021 zu massiven Einbußen für die deutsche Brauwirtschaft geführt. Nach einer Prognose des Deutschen Brauer-Bundes ging der Absatz im Vergleich zum Rekordminus des Vorjahres von 5,5 Prozent nochmals um etwa 3 bis 4 Prozent zurück. Damit sind 2021 gegenüber dem Vorjahr zwischen 200 und 300 Millionen Liter Bier weniger abgesetzt worden. Die offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2021 werden erst in der kommenden Woche erwartet. Alkoholfreie Biere, die sich seit Jahren positiv entwickeln und immer beliebter werden, sind in der amtlichen Statistik nicht enthalten.

27.01.2022

Amsterdam (dpa) *15:19 Uhr – EU-Behörde EMA gibt grünes Licht für Covid-Pille von Pfizer

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht gegeben für die Zulassung des Medikaments Paxlovid gegen Covid-19. Das Mittel des US-Herstellers Pfizer könne bei Patienten eine schwere Erkrankung nach einer Corona-Infektion verhindern, teilte die EMA am Donnerstag in Amsterdam mit. Nach der Zulassung ist dies das erste Medikament gegen Covid, das oral eingenommen werden kann. Die Pille gilt als sehr effektiv. Die EU-Kommission muss der Zulassung noch zustimmen, das aber gilt als Formsache.

Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wurden bereits eine Million Packungen geordert. «Das Mittel eignet sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten.» Nach Angaben des Herstellers soll das Mittel das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen bei Covid-19-Patienten um 89 Prozent senken.

Der Wirkstoff Nirmatrelvir soll ein Sars-CoV-2-Protein hemmen und dadurch die Vermehrung des Virus stoppen.

Lima (dpa) *01:27 Uhr – Ermittlungen gegen vier Manager nach Ölpest in Peru

Nach einer Ölpest an der Küste von Peru hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen vier Manager des spanischen Energiekonzerns Repsol eingeleitet. Es werde gegen den Produktionsleiter der Raffinerie La Pampilla, die Umweltbeauftragte und zwei weitere leitende Angestellte ermittelt, sagte der Staatsanwalt beim Umweltministerium, Julio César Guzmán, am Mittwoch im Radiosender RPP. Den Verdächtigen werde Umweltverschmutzung vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen Freiheitsstrafen von vier bis sieben Jahren.

Beim Entladen eines Tankers waren vor eineinhalb Wochen etwa 6000 Barrel (je 159 Liter) Öl ausgelaufen. Hohe Wellen nach der Eruption des Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai auf Tonga hätten den Unfall verursacht, teilte Repsol mit. 21 Strände wurden kontaminiert und zahlreiche Tiere von ausgelaufenem Öl verschmutzt. Rund 2500 Arbeiter waren an den Aufräumarbeiten beteiligt. Nach Angaben von Repsol wurden bislang über 10.000 Kubikmeter verschmutzter Sand abgetragen – das entspricht mehr als 2000 Containern.

New York (dpa) *00:39 Uhr – Moderna startet klinische Studie zu Omikron-Impfstoff

Der Hersteller Moderna hat seine erste klinische Studie zur Untersuchung eines speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Corona-Impfstoffs begonnen. Insgesamt 600 Freiwillige – teils mit zwei oder bereits drei Injektionen – würden daran an 24 Standorten in den USA teilnehmen, teilte das Unternehmen mit. Die Beständigkeit der Antikörper mit der normalen Booster-Impfung stimme zwar zuversichtlich, sagte Moderna-Chef Stéphane Bancel. «In Anbetracht der langfristigen Bedrohung durch die sogenannte Immunflucht von Omikron treiben wir unseren Omikron-spezifischen Impfstoffkandidaten dennoch weiter voran.»

Zuletzt hatten auch Biontech und Pfizer die Erprobung ihres Impfstoffkandidaten gegen Omikron angekündigt. Dabei sollen Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit geprüft werden, wie die beiden Unternehmen am Dienstag mitgeteilt hatten. Die Studie soll bis zu 1420 Testpersonen umfassen, die in drei Gruppen unterteilt werden.

Unterdessen veröffentlichte das Fachmagazin «New England Journal of Medicine» eine Untersuchung zur Wirksamkeit des bisher bereits zugelassenen Boosters von Moderna gegen die Omikron-Variante. Demnach ist der Antikörperspiegel gegen die hochansteckende Mutation des Coronavirus einen Monat nach der dritten Injektion 20 Mal höher als nach der zweiten – er nehme in den darauffolgenden Monaten jedoch deutlich ab.

26.01.2022

München (dpa) *09:09 Uhr – Wacker Chemie mit Rekordergebnis aus der Krise

Der Chemiekonzern Wacker hat eine lange Flaute mit einem Rekordergebnis überwunden. 2021 sei mit Bestwerten bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen worden, berichtete das Münchner Unternehmen am Mittwoch. Der Umsatz stieg laut vorläufigen Zahlen um ein knappes Drittel auf 6,2 Milliarden Euro. Der Nettogewinn schoss um annähernd das Vierfache von 202 Millionen auf 780 Millionen Euro in die Höhe.

Wacker ist mit seinen 14.300 Mitarbeitern ein führender Hersteller von Polysilizium, einem wichtigen Grundstoff für Halbleiterhersteller und die Solarindustrie. Weitere Geschäftsfelder sind unter anderem die Biotechnologie inklusive Impfstoffproduktion für Pharmahersteller und eine Silikonsparte.

Das Unternehmen war schon vor der Pandemie in Schwierigkeiten geraten. Anfang 2020 beschloss der Vorstand daher ein Sparprogramm und den Abbau von 1000 Stellen. Im vergangenen Jahr stiegen die Umsätze dann in allen Sparten. Abgesehen von der hohen Nachfrage erhöhte Wacker die Preise. Damit konnte dem Unternehmen zufolge die Teuerung beim Rohstoffeinkauf ausgeglichen werden.

25.01.2022

New Brunswick (dpa) *15:06 Uhr – Johnson & Johnson mit Umsatz- und Gewinnsprung

Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (J&J) hat im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert. Dazu trugen vor allem das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneien sowie mit dem Corona-Impfstoff bei, wie J&J am Dienstag in New Brunswick mitteilte. Im neuen Jahr will das Unternehmen zwar die Erlöse weiter steigern und noch mehr verdienen. Das Wachstumstempo dürfte allerdings nachlassen, wohl auch weil mit weniger Einnahmen mit dem Vakzin des Konzerns zu rechnen ist.

Für 2022 erhofft sich die Unternehmensspitze nunmehr drei bis maximal dreieinhalb Milliarden Dollar Erlös durch den Impfstoff. Zum Vergleich: Allein im Schlussquartal brachte das Vakzin noch einen Umsatz von mehr als 1,6 Milliarden Dollar.

Insgesamt stellt das Management um Konzernchef Joaquin Duato für das neue Geschäftsjahr inklusive der Einnahmen aus dem Corona-Impfstoff einen Umsatzanstieg auf 98,9 bis 100,4 Milliarden Dollar (87,7 bis 89 Mrd Euro) in Aussicht. Dies wäre ein Plus von 5,5 bis 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

2021 war der Konzernumsatz noch um knapp 14 Prozent auf rund 93,8 Milliarden Dollar gestiegen. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um fast 42 Prozent auf knapp 20,9 Milliarden Dollar.

Mainz/New York (dpa) *11:23 Uhr – Biontech und Pfizer starten klinische Studie zu Omikron-Impfstoff

Biontech und Pfizer haben ihre erste klinische Studie zur Untersuchung eines speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Corona-Impfstoffs begonnen. Dabei sollen die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten geprüft werden, wie die beiden Unternehmen am Dienstag mitteilten. Die Studie soll bis zu 1420 Testpersonen umfassen, die in drei Gruppen unterteilt werden.

Die erste Gruppe umfasst gut 600 Teilnehmer, die zwischen 90 und 180 Tagen vor Beginn der Studie bereit zwei Impfdosen des bisherigen Vakzins erhalten haben und nun eine oder zwei Dosen des Omikron-Impfstoffs erhalten sollen. Die zweite, fast ebenso große Gruppe besteht aus geboosterten Menschen, die eine weitere Dosis des herkömmlichen Impfstoffs oder eine Dosis des Omikron-Vakzins erhalten. Die dritte Gruppe mit gut 200 Probanden setzt sich aus ungeimpften und bislang nicht an Covid-19 erkrankten Menschen zusammen, die dann drei Dosen des Omikron-Vakzins bekommen.

Pfizer äußerte die Erwartung, bis Ende März oder Anfang April etwa 50 Millionen bis 100 Millionen Dosen des neuen Impfstoffs vorproduziert zu haben.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat bislang noch nicht erklärt, ob sie einen an Omikron angepassten Impfstoff mit einer anderen Zusammensetzung als bei dem derzeit verwendeten Vakzin für notwendig hält.

21.01.2022

San Ramon (dpa) *14:14 Uhr – Chevron folgt Total aus Myanmar

Der US-Öl- und Gasmulti Chevron gab am Freitag ebenfalls bekannt, sich aus Myanmar zurückzuziehen. Dabei schlossen sich die Amerikaner der Entscheidung von Total an. Chevron sei kein Betreiber des Gasprojekts im Yadana-Feld und habe dort selbst nur einen Minderheitsanteil, erklärte ein Sprecher. Genaue Angaben zum Zeitplan machte das Unternehmen nicht. Der Rückzug solle geplant und geordnet erfolgen, hieß es in einem Statement.

Paris (dpa) *10:57 Uhr – Energiekonzern Total zieht sich nach Militärputsch aus Myanmar zurück

Der französische Energiekonzern Total zieht sich ein Jahr nach dem Militärputsch in Myanmar komplett aus dem südostasiatischen Land zurück. Die sich weiter verschlechternde Menschenrechtssituation und generelle Lage habe zu der Entscheidung geführt, sich nach Aufgabe laufender Projekte auch aus der Gasförderung im Yadana-Feld zurückzuziehen, teilte Totalenergies am Freitag in Paris mit. Mit dem Schritt werde auch auf die Forderung von Menschenrechtsorganisationen und Anteilseignern eingegangen, die verhindert sehen wollten, dass Erträge aus der Gasförderung den Machthabern in Myanmar zugute kommen. Dazu habe Total am Ende keine andere Möglichkeit als den kompletten Rückzug gesehen.

Die Gasförderung unter der Regie von Total werde innerhalb der vertraglichen Kündigungsfrist von sechs Monaten auslaufen, während der das Unternehmen die Energieversorgung weiterhin verlässlich sicherstellen will. Eine finanzielle Kompensation für Total werde es nicht geben.

In Myanmar hatte die Armee vor einem Jahr die Macht übernommen. Das Militär hatte die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Jeder Widerstand wird mit brutaler Härte unterdrückt. In vielen Teilen des Landes haben sich lokale bewaffnete Einheiten gebildet, um Widerstand gegen die Junta zu leisten.

Berlin (dpa/bb) *09:07 Uhr – Klimaschutzgruppe Extinction Rebellion demonstriert vor Bayer-Sitz

Die Umweltschutzinitiative Extinction Rebellion hat vor dem Berliner Sitz von Bayer für mehr Klimaschutz und Artenschutz demonstriert. Einige Demonstranten kletterten am Freitagmorgen auf das Vordach des Gebäudes von Bayer Monsanto an der Müllerstraße in Berlin-Wedding und zeigten Transparente, andere blockierten kurzzeitig die Straße. Die Polizei sprach von rund 40 Aktivisten. Alles verlaufe friedlich.

Auf Transparenten stand: «Die Klimakrise ist hier» und «Gefahrenzone Glyphosat». Extinction Rebellion forderte in einer Mitteilung: «Wir brauchen einen tiefgreifenden Plan. Das Leben auf diesem Planeten wird durch unsere Agrar- u. Umweltpolitik vernichtet.» Die Initiative verlangte von der Bundesregierung, gegen Artensterben und die Gefahren für die Ökosysteme vorzugehen.

Der Zeitpunkt des Protestes orientiere sich an der sonst Mitte Januar stattfindenden Grünen Woche, der großen Messe für Ernährungswirtschaft und Landwirtschaft. Wegen der Corona-Pandemie wurde sie abgesagt.

Jerusalem (ots/PRNewswire) *03:10 Uhr – Jüdischer Nobelpreis für Pfizer-CEO

Die Genesis Prize Foundation gab bekannt, dass Dr. Albert Bourla, Vorsitzender und CEO von Pfizer, der Preisträger des Genesis-Preises 2022 ist. Er erhielt die meisten Stimmen in einer kürzlich abgeschlossenen weltweiten Kampagne, bei der 200.000 Menschen in 71 Ländern online abgestimmt haben. Die Entscheidung der Wähler wurde von den neun Richtern des Genesis Preis-Auswahlkomitees einstimmig gebilligt.

Das Komitee würdigte Bourla für seine Führungsqualitäten, seine Entschlossenheit und insbesondere für seine Bereitschaft, große Risiken einzugehen. Im Gegensatz zu den Vorständen der meisten anderen großen Unternehmen, die an der Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen arbeiten, lehnte Dr. Bourla Milliarden von Dollar an US-Bundeszuschüssen ab, um staatliche Bürokratie zu vermeiden und die Entwicklung und Produktion des Impfstoffs zu beschleunigen. Infolgedessen konnte Pfizer den COVID-19 Impfstoff in Rekordzeit fertigstellen: Monate statt Jahre.

Der jährlich mit einer Million Dollar dotierte Genesis-Preis, der vom TIME -Magazin als jüdischer Nobelpreis bezeichnet wird, ehrt außergewöhnliche Persönlichkeiten für ihre herausragenden beruflichen Leistungen, ihren Beitrag zur Menschheit und ihr Engagement für jüdische Werte.

Der Tradition folgend, die vom ersten Preisträger Michael Bloomberg gegründet wurde, haben sich alle Genesis-Preisträger dafür entschieden, auf den Geldpreis für philanthropische Zwecke zu verzichten. Dr. Bourla hat die Genesis Prize Foundation gebeten, sein Preisgeld in Höhe von 1 Million Dollar für Projekte zu verwenden, die das Andenken an die Opfer des Holocausts bewahren sollen, mit besonderem Augenmerk auf die Tragödie der griechisch-jüdischen Gemeinde. Bourla wurde in Thessaloniki, Griechenland, geboren und wuchs in einer Familie auf, die die Schrecken des Holocausts aus erster Hand kannte. Seine Eltern gehörten zu den nur 2000 Überlebenden einer einst blühenden alten jüdischen Gemeinde von 50.000, die von den Nazis fast vollständig ausgelöscht wurde.

20.01.2022

Karlsruhe/Frankfurt (dpa) *14:55 Uhr – Ineratec sammelt Kapital für Frankfurter E-Kerosin-Anlage ein

Es ist der Stoff, mit dem der Luftverkehr nachhaltiger werden will: Synthetisches Kerosin soll noch in diesem Jahr im Frankfurter Industriepark Höchst hergestellt werden. Der Pilotanlagen-Betreiber Ineratec hat dafür bei strategischen Investoren 20 Millionen Euro Kapital eingeworben, wie das Unternehmen am Donnerstag in mitteilte. Mit dabei sind zusätzlich zu den bisherigen Investoren der Luft- und Raumfahrtkonzern Safran, der Energiedienstleister Engie und die MPC-Gruppe aus der Schifffahrt.

Ineratec betreibt bereits im niedersächsischen Emsland eine Pilotanlage zur Herstellung von nachhaltigem E-Kerosin. Nun soll in unmittelbarer Nähe des Frankfurter Flughafens eine Anlage im industriellen Maßstab folgen. Das Kerosin wie auch andere Kraftstoffe können aus Wasserstoff und Kohlendioxid gewonnen werden. Letzteres stammt aus einer vorhandenen Biogasanlage. Der grüne Wasserstoff wird laut Ineratec vor Ort in einem Elektrolyseur mit nachhaltig erzeugtem Strom hergestellt.

Die Power-to-Liquid-Anlage soll im Jahr 3500 Tonnen beziehungsweise 4,6 Millionen Liter Kraftstoff erzeugen können. Das wären 0,04 Prozent des Bedarfes allein der deutschen Fluggesellschaften, den der Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft für 2019 auf 11,88 Milliarden Liter beziffert hat.

Dessau-Roßlau (dpa/sa) *14:30 Uhr – Corona-Impfstoff von IDT Biologika: Keine EU-Zulassung vor 2023

Der Impfstoffhersteller IDT Biologika aus Dessau-Roßlau hofft auf eine EU-Zulassung des eigenen Corona-Impfstoffes ab 2023. Bereits seit 2020 arbeite IDT zusammen mit einem wissenschaftlichen Konsortium an dem neuen Impfstoff, sagte Simone Kardinahl, Entwicklungsleiterin bei IDT, am Donnerstag. Aktuell befinde sich der Vektor-Impfstoff noch in der Prüfung in einer sogenannten Phase I-Studie. Für ein Zulassungsverfahren sind Daten aus einer Phase III-Studie nötig.

IDT Biologika entwickelt nicht nur ein eigenes Vakzin, sondern produziert auch Impfstoffe für andere Hersteller, darunter Astrazeneca und Valneva, deren Totimpfstoff noch nicht zugelassen ist. Das Unternehmen profitiert stark von der Corona-Impfstoffproduktion und legte nach Aussage von Firmenchef Jürgen Betzing 2021 das erfolgreichste Jahr der rund 100-jährigen Firmengeschichte hin.

Das Unternehmen plant bis Ende 2022 seine Produktionskapazitäten deutlich auszuweiten. Mit einer zweiten High-Speed-Abfülllinie könnten laut einer Unternehmenssprecherin dann ab Anfang 2023 jede Woche zwei bis fünf Millionen Impfdosen hergestellt werden. Dazu sollen in diesem Jahr 200 weitere Arbeitsplätze entstehen. IDT Biologika beschäftigt aktuell rund 1650 Mitarbeiter.

19.01.2022

Berlin (dpa/bb) *17:34 Uhr – IG Metall: Siemens-Abspaltung betrifft 400 Beschäftigte in Berlin

Der Technologiekonzern Siemens trennt sich von seinem Geschäft mit großen Maschinen - der Schritt beschäftigt im kommenden Jahr auch die Gewerkschaft IG Metall in Berlin. Rund 400 Beschäftigte seien in der Hauptstadt von der Abspaltung betroffen, sagte die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, Regina Katerndahl, am Mittwoch bei einem Ausblick auf dieses Jahr. Die IG Metall werde sich deshalb für den Erhalt der Beschäftigungsverhältnisse und der Tarifbindung einsetzen.

Die Siemens-Motorensparte LDA hat ihren Hauptsitz in Nürnberg, beschäftigt dort und in Berlin rund 2200 Mitarbeiter sowie in Tschechien, den USA und China weitere 4800. Hauptprodukt sind große Motoren für den Bergbau, die Chemie-, Öl- und Gasindustrie.

Schon die Abspaltung der Siemens-Energiesparte habe gezeigt, dass sich der Konzern immer stärker von der Industrieproduktion zu einem Softwareunternehmen entwickle, sagte Katerndahl. Auf diese neuen Kernbereiche müsse sich die Gewerkschaft in Zukunft einstellen. Es brauche mit den Beschäftigten die Einmischung in die Fragen, was und wie produziert werde und welche Qualifikationen die Beschäftigten dafür benötigten.

München (dpa/lby) *16:52 Uhr – Krebspatient scheitert mit Millionenklage gegen Pharmahersteller

Ein an Krebs erkrankter Mann ist vor dem Landgericht München II mit einer Millionenklage gegen einen Arzneimittelhersteller gescheitert. Der Kläger hatte argumentiert, er sei durch das Blutdruck senkende Medikament an einem Analkarzinom erkrankt. Chargen des Medikaments waren später wegen einer Verunreinigung des dem potenziell krebserregenden Stoff N-Nitrosodimethylamin (NDMA) zurückgerufen worden.

Nachdem das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im Juli 2018 eine Information über den Rückruf herausgegeben hatte, forderte er den Hersteller zur Zahlung eines Schadensersatzes in Höhe von einer Million Euro auf.

Das Gericht wies nun die Klage ab. Der Kläger habe auch nach ausdrücklichem Hinweis des Gerichts nichts Konkretes dazu vorgetragen, wann genau er das Medikament tatsächlich eingenommen hatte, hieß es zur Begründung. Daher musste auch keine Beweisaufnahme durch Sachverständigen-Gutachten erfolgen zu der Frage, ob die Einnahme des Medikamentes überhaupt die Ursache für das Karzinom gewesen sein konnte, hieß es weiter.

Der Mann habe pauschal angegeben, er habe seit Dezember 2011 bis zur Diagnose der Krebserkrankung im Jahr 2016 das Arzneimittel regelmäßig eingenommen. Er hatte behauptet, sämtliche Chargen, aus denen er Tabletten erhalten habe, seien von der Verunreinigung betroffen gewesen. Die Herstellerfirma hatte dies bestritten. Damit fehle ein konkreter Anhaltspunkt für eine Beweiserhebung, ob das Karzinom auf die Einnahme zurückgehen konnte, urteilte das Gericht.

Johannesburg (dpa) *12:53 Uhr – Neue Produktionsstätte soll Impfstoff-Produktion in Afrika befeuern

Afrika baut seine Impfstoffproduktion von aktuell weniger als einem Prozent mit einer neuen Anlage in der südafrikanischen Touristenmetropole Kapstadt aus. Als Beginn einer neuen Ära würdigte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa am Mittwoch die Eröffnung der Produktionsstätte, die bis zum Jahr 2025 rund eine Milliarde Impfstoffe für den gesamten Kontinent herstellen will.

Zugleich soll sie nach dem Willen ihrer Gründer auch für einen Wissenstransfer sorgen. Dahinter steckt das kalifornische NantWorks-Konglomerat, das auf Medizintechnologie spezialisiert ist.

Die NantSA-Anlage soll nicht nur Impfstoffe zum Schutz vor dem Coronavirus, sondern auch vor anderen Krankheiten, wie Malaria, Tuberkulose, Gelbfieber oder HIV erforschen und herstellen.

Die Afrikanische Union (AU) plant, bis 2040 bis zu 60 Prozent aller auf dem Kontinent benötigten Vakzine vor Ort herzustellen. Für diese Zwecke gründete die AU im Vorjahr die Afrikanische Medizin-Agentur (AMA). Länder wie Südafrika, Ägypten, Marokko, Senegal und Ruanda sind mit entsprechenden Projekten Vorreiter.

Auch Kenia und Nigeria wollen in naher Zukunft in die Impfstoffherstellung einsteigen. Als wichtiger Schritt beim Aufbau einer kontinentalen Impfstoffproduktion gilt auch die Gründung der Afrikanischen Medizin-Agentur (AMA). In Afrika haben gerade mal 11 Prozent der Bevölkerung eine vollständige Grundimmunisierung gegen das Coronavirus.

18.01.2022

Kassel (dpa) *14:08 Uhr – BASF-Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea legt Fokus auf Erdgas

Die BASF-Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea will sich künftig vor allem auf die Förderung von Erdgas konzentrieren. Der Öl- und Gaskonzern optimiert nach seinem Zusammenschluss vor knapp drei Jahren sein weltweites Förder- und Produktionsportfolio, wie er am Dienstag in Kassel mitteilte. Dazu trennt sich Wintershall Dea von einigen Anlagen und Projekten. Erdgas macht den Angaben zufolge rund 70 Prozent der weltweiten Produktion aus.

Derweil trennt sich Wintershall Dea von seinem Ölgeschäft in Argentinien. Den Angaben zufolge hat sich das Unternehmen mit dem mexikanischen Öl- und Gaskonzern Vista über den Verkauf seines 50-prozentigen Anteils an den Schieferöl-Blöcken Aguada Federal und Bandurria Norte in der argentinischen Provinz Neuquén geeinigt. Vista zahlt nach eigenen Angaben 140 Millionen Dollar (123 Mio Euro).

Aus Brasilien zieht sich Wintershall Dea komplett zurück. Wie das Unternehmen mitteilte, will es sein Geschäft in Brasilien einstellen und sein Büro in Rio de Janeiro schließen.

Wintershall Dea war im Mai 2019 aus dem Zusammenschluss von Wintershall und Dea entstanden. BASF hält gut 70 Prozent an dem Konzern. Der Rest gehört Letter One, einer Beteiligungsgesellschaft, in der der russische Oligarch Michail Fridman seine Dea-Anteile gebündelt hat. Das Unternehmen beschäftigt rund 2500 Mitarbeiter.

Berlin (dpa) *11:00 Uhr – Biotech-Branche verzeichnet hohe Investments

Die deutsche Biotech-Branche hat im vergangenen Jahr relativ viel Geld von Investoren bekommen. Mit rund 2,3 Milliarden Euro sei 2021 das zweitstärkste Jahr bei der Finanzierung gewesen, teilte der Branchenverband BIO Deutschland am Dienstag in Berlin mit.

Nur im Corona-Krisenjahr 2020 habe man mit etwa drei Milliarden Euro höhere Investments verzeichnet. Demnach warben private Biotech-Firmen im vergangenen Jahr rund 851 Millionen Euro Wagniskapital ein.

Kapitalerhöhungen von börsennotierten Unternehmen beliefen sich zudem auf rund 748 Millionen Euro. Börsengänge, allesamt an der US-Technologiebörse Nasdaq, trugen 694 Millionen Euro bei.

In einer Verbandsumfrage zeigten sich viele Unternehmen optimistisch. 64 Prozent der Befragten halten demnach ihre Geschäftslage für gut, 52 Prozent erwarten eine Verbesserung. Der Einfluss der Pandemie auf die Geschäfte sank. Noch 33 Prozent gaben an, dass die Corona-Krise 2021 einen Einfluss hatte, 16 Prozent erwarten das dieses Jahr. Hingegen wollen mehr Firmen ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung steigern sowie Personal aufbauen.

Hamburg (dpa) *08:36 Uhr – Evotec schmiedet neue Wirkstoffallianz mit Eli Lilly

Der Wirkstoffforscher Evotec hat eine neue Partnerschaft an Land gezogen. Die Firma will gemeinsam mit dem US-Pharmakonzern Eli Lilly künftig nach neuen Wirkstoffen gegen Stoffwechsel- und chronische Nierenerkrankungen sowie Diabetes suchen. Die Zusammenarbeit sei zunächst auf drei Jahre ausgelegt, teilte der MDax-Konzern am Dienstag in Hamburg mit. Den möglichen Gesamtwert des Projekts bezifferten die Hanseaten auf bis zu eine Milliarde Dollar (0,88 Mrd Euro).

Der Partner Eli Lilly sei berechtigt, später aus dieser Kooperation bis zu fünf Programme auszuwählen, um dann die Verantwortung für die weitere Entwicklung, klinische Tests und die Vermarktung zu übernehmen. Dabei hat Evotec zusätzlich zu einer Abschlagszahlung in nicht genannter Höhe pro ausgewähltem Programm auch Anspruch auf erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 180 Millionen Dollar. Hinzu sollen bei einer möglichen Zulassung eines Medikamentes gestaffelte Beteiligungen an den Nettoumsätzen kommen.

17.01.2022

Tübingen (dpa) *19:16 Uhr – Nächster Abgang bei Curevac: Technologie-Chefin geht nach 16 Jahren

Beim Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac geht der personelle Umbruch in der Führung weiter. Die bisherige Technologie-Chefin und Vorstandsmitglied Mariola Fotin-Mleczek werde die Firma Ende Januar nach 16 Jahren verlassen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Ihren Job soll Igor Splawski übernehmen, der bisher Forschungschef war. Fotin-Mleczek wolle nach 33 Jahren in Deutschland zurück in ihre Heimat Polen und dort ein Familienunternehmen außerhalb der Biotech-Branche aufbauen, hieß es.

Curevac war nach hoffnungsfrohem Start schließlich Mitte 2021 daran gescheitert, einen Corona-Impfstoff auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen will jetzt Vorreiter sein bei der Entwicklung eines neuen Vakzins der zweiten Generation. Im Vorstand hat es in den vergangenen anderthalb Jahren mehrere Wechsel gegeben.

Chalampé (dpa) *17:08 Uhr – Chemiekonzern BASF errichtet neue Anlage im Elsass

Der Chemiekonzern BASF will eine neue Anlage im Elsass errichten und seine Tätigkeiten im südbadischen Freiburg ausbauen. In der geplanten elsässischen Anlage in Chalampé soll das Kunststoffvorprodukt Hexamethylendiamin (HMD) hergestellt werden, wie der Dax-Konzern am Montag in Ludwigshafen mitteilte. Die Anlage soll demnach 2024 in Betrieb gehen. In Freiburg wolle man die Polyamid-6.6-Produktion ausbauen. HMD ist ein Vorprodukt für die Herstellung von Polyamid 6.6-Kunststoffen und Lackrohstoffen. Diese würden beispielsweise in der Autoindustrie und zur Herstellung von Spezialfasern eingesetzt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron war am Montag nach Chalampé unmittelbar an der Grenze zu Deutschland gereist. BASF investiere dort 300 Millionen Euro und stelle damit erneut Vertrauen in Frankreich unter Beweis, schrieb er auf Twitter. Dank der neuen Anlage würden 60 Arbeitsplätze in der Region geschaffen.

Bielefeld/Ettlingen (dpa) *16:44 Uhr –Dr. Oetker schließt Werk in Baden-Württemberg

Der Lebensmittelkonzern Dr. Oetker schließt ein Werk in Baden-Württemberg. Betroffen sind laut Mitteilung von Montag rund 190 Mitarbeiter der Produktion in Ettlingen bei Karlsruhe. Seit 2016 schreibe der Bereich Verluste, teilte das Unternehmen weiter mit.

In dem Werk werden Produkte wie Soßen und Suppen für Großverbraucher wie Kantinen oder die Gastronomie produziert – Dr. Oetker spricht vom würzigen Nährmittelsortiment. Die Produktion werde schrittweise eingestellt, einige Produkte in Zukunft an anderen Standorten hergestellt. Mit dem Betriebsrat will Dr. Oetker jetzt über einen Interessenausgleich verhandeln.

Erhalten bleiben in Ettlingen 50 Arbeitsplätze im Bereich Marketing, Vertrieb und Verwaltung. Dr. Oetker begründet den Schritt mit einer seit Jahren kontinuierlich sinkenden Nachfrage. Die Corona-Pandemie habe den Effekt noch verstärkt.

Die Lebensmittelsparte von Dr. Oetker war 2020 ohne große Einbrüche durch die Corona-Pandemie gekommen. Für 2021 liegen noch keine Zahlen vor. Nur der Bereich «Außer-Haus-Markt» musste angesichts geschlossener Kantinen und Restaurants einen Umsatzrückgang hinnehmen. Die Firma mit Zentrale in Bielefeld hatte 2020 mit weltweit 34.000 Beschäftigen einen Umsatz von 3,71 Milliarden Euro vermeldet.

Abu Dhabi (dpa) *12:37 Uhr – Mutmaßlicher Drohnenangriff in Abu Dhabi – mindestens drei Tote

Bei einem mutmaßlichen Drohnenangriff der Huthi-Rebellen aus dem Jemen sind in der emiratischen Hauptstadt Abu Dhabi mindestens drei Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden. Dort kam es am Montag auf einem Industriegelände und nahe Lagerstätten des staatlichen Ölkonzerns Adnoc zu einer Explosion an drei Erdöltanks, wie die Polizei mitteilte. Zeitgleich brach auf einer Baustelle des internationalen Flughafens ein Feuer aus. Beide Orte seien möglicherweise mit Drohnen angegriffen worden, teilte die Polizei der Staatsagentur WAM zufolge mit.

Leverkusen (dpa) *12:05 Uhr – Chemiekonzern Covestro will grünen Wasserstoff aus Australien kaufen

In seinen Werken in Asien, Nordamerika und Europa will der Chemiekonzern Covestro künftig umweltfreundlich produzierten Wasserstoff aus Australien einsetzen. Geplant ist eine langfristige Liefervereinbarung mit dem australischen Hersteller Fortescue Future Industries (FFI).

Die Lieferungen von FFI könnten sich auf bis zu 100.000 Tonnen grünem Wasserstoff und Wasserstoffverbindungen wie etwa Ammoniak pro Jahr belaufen. Erste Lieferungen soll es 2024 geben. Zum Vergleich: Die deutsche Chemieindustrie benötigt nach Angaben des Branchenverbandes VCI jährlich gut eine Million Tonnen Wasserstoff, hieß es 2020 in einem Positionspapier.

Der vor allem mit Sonnenstrom hergestellte Wasserstoff solle mit Spezialschiffen transportiert werden, sagte ein Covestro-Sprecher. Die Stoffe sollen zunächst vor allem als Grundstoffe eingesetzt werden. Später ist auch ein Einsatz als Energieträger geplant. Covestro könne mit der Vereinbarung seine Treibhausgasemissionen um bis zu 900.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr reduzieren, betonte das Unternehmen.

Greifswald (dpa/mv) *09:16 Uhr – Arzneimittelproduzent Cheplapharm plant Börsengang

Der Arzneimittelhersteller Cheplapharm mit Sitz in Greifswald will bis Ende März an die Börse gehen. Dabei strebt das Pharmaunternehmen aus der Ausgabe neuer Aktien einen Erlös von rund 750 Millionen Euro an, wie die Aktiengesellschaft am Montag mitteilte. Mit den Einnahmen sollen Schulden zurückgezahlt sowie Produktrechte erworben werden. Cheplapharm verfügt über keine eigene Forschung und Entwicklung, sondern kauft etablierte Medikamente von großen Pharmaunternehmen, die es dann in Lohnfertigung herstellen lässt und vertreibt. In den neun Monaten bis zum 30. September 2021 erzielte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 793 Millionen Euro.

16.01.2022

London (dpa) *10:44 Uhr – Pharmakonzern Glaxosmithkline lehnt Milliardenangebot von Unilever ab

Der britische Pharmahersteller Glaxosmithkline (GSK) hat ein etwa 60 Milliarden Euro schweres Übernahmeangebot für seine Konsumgütersparte mit Marken wie Sensodyne oder Otriven als zu niedrig zurückgewiesen. Die Offerte des Unilever-Konzerns sei nicht im besten Interesse der Aktionäre, teilte GSK am Samstag mit. Auch die Aussichten der Sparte seien unterschätzt worden.

GSK will jetzt die ohnehin geplante Abspaltung des Bereiches «Consumer Healthcare» fortsetzen. Die Trennung der Tochter vom klassischen Pharmageschäft mit Medikamenten und Impfstoffen ist für Mitte des Jahres geplant. Die Sparte hat ein großes Sortiment von Gesundheitsprodukten wie Dr.-Best-Zahnbürsten, Voltaren-Schmerzsalbe oder Nahrungsergänzungsmittel der Marke Centrum.

14.01.2022

Leverkusen (dpa) *15:56 Uhr – Covestro: Keine betriebsbedingten Kündigungen bis 2028

Beim Chemiekonzern Covestro wird es bis Ende 2028 keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Das ist Bestandteil einer Betriebsvereinbarung, auf die sich der Covestro-Vorstand und der Gesamtbetriebsrat verständigt haben, wie das Unternehmen am Freitag in Leverkusen mitteilte. Zuvor hatte die «Rheinische Post» darüber berichtet.

Die neue Gesamtbetriebsvereinbarung beinhaltet demnach ein breites Maßnahmenbündel, das die Beschäftigung an den deutschen Covestro-Standorten langfristig sichern soll, sowie ein klares Bekenntnis zu den deutschen Standorten, der Konzernzentrale mit Sitz in Leverkusen sowie Investitionen in Deutschland.

Zuletzt hatten im Herbst vergangenen Jahres Berichte über den möglichen Abbau von bis zu 1700 Stellen – davon mehr als 900 in Deutschland – für Unruhe im Unternehmen gesorgt. Doch heißt es mittlerweile, die Zahl der tatsächlich abzubauenden Stellen werde unter Umständen geringer ausfallen als ursprünglich hochgerechnet.

Etwaige Personalabbaumaßnahmen sollen nach Unternehmensangaben sozialverträglich, freiwillig und im gegenseitigen Einvernehmen zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden erfolgen, etwa durch Aufhebungsverträge oder Vorruhestandsregelungen.

Brüssel (dpa) *14:57 Uhr – Farbstoff Titandioxid künftig im Essen verboten

Kaugummis, Süßigkeiten und andere Lebensmittel müssen in Zukunft ohne den weit verbreiteten weißen Farbstoff Titandioxid auskommen. Die EU-Kommission hat am Freitag ein Verbot für den Zusatzstoff in Lebensmitteln wegen möglicher Krebsrisiken erlassen.

Es tritt den Angaben zufolge in sechs Monaten in Kraft. «Mit dem heutigen Verbot entfernen wir einen Lebensmittelzusatzstoff, der nicht mehr als sicher gilt», sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

Der als E171 bekannte Stoff kommt auch in Backwaren, Suppen und Salatsoßen vor. Die EU-Kommission hatte ihren Vorschlag im vergangenen Frühjahr auf Grundlage einer überarbeiteten Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) vorgelegt. Die EU-Staaten hatten dem Verbot bereits zugestimmt.

13.01.2022

Houston (ots/PRNewswire) *13:21 Uhr – Ascend baut HMD-Fabrik in Chinas Provinz Jiangsu

Ascend Performance Materials gab die Unterzeichnung einer Investitionsvereinbarung zum Bau einer neuen Hexamethylendiamin- und Spezialchemikalienanlage in Lianyungang, China, im Xuwei New Area Park bekannt. Die neue Anlage ist die erste chemische Produktionsstätte des Unternehmens und die größte Investition, die das Unternehmen bisher außerhalb der Vereinigten Staaten getätigt hat.

Die Anlage wird HMD und Spezialchemikalien produzieren, um die weltweite Polyamidproduktion von Ascend zu versorgen und die regionalen Kunden zu beliefern. Ascend wird noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen und die Anlage voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in Betrieb nehmen.

Die Ankündigung des Baus des neuen Standorts folgt auf eine Reihe von Übernahmen und Kapazitätserweiterungen, die regionales Wachstum ermöglichen und eine kontinuierliche globale Versorgung sicherstellen sollen. Im Jahr 2018 tätigte Ascend seine erste Akquisition in Tilburg, Niederlande, gefolgt von Akquisitionen in Mozzate, Italien, Suzhou, China, und Fosses, Frankreich. Außerdem wird der Konzern noch in diesem Jahr eine Akquisition in San Jose Iturbide, Mexiko, und den Bau des Asia Innovation Center abschließen.

11.01.2022

Mainz (dpa) *17:35 Uhr – Biontech und Pfizer produzieren an Omikron angepassten Impfstoff

Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben mit der Produktion eines an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffs für eine spätere kommerzielle Nutzung begonnen. Das teilte Biontech-Chef Ugur Sahin am Dienstag auf einer Gesundheitskonferenz der US-Bank J.P. Morgan mit. Ende Januar werde eine klinische Studie zu dem Impfstoff beginnen.

«Wir gehen davon aus, dass wir bis März für eine Belieferung des Marktes bereit sind, wenn die behördlichen Genehmigungen vorliegen.» Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat bislang noch nicht erklärt, ob sie einen an Omikron angepassten Impfstoff mit einer anderen Zusammensetzung als bei dem derzeit verwendeten Vakzin für notwendig hält.

Für das Jahr 2022 gehen Biontech und Pfizer von einer Produktionskapazität von bis zu vier Milliarden Impfstoff-Dosen weltweit aus. «Wir erwarten, dass auch im Jahr 2022 eine starke Nachfrage nach unserem Impfstoff besteht», sagte Sahin in seinem Online-Auftritt.

10.01.2022

Berlin (dpa) *11:40 Uhr – Bayer baut Gentherapieforschung mit Kooperation in USA aus

Bayer will sein noch junges Geschäft rund um Gen- und Zelltherapien durch eine Zusammenarbeit mit einem US-Spezialisten für Genveränderung stärken. Mit Hilfe der Genscheren-Technologie von Mammoth Biosciences sollen zunächst Behandlungen für Erkrankungen der Leber entwickelt werden, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Montag in Berlin mitteilte. Insgesamt erhofft sich Bayer, mit der Technologie Therapien schneller entwickeln zu können.

Im Rahmen der Kooperation erhalte Mammoth in einem ersten Schritt 40 Millionen Dollar, je nach Zielerreichung könnten künftig mehr als eine Milliarde Dollar hinzukommen. Entsprechende Meilensteine seien vereinbart worden, hieß es weiter. Hinzu kämen Zahlungen für die Forschung sowie eine Umsatzbeteiligung.

07.01.2022

Den Haag (dpa) *08:46 Uhr – Shell steckt nach Verkauf von Gasfeld Milliarden in Aktienrückkauf

Der Ölkonzern Shell verwendet wie angekündigt weitere Milliarden für einen Aktienrückkauf. Die 5,5 Milliarden Dollar (4,9 Mrd Euro) stammen aus dem Verkauf eines Schiefergasvorkommen im US-Bundesstaat Texas im September. Diese Finanzmittel sollen nun zügig für die Rückkäufe eingesetzt werden, wie Shell am Freitag in Den Haag mitteilte.

Das Schiefergasvorkommen befindet sich im Permian Basin im Westen von Texas. Shell hatte es im September für 9,5 Milliarden Dollar an die US-Ölfirma Conoco Phillips verkauft. Von dem Erlös seien sieben Milliarden Dollar für Aktienrückkäufe vorgesehen, der Rest solle die eigene Bilanz stärken, hieß es im September.

06.01.2022

Leverkusen (dpa/lnw) *16:50 Uhr –Experten inspizieren unangekündigt Currenta-Gelände in Leverkusen

- Experten haben unangekündigt das im Sommer von einer Chemie-Explosion erschütterte Gelände der Firma Currenta in Leverkusen inspiziert. Die Bezirksregierung Köln sei am Donnerstag mit Überwachungsteams auf dem Areal vorstellig geworden, teilte die NRW-Landesregierung mit. Überprüft worden sei dabei das Management von Abfall und Abwasser sowie die Anlagensicherheit. Auch sei der Behälter begutachtet worden, aus dem nach Currenta-Angaben fünf Monate lang unbemerkt rund 1,3 Millionen Liter zurückgehaltene Flüssigkeiten von den Löscharbeiten nach der Explosion abgeflossen seien.Über die Ergebnisse ihrer Untersuchungen will die Bezirksregierung nach eigenen Angaben schnellstmöglich informieren.

Bei einer Explosion in der Sondermüll-Verbrennungsanlage im sogenannten Chempark waren im Juli sieben Menschen ums Leben gekommen. Die Untersuchungen dazu laufen noch. Am Ersten Weihnachtstag hatte die Betreiberfirma Currenta zudem eingeräumt, dass Techniker eine «Undichtigkeit an einer Klappe in einer Tankleitung» festgestellt hätten. In dem betroffenen Tank sei nach der Explosion aufgefangenes Abwasser gelagert worden. Über einen Zeitraum von fünf Monaten seien offenbar etwa 14 Prozent des Inhalts ohne zusätzliche Aktivkohle-Filterung in die Kläranlage geflossen. Von dort gelangt das geklärte Abwasser in den Rhein.

05.01.2022

Paris (dpa) *14:03 Uhr – Gericht: Sanofi hat bei umstrittenem Epilepsie-Mittel Fehler begangen

Der Pharmakonzern Sanofi hat beim umstrittenen Epilepsie-Medikament Dépakine einem Pariser Gericht zufolge seine Informationspflicht verletzt. Bereits ab 1984 hätte Sanofi eine Änderung des Beipackzettels erwirken sollen, um klare und präzise Informationen entsprechend des aktuellen Wissenschaftsstands zu geben, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Das Gericht befand, dass das Medikament und seine Nachfolger nicht den Sicherheitsstandards entsprachen. Das schwere Risiko äußerer Einwirkungen auf einen Fötus sowie das Risiko für geistige Störungen und Entwicklungsstörungen seien bis 2006 nicht als Nebenwirkungen aufgeführt worden.

Dépakine hilft Menschen mit Epilepsie bei Krämpfen, kann bei Neugeborenen aber zu Schäden führen. Nach einem früheren Bericht der Gesundheitsbehörden nahmen zwischen 2007 und 2014 knapp 15.000 Schwangere das Medikament ein. Unklar blieb, für wie viele Kinder das Medikament gesundheitliche Folgen hatte. Eine Studie der Behörde für Medikamentensicherheit aus dem Jahr 2017 schätzt, dass zwischen 2150 und 4100 Kinder mit schweren Geburtsfehlern geboren wurden, nachdem sie zwischen 1967 und 2016 während der Schwangerschaft Dépakine ausgesetzt waren.

Das Medikament wird in Frankreich seit 1967 verkauft. Im Jahr 2016 entschied das französische Parlament, das Opfer entschädigt werden. Gegen Sanofi wurden auch Untersuchungen wegen der Vorwürfe der fahrlässigen Tötung, der fahrlässigen Körperverletzung und der schweren Täuschung eingeleitet.

Das Gericht urteilte am Mittwoch auch, dass seine Entscheidung in Zeitungen verbreitet werden müsse. Für die weiteren Schritte einer Sammelklage zu Entschädigungen solle Sanofi gemeinsam mit dem Versicherer Allianz 120.000 Euro zahlen. Sanofi kündigte an, gegen die Entscheidung in Berufung zu gehen; das Urteil ist somit noch nicht rechtskräftig. Die Informationen seien entsprechend dem damaligen Wissensstand und der Entscheidungen der Gesundheitsbehörden angepasst worden. Man habe die Behörden alarmiert und sich stets transparent verhalten.

Mainz/New York (dpa) *10:45 Uhr – Biontech und Pfizer entwickeln Impfstoff gegen Gürtelrose

Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer wollen gemeinsam einen Impfstoff gegen Gürtelrose entwickeln. Es soll das erste derartige Vakzin auf Basis der mRNA-Technik werden, die auch bereits bei dem Corona-Impfstoff angewendet wurde, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Die klinischen Studien sollen in der zweiten Hälfte dieses Jahres beginnen.

Gürtelrose oder Herpes zoster wird durch ein Virus ausgelöst. Es verursacht meist im Kindesalter zunächst Windpocken. Nach dem Abklingen bleibt das Virus aber lebenslang in den Nervenzellen und kann zu einem späteren Zeitpunkt eine Gürtelrose verursachen. Typisch dafür ist ein brennender Schmerz, gefolgt von einer zumeist halbseitigen, bandartigen Ausbreitung von Bläschen auf der Haut. Nach dem Abheilen des Ausschlags kann ein Nervenschmerz in seltenen Fällen noch lange danach anhalten.

In Deutschland erkranken nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) jährlich rund 300.000 Menschen an einer Gürtelrose, rund fünf Prozent davon schwer. Es gibt eine Standardimpfung mit einem inaktivierten Impfstoff in zwei Dosen.

Bei dem neuen Vakzin sollen nach Unternehmensangaben eine von Pfizer entwickelte Antigen-Technologie und das mRNA-Verfahren von Biontech genutzt werden. Die Entwicklungskosten wollen sich die beiden Unternehmen ebenso teilen wie die Bruttogewinne aus künftigen Produktverkäufen.

Ähnlich wie bei dem Corona-Impfstoff erhält Pfizer das Recht, den potenziellen Impfstoff weltweit zu vermarkten, mit Ausnahme von Deutschland und der Türkei, wo Biontech ebenso wie in einigen noch nicht näher genannten Entwicklungsländern die Vermarktungsrechte besitzen wird.

04.01.2022

Washington (dpa) *21:20 Uhr – USA verdoppeln bei Pfizer Bestellung von Corona-Medikament

Die US-Regierung wird ihre Bestellung des vielversprechenden Covid-19-Medikaments Paxlovid verdoppeln. Beim Pharmakonzern Pfizer würden Pillen geordert, um bis zu 20 Millionen Patienten behandeln zu können, erklärte Präsident Joe Biden am Dienstag im Weißen Haus. «Vielleicht brauchen wir sogar mehr», sagte Biden mit Blick auf die kommenden Monate. Das Medikament werde viele Krankheitsaufenthalte und Todesfälle verhindern. Zusammen mit dem deutschen Unternehmen Biontech vertreibt Pfizer bereits einen viel genutzten Impfstoff gegen das Coronavirus.

Im November hatte Biden bereits eine Bestellung für zehn Millionen Behandlungen mit einem Auftragsvolumen von 5,3 Milliarden US-Dollar (4,7 Milliarden Euro) angekündigt. Das Pfizer-Medikament solle in den USA «einfach erhältlich und kostenlos» sein. Die ersten zehn Millionen Packungen sollen nach Angaben des US-Pharmakonzerns bis Ende Juni ausgeliefert werden, die zweite Hälfte bis zum Jahresende.

Ludwigshafen (dpa) *16:18 Uhr – BASF will Aktien für bis zu drei Milliarden Euro zurückkaufen

Der Chemiekonzern BASF will überraschend Aktien für bis zu drei Milliarden Euro zurückkaufen. Die Anteile am eigenen Unternehmen sollen bis Ende 2023 erworben werden, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Die Papiere sollen eingezogen und das Grundkapital entsprechend gesenkt werden. Als Grund nannte BASF unter anderem die positive Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr, aber auch Unternehmensverkäufe. BASF-Aktien legten bis Dienstagnachmittag um gut vier Prozent zu. Im vergangenen Jahr hatten die Papiere im Dax zu den Verlierern gezählt.

Neben dem Rückkauf eigener Papiere sollen die Aktionäre auch weiter von einer «progressiven Dividendenpolitik» profitieren, an der das Unternehmen festhalte, wie es weiter hieß. BASF werde unverändert bei der Mittelverwendung dem Wachstum aus eigener Kraft Vorrang geben. Zukäufe seien «derzeit von geringerer Bedeutung» für den Konzern.

Für das Corona-Jahr 2020 hatten die Ludwigshafener die Dividende trotz eines Milliardenverlusts bei 3,30 Euro je Aktie stabil gehalten. Zuvor war die Ausschüttung von 2,50 Euro im Jahr 2011 jedes Jahr gestiegen. Über den geplanten Rückkauf sollen die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 29. April entscheiden. Zuletzt hatte BASF zwischen 1999 und 2008 Aktien für insgesamt fast zehn Milliarden Euro zurückgekauft.

Wien (dpa) *15:25 Uhr – Ölförderallianz Opec+ weitet Produktion wie geplant aus

Die Ölstaaten der Allianz Opec+ erhöhen nach Angaben der russischen Agentur Interfax wie geplant ihre Fördermenge. Im Februar sollen den Angaben zufolge zusätzlich 400 000 Barrel (je 159 Liter) am Tag gefördert werden. Darauf hätten sich die Vertreter aus den 23 Staaten des Verbunds am Dienstag bei einer Onlinekonferenz geeinigt.

Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Allianz rechnet nach eigener Einschätzung nicht damit, dass die Omikron-Variante des Coronavirus gravierende weltwirtschaftliche Folgen haben wird. Mit der Ausweitung der Rohölmenge nähert sich die Gruppe wieder der Förderung vor dem Ausbruch der Pandemie an. Die Opec+ liefert rund 45 Prozent des Weltmarktbedarfs an Rohöl.

02.01.2022

Berlin (dpa) *12:15 Uhr – Medikament gegen schwere Corona-Verläufe soll bald einsatzbereit sein

Mit dem Medikament Paxlovid soll möglichst noch im Januar ein neues Mittel zur Behandlung schwerer Covid-19-Verläufe in Deutschland eingesetzt werden können. «Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Ende dieses Monats das dafür notwendige Paket geschnürt haben, dass wir also Lieferungen des Medikaments erhalten und eine Notfallzulassung erreicht haben», sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der «Welt am Sonntag».

Laut dem SPD-Minister bereitet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) derzeit eine solche nationale Zulassung des Medikament des US-Pharmakonzerns Pfizer vor. Deutschland solle so bereits vor der noch ausstehenden Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA in der Lage sein, Paxlovid einzusetzen.

Vor knapp einer Woche hatte Lauterbach die Order von einer Million Packungen Paxlovid bekanntgegeben. Der SPD-Politiker geht davon aus, dass damit der absehbare Bedarf ausreichend abgedeckt werde. «Das Mittel eignet sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten.» Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte kurz vor Weihnachten eine Notfallzulassung für Paxlovid ausgesprochen.

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