Newsticker Januar: Aktuelles aus der Prozessindustrie Verpuffung am Gasspeicher Rehden – Einspeicherung gestoppt
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Im ständig aktuellen News-Ticker fasst die PROCESS-Redaktion das Geschehen in der Branche kompakt zusammen. Ob Chemie-, Pharma-, oder Lebensmittelindustrie, alle verfahrenstechnischen Themen werden – ebenso wie politische und wirtschaftliche Nachrichten zur Prozessindustrie – zusammengefasst sowie manche Kuriosität.

31.01.2023
Rehden (dpa) *18:41 Uhr – Verpuffung am Gasspeicher Rehden – Einspeicherung gestoppt
Nach einer Verpuffung ist die Einlagerung von Gas in der Speicheranlage Rehden gestoppt worden. Die Bundesnetzagentur erwartet durch den Zwischenfall am Dienstag aber keine Auswirkungen auf die sichere Gasversorgung in Deutschland, wie sie am Abend mitteilte. Die Anlage im Landkreis Diepholz in Niedersachsen ist der größte Gasspeicher in Deutschland.
Die Speicheranlage sei vorsorglich abgeschaltet worden. Fachleute der Betreiberfirma sowie ein Mitarbeiter der Aufsichtsbehörde – des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) – seien vor Ort, um die Ursache für die Verpuffung zu ermitteln. Hinweise auf eine Fremdeinwirkung gebe es keine, sagte ein LBEG-Sprecher. Ein derartiger Zwischenfall komme zwar nicht oft vor. Aber: «Wo Technik im Einsatz ist, kann so etwas schon mal passieren.»
Die Verpuffung sei an einer sogenannten Fackel passiert. Dabei handelt es sich den Angaben nach um eine Sicherheitseinrichtung, die etwa zum Druckabbau genutzt wird. «Das ist jetzt in etwa so, wie wenn eine Notausgangstür nicht mehr aufgeht», erklärte der Sprecher. Durch die Verpuffung wurde demnach niemand verletzt; auf die Umwelt wurden keine Auswirkungen festgestellt.
Wann die Gaseinspeicherung fortgesetzt werden soll, könne noch nicht gesagt werden. «Glücklicherweise passierte die Verpuffung in einer Speicher- und nicht in einer Abgabephase», sagte der Sprecher. Es würde also niemand auf ausbleibendes Gas warten.
New York (dpa) *13:41 Uhr – Corona-Impfstoffe: Pfizer rechnet 2023 mit schleppendem Geschäft
Pfizer hat im vergangenen Jahr sehr gut verdient. Für den US-Pharmakonzern war es dank hoher Verkaufszahlen seines Impfstoffs und seines Corona-Mittels Paxlovid in jeder Hinsicht ein Rekordjahr. Die sinkende Zahl der Corona-Fälle dürfte 2023 aber negativ auf die Geschäfte des US-Pharmakonzerns durchschlagen. Auch sitzen nach Konzernangaben vom Dienstag zu Jahresbeginn viele Länder noch auf genügend Impfstoff und Medikamenten. Pfizer stellt sich daher auf einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang ein.
Pfizer rechnet demnach in diesem Jahr mit einem Erlös von 67 bis 71 Milliarden Dollar. 2022 hatte der Konzern noch gut 100 Milliarden Dollar (rund 92,2 Mrd Euro) erlöst und damit 23 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich stieg der Gewinn um 43 Prozent auf 31,3 Milliarden Dollar. Für das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) ergab sich ein Anstieg um 62 Prozent auf 6,58 Dollar. Für 2023 peilt Pfizer bei dieser Kennziffer lediglich einen Wert in der Bandbreite von 3,25 bis 3,45 Dollar an.
30.01.2023
Köln (dpa) *11:24 Uhr – Experten: Deutsche Wasserstoff-Industrie fällt im Wettbewerb zurück
Die deutsche Industrie verliert nach Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Zukunftsmarkt der Elektrolysegeräte für die Wasserstoffwirtschaft gegenüber der Konkurrenz aus China an Boden. Während der Weltmarktanteil deutscher Hersteller vor zehn Jahren noch bei fast 20 Prozent gelegen habe, sei er mittlerweile auf weniger als neun Prozent gesunken, berichtete das Kölner Institut. Chinesische Produzenten hätten ihren Marktanteil dagegen von weniger als 20 auf über 25 Prozent erhöht. Zuvor hatte der «Spiegel» darüber berichtet. «Die Entwicklung hat sich zuletzt weiter beschleunigt», zitierte das Magazin den IW-Forscher Thilo Schaefer.
Ein Elektrolyseur kann mit Strom aus Wind- und Solaranlagen Wasserstoff erzeugen und so Energie speichern. Eine Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und der Internationalen Energieagentur (IEA) war allerdings im Januar zu dem Ergebnis gekommen, dass Japan und die EU bei der Wasserstoff-Technologie Spitzenpositionen einnehmen. Japan sicherte sich demnach 24 Prozent aller von 2011 bis 2020 erteilten Wasserstoffpatente, die USA 20 Prozent und Deutschland elf Prozent. Die EU insgesamt erreichte laut EPA 28 Prozent und China vier Prozent.
27.01.2023
San Ramon (dpa) *14:23 Uhr – Hohe Öl- und Gaspreise bringen Chevron Rekordgewinn
Die hohen Preise für Öl und Erdgas haben dem US-Konzern Chevron 2022 den höchsten Gewinn seiner Geschichte beschert. Der Überschuss lag mit rund 35,5 Milliarden US-Dollar (32,6 Mrd Euro) mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr, wie der Öl- und Gaskonzern am Freitag im kalifornischen San Ramon mitteilte. Im vierten Quartal schwächte sich der Anstieg jedoch deutlich ab: Mit knapp 6,4 Milliarden Dollar blieb nur noch gut ein Viertel mehr bei Chevron hängen als im Vorjahreszeitraum. Im vorbörslichen US-Handel ging es für die Aktie um rund ein Prozent abwärts.
Analysten hatten in der Öl- und Gasförderung deutlich mehr Gewinn erwartet. Allerdings zehrten Abschreibungen in der Sparte am Ergebnis. Bereits vor wenigen Tagen hatte Chevron ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm aufgelegt: Ab April will der Konzern eigene Papiere im Wert von 75 Milliarden Dollar zurückkaufen. Zudem hebt Chevron die Quartalsdividende für die Aktionäre um weitere sechs Prozent auf 1,51 Dollar an. Damit steige die Dividende das 36. Jahr in Folge, erklärte das Unternehmen.
Im vergangenen Jahr waren die Öl- und Gaspreise infolge des russischen Einmarsches in die Ukraine stark gestiegen. Erst nach einigen Monaten entspannte sich die Lage wieder ein Stück weit. US-Präsident Joe Biden hatte die Ölkonzerne zwischenzeitlich aufgefordert, mehr Geld in die Produktion zu stecken, statt in Dividenden und Aktienrückkäufe.
26.01.2023
Midland (dpa) * 15:59 Uhr – Chemiekonzern Dow will rund 2000 Jobs streichen
Der US-Chemiekonzern Dow will in diesem Jahr weltweit rund 2000 Stellen streichen. Zudem sollen vor allem in Europa bestimmte Anlagen geschlossen werden, um den Konzern langfristig wettbewerbsfähig zu halten. In Deutschland hat Dow Standorte etwa in Berlin, Rostock, Wiesbaden und im badischen Rheinmünster. Mit diesen und weiteren Maßnahmen will Konzernchef Jim Fitterling rund eine Milliarde Dollar (918 Mio Euro) einsparen.
In Europa habe das Unternehmen vor allem mit den Energiekosten zu kämpfen, sagte Fitterling. Die hohen Gaspreise infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine machen der deutschen Chemiebranche generell zu schaffen. Zusätzlich will Fitterling die Kosten etwa für Rohstoffe und Logistik drosseln, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Dow werde im Zusammenhang mit dem Sparprogramm Kosten von 550 Millionen bis 725 Millionen Dollar im ersten Quartal verbuchen - etwa für Abfindungen, Schließungen oder Abschreibungen.
Jüngsten Angaben zufolge beschäftigt Dow rund 37.800 Menschen in insgesamt 31 Ländern. In Europa ist der Konzern in einer Reihe von Ländern tätig, neben Deutschland mit rund 3600 Mitarbeitern etwa in Frankreich, Belgien und Großbritannien.
Berlin/Schwedt (dpa) *13:44 Uhr – Bund plant keine zweite Pipeline von Rostock zur PCK-Raffinerie
Eine zweite Pipeline zum Transport von Öl aus dem Hafen Rostock in die Raffinerie PCK nach Schwedt wird es nicht geben. Das hat das Bundeswirtschaftsministerium nach Angaben von PCK entschieden. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet. «Stattdessen soll die vorhandene Pipeline ertüchtigt werden. Wir bedauern diese Entscheidung», teilte die Raffinerie mit. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) forderte eine zügige Planung für die Ertüchtigung der bestehenden Pipeline.
Seit dem Jahreswechsel kommt nach dem Willen der Bundesregierung kein russisches Öl mehr über die Pipeline Druschba zu PCK in Brandenburg. Alternativ fließt zunächst Rohöl über den Hafen Rostock. Dazu soll Öl über Danzig und auch aus Kasachstan kommen.
25.01.2023
San Ramon (dpa) *23:19 Uhr – Ölkonzern Chevron legt milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm auf
Der US-Ölkonzern Chevron will angesichts hoher Gewinne Milliarden an seine Aktionäre verteilen. So sollen ab April Aktien im Wert von 75 Milliarden Dollar (knapp 69 Milliarden Euro) zurückgekauft werden, wie das Unternehmen am Mittwoch in San Ramon ankündigte. Dazu will Chevron an die Anteilseigner eine Quartalsdividende von 1,51 Dollar je Aktie ausschütten und damit 6,3 Prozent mehr als in den vorangegangenen drei Monaten. Die Aktie legte nachbörslich um fast drei Prozent zu.
Die großen Ölkonzerne wie Chevron haben in den vergangenen Quartalen prächtig verdient, nachdem der Krieg Russlands in der Ukraine die Preise für Öl und Gas angetrieben hatte. Chevron will seine Zahlen für das vierte Quartal am 27. Januar vorlegen.
Ludwigshafen (dpa/lrs) *16:50 Uhr – Mann bei Arbeitsunfall in BASF-Werk verletzt
Ein Mann ist bei einem Arbeitsunfall in einem Werk des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen verletzt worden. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, hatte sich der Mann am Morgen bei Arbeiten Verbrennungen zugezogen. Er wurde von einem Notarzt des Unternehmens erstversorgt und zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Zur Schwere der Verletzung und wie es zu dem Unfall kam konnten Polizei und BASF noch keine Angaben machen.
24.01.2023
New Brunswick (dpa) *14:29 Uhr – Starker Dollar verhagelt Johnson & Johnson das Geschäft
Weniger verkaufte Covid-Impfdosen und der starke Dollar haben den Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson im Schlussquartal des vergangenen Jahres ausgebremst. Während das US-Geschäft anzog, musste der Konzern in seinen internationalen Märkten kräftige Einbußen verkraften. Auf die vollen zwölf Monate gesehen stieg der Konzernumsatz 2022 nur leicht im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 95 Milliarden Dollar (rund 87 Mrd Euro), wie Johnson & Johnson am Dienstag in New Brunswick mitteilte. Unter dem Strich brach der Gewinn um 14 Prozent auf knapp 18 Milliarden Dollar im Gesamtjahr ein.
Für 2023 stellt der Vorstand um Firmenlenker Joaquin Duato die Investoren auf weiter gedrosseltes Umsatzwachstum ein. Demnach soll der Erlös bei 96,9 bis 97,9 Milliarden Dollar herauskommen. Für Johnson & Johnson stehen Marken wie Penaten, Carefree, Listerine oder Nicorette.
Köln (dpa) *13:51 Uhr – Strom für sieben Lanxess-Standorte künftig zur Hälfte klimaneutral
Um seine Klimabilanz zu verbessern, bezieht der Spezialchemiekonzern Lanxess an seinen Standorten in sechs Städten künftig die Hälfte seines Stroms aus erneuerbaren Energien. Dies sehen Strom-Vollversorgungsverträge über drei Jahre vor, die Lanxess mit dem französischen Energieunternehmen Engie abgeschlossen hat. Der grüne Strom werde aus siebzehn Windkraftanlagen und vier Solarparks in Deutschland bezogen, teilten die Unternehmen am Dienstag in Köln mit. Beliefert werden demnach Standorte in Bergkamen, Bitterfeld, Brilon, Brunsbüttel, Mannheim und zwei im Antwerpener Hafen.
«Grüner Strom in unserer Produktion macht auch unsere Produkte nachhaltiger – und damit attraktiver für unsere Kunden», sagte der Leiter Energiebeschaffung bei Lanxess, Rolf Kettner, laut Mitteilung. Der CO2-Fußabdruck von Lanxess sinke damit um rund 33.000 Tonnen pro Jahr.
Die über drei Jahre laufenden Stromlieferverträge haben ein Gesamtvolumen von 1400 Gigawattstunden. Zum Vergleich: Mit dieser Strommenge könnten in diesen drei Jahren rein rechnerisch rund 117.000 Haushalte mit einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von 4000 Kilowattstunden mit Strom versorgt werden. Über den Preis für den gelieferten Strom machten die Unternehmen keine Angaben.
St. Paul (dpa) *13:46 Uhr – US-Mischkonzern 3M streicht Jobs vor erwartetem Gewinnrückgang
Der US-Mischkonzern 3M nimmt einen erwarteten weiteren Umsatz- und Gewinnrückgang zum Anlass für Tausende Stellenstreichungen. «Wir erwarten, dass die makroökonomischen Herausforderungen auch im Jahr 2023 anhalten», sagte Konzernchef Mike Roman bei der Veröffentlichung der Jahreszahlen am Dienstag in St. Louis (Minnesota). «Basierend auf dem, was wir auf unseren Endmärkten sehen, werden wir rund 2500 Arbeitsplätze in der Produktion weltweit reduzieren.» Das sind etwas weniger als drei Prozent aller Angestellten.
Im vierten Quartal sank der Gewinn um 60 Prozent auf 514 Millionen Dollar (472 Mio Euro) – auch wegen Sonderkosten für den angekündigten Ausstieg aus der Herstellung von biologisch schwer abbaubaren PFAS-Industriechemikalien, die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen. Der Umsatz fiel bei dem vor allem für seine Post-It-Notizzettel bekannten Konsumgüter- und Medizintechnikkonzern im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent auf 34,2 Milliarden Dollar. Dabei belasteten die schwächere Nachfrage nach Atemmasken und der Ausstieg aus dem Geschäft in Russland. Unter dem Strich stand 2022 ein Gewinnrückgang von 2,4 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar.
In diesem Jahr rechnet Roman mit einem Umsatzminus zwischen zwei und sechs Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie dürfte auf 8,50 bis neun Dollar fallen – auf vergleichbarer Basis waren es im Vorjahr 9,88 Dollar.
23.01.2023
Frankfurt/Main (dpa) *20:17 Uhr – Branche für Stresstests gegen Mangel bei Arzneimitteln
Die forschenden Pharmaunternehmen in Deutschland haben Vorschläge gemacht, wie Engpässen von Medikamenten möglichst vermieden werden können. Wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Dienstag) berichtet, plädieren sie in einem Papier zum Beispiel für eine bessere Transparenz mit Blick auf Lagerbestände und Warenströme von Arzneimitteln. Außerdem sprechen sie sich für systematische Stresstests für Lieferketten aus. Dies könnte bedeuten, dass Medikamente am Ende teurer werden. Jedoch habe Liefersicherheit «einen Preis», hieß es beim Branchenverband VFA.
In den vergangenen Wochen hatten Patienten häufiger über fehlende Arzneimittel in Apotheken geklagt. Betroffen waren unter anderem Kinder-Fiebersäfte, aber auch Antibiotika und Krebs-Medikamente. Um die angespannte Lage zu entschärfen, wollen Krankenkassen die sogenannten Festbeträge für bestimmte Medikamente mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol sowie für Antibiotika vom 1. Februar an für drei Monate aussetzen.
«Das Problem ist weder neu noch ist es überraschend», sagte VFA-Präsident Han Steutel der FAZ. Schon lange werde davor gewarnt, dass zum Beispiel Antibiotika oder Schmerzmittel fehlen könnten. «Doch passiert ist fast nichts.» Dass die Politik jetzt handele, sei überfällig. Gebraucht werde jedoch «eine strukturelle und nachhaltige Lösung». Der Branchenverband hält es nicht für den richtigen Weg, Produktionen aus dem Ausland nach Deutschland zurückzuholen. So werde lediglich global nicht wettbewerbsfähige Fertigung in Deutschland dauerhaft subventioniert.
München (dpa) *16:11 Uhr – Preiserhöhungen bringen Wacker Chemie Rekordgewinn
Dank deutlicher Preiserhöhungen und eines starken Dollarkurses hat Wacker Chemie im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn erwirtschaftet. Der Umsatz sei um ein Drittel auf 8,2 Milliarden Euro gestiegen, obwohl die Absatzmengen sogar etwas geringer waren, teilte der Chemiekonzern am Montag in München mit. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um die Hälfte auf 1,7 Milliarden Euro, wobei ein Effizienzprogramm für Rückenwind sorgte. Der Gewinn machte einen Sprung von 0,8 auf 1,3 Milliarden Euro.
Konzernchef Christian Hartel sagte, mit deutlichen Preiserhöhungen habe Wacker die gestiegenen Kosten für Energie, Rohstoffe und Transport kompensiert. Die Nachfrage habe sich allerdings ab der zweiten Jahreshälfte spürbar abgeschwächt. «Wir spüren mittlerweile in zahlreichen Anwendungsfeldern die Auswirkungen der sich abschwächenden Konjunktur auf das Bestellverhalten unserer Kunden. Bremsspuren sehen wir insbesondere im Baugeschäft, aber auch bei Siliconen für andere Branchen.» Allgemein bauten viele Kunden ihre Bestände ab und blieben vorsichtig. Im weiteren Jahresverlauf erwarte er jedoch ein Anziehen der Nachfrage.
Im vierten Quartal sei die Nachfrage in China wegen der dortigen Corona-Einschränkungen schwach gewesen. «Das hat außerhalb von China zu zunehmendem Importdruck und sinkenden Preisen geführt», sagte Hartel. Die Preise für Spezialitäten seien dagegen weitgehend stabil geblieben.
Leuna (dpa/sa) *13:10 Uhr – Leuna: Zwei Milliarden Euro Investitionen – hohe Kostenlast
In Leuna laufen trotz angespannter Lage in der Produktion Investitionsprojekte im Umfang von zwei Milliarden Euro. Diese sollen bis Ende 2024 realisiert werden. Zudem wolle sich der 1300 Hektar große Chemiestandort um 250 Hektar erweitern, davon 150 Hektar für Industrieansiedlungen, wie der Geschäftsführer der Infrastrukturgesellschaft Infraleuna, Christof Günther, am Montag mitteilte. Das Unternehmen bietet Firmen am Industriestandort Dienstleistungen an. Dazu zählen die Lieferung von Gas, Strom, Dampf und Wasser für die Produktion. «Insgesamt entwickelt sich der Standort gut», sagte Günther. Auch Forschungen würden fortgeführt.
Zugleich räumte er ein, dass es in Leuna weiterhin Produktionseinschränkungen im Schnitt von 50 Prozent gibt. Grund seien hohe Energie- und Rohstoffpreise. «Betriebe stehen immens unter Druck» sagte er. Angesichts der Maßnahmen des Bundes zur Entlastung von Unternehmen sei er zuversichtlich, «dass die Produktion 2023 wieder anziehen wird». Dies hänge auch davon ab, wie Firmen mit ihren Produkten im internationalen Wettbewerb bestehen werden. In Leuna gibt es 100 Firmen mit 12.000 Beschäftigten und die Total-Raffinerie.
Schwedt (dpa) *13:07 Uhr – Öl über Danzig soll bald bei PCK-Raffinerie ankommen
Nach dem Einfuhrstopp für russisches Öl nach Deutschland ist die erste alternative Lieferung mit Öl über den Danziger Hafen auf dem Weg in die Raffinerie PCK in Brandenburg. Eine Lieferung Rohöl über den Hafen Danzig werde in dieser Woche ankommen, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Montag.
«Ein Tanker aus Rotterdam hat in Danzig dazu angelegt.» Das Öl über Danzig wurde für Januar erwartet. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete am Sonntagabend darüber. Auch Öl aus Kasachstan soll fließen. Zur Frage des Zeitplans verwies das Bundesministerium auf das Unternehmen.
Seit dem Jahreswechsel kommt nach dem Willen der Bundesregierung kein russisches Öl mehr über die Pipeline Druschba zur Raffinerie PCK in Schwedt/Oder in Brandenburg und nach Leuna in Sachsen-Anhalt.
Zunächst fließt für PCK alternativ Rohöl über den Hafen Rostock, womit die Auslastung der Raffinerie bei etwas mehr als 50 Prozent liegt. Mit Öl über Danzig soll die PCK nach Angaben der Bundesregierung künftig zu 70 Prozent ausgelastet sein. Darüber hinaus soll Rohöl aus Kasachstan kommen. Neun von zehn Autos in Berlin und Brandenburg laufen laut PCK mit Treibstoff aus Schwedt. Der Bund gab eine zweijährige Beschäftigungsgarantie für das Werk mit 1200 Mitarbeitern. Dazu kommen Fördermittel für den Umbau.
20.01.2023
Holzminden (dpa) *18:39 Uhr – Abschreibung drückt auf Gewinn von Dufthersteller Symrise
Eine Wertberichtigung auf eine Beteiligung in Schweden zehrt am Gewinn des Duft- und Aromenherstellers Symrise. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen fiel im vergangenen Jahr um gut zwei Prozent auf 795,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. So schrieb der Dax-Konzern 126 Millionen Euro auf die Beteiligung am Tiernahrungsspezialisten Swedencare ab. Ohne diese Wertberichtigung ergebe sich ein operatives Ergebnis von 921,6 Millionen Euro. Das sind gut 13 Prozent mehr als 2021. Der Umsatz wuchs stärker als erwartet. Er stieg auf 4,6 Milliarden Euro von 3,8 Milliarden im Vorjahr.
19.01.2023
Leuna (dpa/sa) *14:12 Uhr – Linde nimmt Edelgaseanlage in Leuna in Betrieb
Linde hat am Chemiestandort Leuna eine neue Anlage in Betrieb genommen. Diese dient der Produktion der Edelgase Krypton und Xenon in hochreiner Form, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Einsatzgebiete seien die Halbleiter-, Elektronik- und Beleuchtungsindustrie. «Ob für die Helligkeit von Handys, Operationssälen oder von Scheinwerfern», erklärte ein Sprecher die Einsatzgebiete. Es sei in Leuna ein «zweistelliger Millionenbetrag» investiert worden. Die Anlage sei hochkomplex und technisch anspruchsvoll.
Leuna in der Mitte Europas sei für Linde einer der weltweit wichtigsten Produktionsstandorte. Angaben zur Kapazität der neuen Anlage machte der Sprecher nicht. Linde ist als Hersteller von technischen Gasen im Chemiepark Leuna einer der Großbetriebe. Auf dem 1300 Hektar umfassenden Areal arbeiten etwa 12.000 Menschen in rund 100 Firmen. Linde kam 2021 weltweit auf einen Jahresumsatz von 26 Milliarden Euro.
Hannover/Göttingen (dpa) *13:37 Uhr – Experten sehen weiteren Engpässe bei Düngerversorgung
Die Landwirtschaft wird in diesem Jahr weiter mit hohen Düngemittelkosten leben müssen. Er rechne bei der Düngerversorgung mit denselben Schwierigkeiten wie bei der Gasversorgung, sagte am Donnerstag Christian Janze von der Beratungsfirma Ernst & Young (EY) bei der Vorstellung des Konjunkturbarometers Agribusiness in Deutschland 2023, das zusammen mit der Universität Göttingen erstellt wurde.
Janze wies darauf hin, dass Russland und China die beiden größten Produzenten von Düngemitteln seien. Der russische Export sei wegen der westlichen Sanktionen deutlich gedrosselt worden. Bei China gingen westliche Abnehmer ebenfalls von schwierigeren Handelsprozessen aus. Der Krieg in der Ukraine zeige, wie fragil und abhängig die Agrarproduktion hierzulande in gewissen Bereichen sei. Die Frage sei, wie viel den Verbrauchern und der Gesellschaft insgesamt ein unabhängiges Agrargeschäft wert sei.
Auf die Produzenten kommen aus Expertensicht damit auch 2023 weitere Kostensteigerungen zu, die diese aber nur schwer an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergeben könnten, weil diese angesichts der hohen Inflation eher zu billigeren Produkten griffen. Damit steige der Druck auf viele Betriebe im Agrarbereich, stellte die Studie fest.
Trotz aller Widrigkeiten habe die deutsche Ernährungsindustrie im vergangenen Jahr mit 75 Milliarden Euro einen Exportrekord erzielt, das entspreche 38,6 Prozent des Gesamtumsatzes von 194,5 Milliarden Euro. Die Zahl der Betriebe sei von 6152 im Jahr 2021 auf 6074 im vergangenen Jahr zurückgegangen. Die Zahl der Beschäftigten wuchs hingegen um rund 7700 auf 646 497 Männer und Frauen. Auch der Gesamtumsatz der Agrarbranche, zu dem auch die Landtechnik gehöre, sei um 12,2 Prozent auf 279 Milliarden Euro gestiegen - sie sei damit die zweitstärkste Branche des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland.
Leipzig/Berlin (dpa) *05:00 Uhr – Termin zur Verhandlung der Rosneft-Klage gegen den Bund noch offen
Im Streit über die Treuhandverwaltung der deutschen Rosneft-Töchter ist noch offen, wann das Bundesverwaltungsgericht über eine Klage des russischen Ölkonzerns entscheiden wird. Mit einer Terminierung des Verfahrens sei voraussichtlich Ende Februar oder Anfang März zu rechnen, teilte das Gericht in Leipzig auf Anfrage mit. Rosneft wehrt sich mit der Klage gegen die Anordnung der Treuhandverwaltung.
Die Bundesregierung hatte im September zwei Rosneft-Töchter – Mehrheitseigner der brandenburgischen Raffinerie PCK - unter staatliche Kontrolle gebracht. Begründet wurde dies mit einer drohenden Gefährdung der Energieversorgungssicherheit. Die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt wurde jahrzehntelang über die Druschba-Pipeline mit russischem Öl beliefert. Seit dem 1. Januar greift ein Ölembargo gegen Russland. Der Bund organisierte eine Belieferung aus anderen Quellen.
Rosneft hatte der Bundesregierung eine «Zwangsenteignung» seiner deutschen Tochterfirmen vorgeworfen. Die Klage wurde damit begründet, dass die Voraussetzungen für eine Zwangsverwaltung gar nicht vorgelegen hätten.
18.01.2023
Woking (dpa) *17:38 Uhr – Aktionäre stimmen zu: Gasekonzern Linde verlässt Frankfurter Börse
Der wertvollste Dax-Konzern Linde verabschiedet sich von der Frankfurter Börse. Die Aktionäre hätten mit mindestens etwa 93 Prozent der Stimmen für diesen Schritt votiert, teilte das weltgrößte Industriegase-Unternehmen am Mittwoch im britischen Woking mit. Der Rückzug von der Frankfurter Börse soll den Angaben zufolge voraussichtlich zum 1. März oder um das Datum herum wirksam werden. Damit verliert der Dax sein wertvollstes Mitglied: Zuletzt wurde die Gesellschaft mit rund 150 Milliarden Euro bewertet.
Die Aktionäre von Linde sollen für je eine Aktie ein Papier der neuen Linde-Holdinggesellschaft erhalten, die an der New Yorker Börse Nyse gelistet wird. Lindes Nachfolger im Dax dürfte laut Index-Experten der Deutschen Bank und der Societe Generale der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall werden.
Berlin (dpa) *12:19 Uhr – Finanzierung der Biotech-Branche bricht nach Corona-Boom ein
Nach einem Boom während der Corona-Pandemie erlebt die deutsche Biotechnologie-Branche wieder schwierigere Zeiten. Nach zwei Jahren mit Finanzierungsrekorden floss 2022 weniger Geld in die Unternehmen, während sich die Stimmung in der Branche eingetrübt hat.
Das teilte der Branchenverband Bio Deutschland am Mittwoch in Berlin mit. In der jüngsten Mitgliederumfrage rechneten nur 26 Prozent mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage, rund die Hälfte von 2021. «Neben Krieg, Energiekrise und Inflation bremsen Fachkräftemangel und fehlende Finanzierungsoptionen unsere Unternehmen aus», sagte Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender von Bio Deutschland.
Im vergangenen Jahr hätten die Biotech-Unternehmen rund 920 Millionen Euro Eigenkapital eingeworben über Wagniskapitalgeber, Börsengänge und Kapitalerhöhungen an der Börse. Das sei weniger als ein Drittel des Rekords aus dem ersten Pandemiejahr 2020. «Bei der Finanzierung ist die Branche auf das Niveau von vor der Pandemie gefallen», sagte Schacht. Mit dem Einbruch der Aktien von Tech-Unternehmen sei es zudem für Firmen schwerer geworden, Geld von Investoren zu bekommen.
In der Pandemie hatte die Biotech-Branche mit Leuchttürmen wie dem Mainzer Impfstoffhersteller Biontech einen Schub erlebt. 2020 warb die Branche mit knapp 45.000 Beschäftigten in Deutschland rund 3,1 Milliarden Euro ein, 2021 rund 2,4 Milliarden Euro.
Biotech-Firmen tüfteln an komplexen Wirkstoffen und Therapien und bringen auch Technologien in Chemie und Landwirtschaft ein. Das ist teuer und langwierig, weshalb Biotechfirmen auf viel Geld von Investoren angewiesen sind, die meist in den USA sitzen. Firmen wie Biontech zog es zum Börsengang an die US-Technologiebörse Nasdaq.
Die Ampel-Koalition wolle den Biotech-Standort Deutschland stärken, das sei aber kein Selbstläufer, sagte Schacht. Er forderte mehr Digitalisierung und weniger Bürokratie in der Gesundheitswirtschaft. So müssten Patienten- und Forschungsdaten leichter nutzbar werden.
Hamburg (ots) *11:02 Uhr – Umfrage von stern und Statista: Das sind die besten Arbeitgeber Deutschlands
Der beliebteste Arbeitgeber der Republik ist Porsche. Das ist das Ergebnis einer großen Studie zum Ruf von Arbeitgebern durch das Magazin stern und das Marktforschungsunternehmen Statista. Für die Untersuchung wurden mehr als 43.000 Beschäftigte befragt. Der Sportwagenbauer hat sich im Ranking von insgesamt 650 Arbeitgebern gegenüber dem Vorjahr von Platz 7 auf Platz 1 verbessert.
Den zweiten Rang erreicht mit BMW ebenfalls ein Autokonzern. Aufs Treppchen schafft es auch das Chemieunternehmen BASF. Die starke Anziehungskraft der Autobranche zeigt auch der vierte Platz von Audi. Auf Platz 5 landet der Sportartikelkonzern Adidas. Mit Google Germany erreicht eine Tochtergesellschaft eines US-Konzerns den sechsten Platz. Als beliebtester Arbeitgeber des Einzelhandels steht DM-Drogeriemarkt auf Platz 7. Mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Platz 8) und der Fraunhofer Gesellschaft (Platz9) sind zwei öffentliche Forschungsinstitutionen in der Top Ten vertreten. Der Aufsteiger des Jahres ist das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim, das sich von Platz 91 auf 10 verbessert.
Bei Porsche kommen offenbar zwei Erfolgsfaktoren zusammen: die Strahlkraft einer starken Marke und die gute Bezahlung. "Eine starke Arbeitgebermarke ist ein zentraler Erfolgsfaktor für unsere Zukunft", sagte Personalvorstand Andreas Haffner dem stern . Man habe ein Umfeld geschaffen, das potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso anspreche wie die Stammbelegschaft. "Die Ergebnisse freuen uns sehr, aber wir ruhen uns darauf nicht aus", so Haffner, "vielmehr arbeiten wir fortlaufend an unserer Arbeitgeberattraktivität."
Für die Studie wurden über Online-Panels zwischen dem 3. und dem 29. Juni 2022 mehr als 43.000 Beschäftigte befragt. Bewertet werden konnten alle Unternehmen mit mindestens 500 Beschäftigten. Die Firmen konnten sich nicht selbst für die Untersuchung bewerben.
Berlin (dpa) *08:46 Uhr – Bayer übernimmt KI-Spezialisten für Bilderkennung in der Radiologie
Bayer baut das Radiologie-Geschäft mit der Übernahme eines Spezialisten für automatisierten Bilderkennung aus. Laut einer Mitteilung vom Mittwoch kauft der Pharma- und Agrarchemiekonzern den in Großbritannien und den USA ansässigen Spezialisten für künstliche Intelligenz (KI) Blackford Analysis. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Blackford solle weiterhin als weitgehend unabhängiges Unternehmen agieren, hieß es weiter. Bereits Ende 2020 hatten sich die beiden Unternehmen mit einer Entwicklungskooperation zusammengetan, infolge derer Bayer 2022 eine Bildverarbeitungsplattform auf den Markt brachte.
Grundsätzlich soll der Einsatz von Software helfen, etwa Computertomografien schneller und genauer auszuwerten. Bayer bietet im Radiologie-Geschäft Kontrastmittel für Computertomografie, Röntgen und Magnetresonanztomografie an, aber auch Injektoren sowie Softwarelösungen. 2021 erzielte der Bereich einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro. Das waren rund vier Prozent der Gesamterlöse des Dax-Konzerns. Bayer-Pharmachef Stefan Oelrich hatte schon Anfang Januar auch digitale Angebote in der Radiologie als einen Investitionsschwerpunkt genannt.
17.01.2023
Mainz (dpa) *12:15 Uhr – Scholz und Dreyer: Chemische Industrie hat Schlüsselrolle
Bundeskanzler Olaf Scholz und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (beide SPD) haben die große Bedeutung der chemischen Industrie für die Grundversorgung und den Umbau der deutschen Wirtschaft hervorgehoben. «Wir werden dafür sorgen, dass es ein ganz spezielles Format gibt, wo wir über die Zukunft der chemischen Industrie sprechen», kündigte Scholz am Dienstag in Mainz nach Gesprächen mit Spitzenvertretern und -vertreterinnen der Branche an. Dreyer hob die Bedeutung der Chemieindustrie mit rund 70 000 Beschäftigten für die rheinland-pfälzische Wirtschaft hervor. Es gehe darum, neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Politik und Industrie und gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln, sagte sie.
Die chemische Industrie steckt nach Worten Dreyers selbst mitten im Umbau angesichts von Digitalisierung, Klimawandel und demografischen Veränderungen. Zugleich sei die Branche auch zentral für das Gelingen der Transformation insgesamt. Innovationen in der chemischen Industrie leisteten einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduzierung beispielsweise bei der Erzeugung von grünem Wasserstoff, bei Batteriematerialien und Recyclingprozessen.
Das Treffen habe gezeigt, dass die Chemieindustrie eine Vorreiterrolle spielen könne. Die Unternehmen und Beschäftigten der Branche könnten auf die Unterstützung der Landesregierung zählen. Dreyer verwies auf den Transformationsrat der Landesregierung, in dem Politik mit Vertretern aus Wirtschaft und Gesellschaft an einem Tisch säßen.
«Wir wollen, dass Deutschland Chemiestandort bleibt, wir wollen, dass Deutschland Innovationsstandort bleibt und dass wir gleichzeitig eine CO2-neutrale Zukunft haben», betonte Scholz. Dazu müsse es eine ausreichende Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Quellen geben. Das gleiche gelte für Wasserstoff. Wer in Deutschland investiere, könne sich darauf verlassen, dass dies bei diesen beiden Basisvoraussetzungen für eine CO2-neutrale Industrie gelingen werde.
An dem Gespräch nahmen unter anderem BASF-Vorständin Melanie Maas-Brunner und die Deutschlandchefin des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim, Sabine Nikolaus, sowie Vertreter von Industrieverbänden und Gewerkschaften teil. Mit dem Treffen in der Staatskanzlei beendete Scholz seinen Besuch in Rheinland-Pfalz. Am Montagabend hatte er bei einer Festveranstaltung zu 75 Jahren SPD Rheinland-Pfalz die Mainzer Landesregierung als Vorbild für die Ampel im Bund dargestellt.
Halle (dpa/sa) *11:10 Uhr – Chemiebranche hat höchsten Energiebedarf in der Industrie
Die chemischen Industriebetriebe haben 2021 in Sachsen-Anhalt 43 Prozent des industriellen Energiebedarfs verbraucht. Insgesamt habe die Industrie im Land unter anderem aus Erdgas, Strom und erneuerbaren Energie rund 260 Millionen Gigajoule gezogen, teilte das Statistische Landesamt in Halle am Dienstag mit. Der am häufigsten eingesetzte Energieträger war Erdgas mit einem Anteil von 41 Prozent.
Der höchste Energieverbrauch wurde laut Statistikbehörde im Saalekreis mit einem Wert von 71 Millionen ermittelt. Dort befindet sich unter anderem der Chemiepark Leuna mit zahlreichen Großbetrieben der chemischen Industrie.
Die Statistik bildet laut den Statistikern nicht alle Industriebetriebe ab. Bei den berücksichtigten Betrieben handelt es sich um Unternehmen mit in der Regel 20 und mehr tätigen Personen im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden.
16.01.2023
Schwedt/Oder (dpa) *21:50 Uhr – Wirtschaftsministerium sagt Öl via Danzig für PCK zu
Das Bundeswirtschaftsministerium hat zugesichert, dass die Auslastung der Öl-Raffinerie PCK in Schwedt bis Ende des Monats erhöht werden kann. Noch im Januar werde ein Schiff mit Öl im polnischen Danzig ankommen, sagte Staatssekretär Michael Kellner (Grüne) am Montagabend in Schwedt während einer Diskussion mit Bürgern. Darauf könne sich die Belegschaft verlassen.
Mit Öl über den Hafen Danzig soll die PCK nach Angaben der Bundesregierung künftig zu 70 Prozent ausgelastet sein. Zunächst fließt seit Jahresanfang ausschließlich Rohöl über den Hafen Rostock und eine Pipeline zur Raffinerie. Damit liegt deren Auslastung bei rund 50 Prozent. Deutschland importiert wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kein Öl mehr aus Russland. Vor allem das PCK Schwedt sucht deshalb Ersatz.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte: «Wenn wir Ostern erreicht haben, sind die Dinge erstmal in trockenen Tüchern.» PCK-Geschäftsführer Ralf Schairer sagte, das Rohöl-Geschäft sei ein schwieriges Geschäft. Er sei aber zuversichtlich, dass in den nächsten Wochen weitere Lieferungen hinzukämen. Die Versorgung der Raffinerie allein über die Pipeline aus Rostock laufe stabil. «Wir fahren unseren Plan so ab, wie wir uns das vorstellt haben.»
Wilhelmshaven/Bochum (dpa) *17:29 Uhr – Ölriese BP erwägt Bau von Wasserstoffzentrum in Wilhelmshaven
Der britische Mineralölkonzern BP will den Bau eines Wasserstoffzentrums im niedersächsischen Wilhelmshaven prüfen. Wie das Unternehmen am Montag in Bochum mitteilte, könnte dort in einer Ammoniak-Cracker genannten Anlage klimaneutral hergestelltes Ammoniak in grünen Wasserstoff umgewandelt werden. Die Überlegungen sind offenbar schon weiter fortgeschritten: Nach BP-Angaben könnte dieser Cracker ab 2028 jährlich bis zu 130.000 Tonnen Wasserstoff bereitstellen. Solch eine Menge Wasserstoff hat einen Energiegehalt von rund 4,3 Terawattstunden.
Zum Vergleich: Ein Entwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium für die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie sieht 2030 in Deutschland einen Wasserstoffbedarf von 95 bis 130 Terawattstunden. Das Ministerium geht davon aus, dass ein erheblicher Teil davon dauerhaft importiert werden muss. In Wilhelmshaven soll das grüne Ammoniak von internationalen BP-Projekten nach Wilhelmshaven geliefert werden.
Das Projekt soll auf der bestehenden Infrastruktur des NWO-Mineralölterminals in Wilhelmshaven aufbauen, an dem BP bereits beteiligt ist. Das Unternehmen schlägt außerdem vor, bestehende, ungenutzte Öl-Pipelines zu verwenden und vorhandene Gaspipelines für den Wasserstofftransport umzurüsten. «Der kohlenstoffarme Wasserstoff könnte dann zu Kunden im Ruhrgebiet und anderen Nachfragezentren geliefert werden», hieß es.
BP sieht die Anlage als Bestandteil seiner weltweiten Wasserstoffaktivitäten: «Aktuell bauen wir eine Reihe von Wasserstoff- und Ammoniakexportstandorten im Nahen Osten, in Afrika und in Australien auf. Diese könnten in den kommenden Jahren einen Teil der europäischen Nachfrage decken», sagte Felipe Arbelaez von BP laut der Mitteilung.
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) äußerte sich positiv zu den Überlegungen. Das «neue Wasserstoffzentrum von BP» treibe die Energiewende in Deutschland weiter voran und stärke Wilhelmshaven als wichtige Drehscheibe für den Import regenerativ erzeugter, grüner Energie, sagte er laut der Mitteilung.
Peking (dpa) *03:54 Uhr – Nach Explosion in Chemiewerk in China: Zwei Tote und zwölf Vermisste
Bei einer Explosion und einem Großfeuer in einem Chemiewerk in Nordostchina sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Zwölf weitere wurden zunächst vermisst, wie der chinesische Fernsehsender Phoenix TV am Montag auf seiner Webseite berichtete. 34 Menschen seien verletzt worden, davon vier schwer.
Das Unglück passierte am Sonntag in einem Chemiewerk in Panshan nahe der Stadt Panjin in der Provinz Liaoning. Das Feuer habe stundenlang gebrannt, bevor es unter Kontrolle gebracht worden sei, berichteten Staatsmedien. Hunderte von Feuerwehrleuten seien im Einsatz gewesen. Die Suche nach den Vermissten dauere an.
15.01.2023
Berlin (dpa) *00:01 Uhr – Verbraucherschützerin: Übergewinnsteuer auch in Lebensmittelbranche?
Die Vorsitzende des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Ramona Pop, hat eine sogenannte Übergewinnsteuer auch für die Lebensmittelbranche ins Gespräch gebracht. Auf eine Frage zu den deutlich gestiegenen Lebensmittelpreisen sagte Pop der «Bild am Sonntag»: «Ob und wie stark sich Lebensmittelkonzerne und Handel an der Krise bereichern, wird sich am Ende an ihren Gewinnen zeigen, ob es auch dort Übergewinne gibt.»
Bei den Energiekonzernen würden solche krisenbedingten Übergewinne «jetzt zu Recht zumindest teilweise abgeschöpft und an die Verbraucherinnen und Verbraucher zurückgegeben», führte Pop aus. «Ich halte das für ein gutes Modell, das auch auf andere Wirtschaftsbereiche übertragbar sein könnte. Gesunde Ernährung darf keine Frage des Geldbeutels sein.»
Unternehmen in der Erdöl-, Erdgas-, Kohle- und Raffineriewirtschaft, die bedingt durch die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und steigende Energiepreise Milliardengewinne machen, müssen einen «Energiekrisenbeitrag» leisten - befristet auf die Wirtschaftsjahre 2022 und 2023. Gewinne, die im Vergleich zu den Vorjahren den Durchschnittsgewinn um 20 Prozent übersteigen, werden mit 33 Prozent besteuert. Bundesfinanzminister Christian Lindner
(FDP) will nicht von einer «Übergewinnsteuer» sprechen, die er lange abgelehnt hatte. Im Gesetz steht aber: «Der EU-Energiekrisenbeitrag ist eine Steuer im Sinne der Abgabenordnung.» Die Maßnahme soll Mehreinnahmen von einer Milliarde bis drei Milliarden Euro bringen.
Mit Blick auf den Energiemarkt merkte Pop an, die Welle an Preiserhöhungen zum 1. Januar sei «ziemlich gewaltig» gewesen. Auffällig viele Energieversorger hätten ihre Tarife so stark erhöht, dass sie über den beschlossenen Preisbremsen liegen. «Da kommt dann oft der Zusatz: Keine Sorge, ab März gibt es Unterstützung vom Staat. Ich erwarte vom Kartellamt, dass es streng gegen schwarze Schafe auf dem Energiemarkt und missbräuchliche Preiserhöhungen vorgeht.» Sie berichtete: «Wir haben im vergangenen Jahr 45 Abmahnverfahren gegen Energieversorger eingeleitet, das sind 23 mehr als im Jahr davor.»
13.01.2023
Leverkusen (dpa) *18:43 Uhr – Abschreibungen brocken Covestro Jahresverlust ein
Hohe Abschreibungen haben den Kunststoffkonzern Covestro 2022 überraschend in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stehe nach vorläufigen Zahlen ein Verlust von 300 Millionen Euro, teilte der Dax-Konzern am Freitagabend in Leverkusen mit. Vom Dienstleister Vara befragte Analysten hätten im Schnitt mit einem Gewinn von 420 Millionen Euro gerechnet, hieß es weiter.
Als Grund für den Verlust nannte Covestro Abschreibungen auf Anlagevermögen in Höhe von 470 Millionen und Wertberichtigungen von Steuerforderungen von 250 Millionen Euro. Auch im Tagesgeschäft schnitt Covestro schlechter ab als gedacht. Der Umsatz lag mit knapp 18 Milliarden Euro leicht unter der durchschnittlichen Analystenschätzung. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verfehlte mit gut 1,6 Milliarden Euro sowohl die Markterwartung als auch die Ziele des Vorstands. Bereits im Oktober hatte Covestro seine Erwartung auf 1,7 Milliarden bis 1,8 Milliarden Euro gekappt. Allerdings übertraf der freie operative Barmittelzufluss mit etwa 130 Millionen Euro voraussichtlich sowohl die Unternehmensprognose als auch die Erwartung von Experten. Den Geschäftsbericht will Covestro am 2. März veröffentlichen.
12.01.2023
Guben (dpa/bb) *11:07 Uhr – Lithium-Hersteller Rock Tech erhält erste Zulassung für Anlagenbau
Der Baustart der Lithium-Produktionsanlage von Rock Tech in Guben (Spree-Neiße) rückt näher. Das kanadische Unternehmen hat nach Angaben des Brandenburger Umweltministeriums die Zulassung zum vorzeitigen Beginn für die Errichtung seines Lithium-Konverters durch das Landesamt für Umwelt (LfU) erhalten. Diese umfasst vorbereitende Maßnahmen wie das Einbringen von 1040 Betonpfählen in den Boden. In den nächsten Wochen sollen erste größere Arbeiten vor Ort für das Projekt beginnen, teilte Rock Tech am Donnerstag mit. Mit den Pfählungsarbeiten solle die Tragfähigkeit des Baugrundes geprüft werden. Eine endgültige Baugenehmigung steht noch aus. Unternehmenssprecher Andre Mandel zeigte sich aber zuversichtlich, dass diese noch im ersten Quartal des Jahres kommen könnte.
Das Unternehmen plant in Guben im Spree-Neiße-Kreis eine Anlage zur Herstellung von batteriefähigem Lithiumhydroxid für Elektroautos. Der Grundstoff wird auch für Energiespeicher benötigt. Jährlich sollen 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid für Batterien von 500.000 Elektroautos produziert werden. Rund 470 Millionen Euro sollen investiert werden. Nach Angaben des Unternehmens sollen 170 Arbeitsplätze entstehen.
11.01.2023
München/Mainz/Tübingen (dpa) *16:29 Uhr – Curevac und Biontech streiten nun auch vor Bundespatentgericht
Der Patentstreit zwischen den Corona-Impfstoff-Herstellern Curevac und Biontech geht in die nächste Runde. Auf Patentverletzungsvorwürfe seines Tübinger Konkurrenten hat Biontech mit einer Klage vor dem Bundespatentgericht reagiert, wie das Gericht am Mittwoch in München mitteilte. Dabei geht es um ein europäisches Patent aus dem Jahr 2010 zur mRNA-Technologie, die bei der Herstellung des Impfstoffs Comirnaty von Biontech/Pfizer (Deutschland/USA) verwendet wurde. Biontech fordert, das Patent für nichtig zu erklären, weil der zugrundeliegende Gedanke nicht neu sei. Laut Gericht weist Curevac dies zurück. Einen Termin für die Verhandlung gibt es noch nicht.
Im vergangenen Sommer hatte das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac gegen den Mainzer Konkurrenten wegen Patentrechtsverletzungen vor dem Landgericht Düsseldorf geklagt. Curevac fordert eine Entschädigung für die Verletzung einer Reihe geistiger Eigentumsrechte aus mehr als zwei Jahrzehnten Pionierarbeit in der mRNA-Technologie. Der Termin für das Verfahren ist noch offen. Curevac-Gründer Ingmar Hoerr gilt als Entdecker der neuen Impftechnik. Sie basiert wie die Impfstoffe von Biontech und Moderna (USA) auf der sogenannten Messenger-RNA (Boten-RNA).
Mannheim (dpa) *11:54 Uhr – Cropenergies wegen rückläufiger Ethanolpreise unter Druck
Hohe Kosten für Energie und Rohstoffe machen dem Biokraftstoff-Hersteller Cropenergies zu schaffen. Auch wegen der zuletzt rückläufigen Ethanolpreise nehme der Druck auf das Ergebnis zu, teilte die Südzucker-Tochter am Mittwoch in Mannheim mit. Bereits im dritten Quartal zeigten sich erste Effekte. Für das noch bis Ende Februar laufende Geschäftsjahr konkretisierte die Unternehmensführung die Prognose für das operative Ergebnis.
Für das Geschäftsjahr 2022/23 erwartet das Management nunmehr ein operatives Ergebnis von 225 Millionen bis 255 Millionen Euro, wie das im SDax notierte Unternehmen weiter bekannt gab. Im Bestfall würde Cropenergies damit seinen Vorjahreswert verdoppeln. Zuvor lag die Prognosespanne am unteren Ende zehn Millionen Euro niedriger, am oberen Ende jedoch um denselben Betrag höher. Die Prognose für den Umsatz blieb mit 1,47 Milliarden bis 1,57 Milliarden Euro unverändert – im Vorjahr betrug er 1,08 Mrd Euro.
Im dritten Geschäftsquartal steigerte Cropenergies dank höherer Preise den Erlös auf 328,1 Millionen Euro nach 317,7 Millionen im Vorjahr. Damit konnte das Unternehmen einen rückläufigen Absatz mehr als kompensieren. Verglichen mit den Vorquartalen ist der Umsatz aber rückläufig, weil die Preise für Ethanol in Europa fallen. Der Grund: Mehr und mehr wird aus Ländern mit geringeren Rohstoff- und Energiekosten importiert. Cropenergies stellt neben Biokraftstoff auch Lebens- und Futtermittel her.
Zudem machen dem Unternehmen deutlich gestiegene Einkaufskosten für Rohstoffe zu schaffen, die sich negativ auf das Ergebnis auswirken. Unter dem Strich verdiente der Hersteller mit knapp 44,7 Millionen Euro aber 27 Prozent mehr - das lag daran, dass deutlich weniger Steuern gezahlt wurden.
10.01.2023
Mainz (dpa) *14:47 Uhr – Biontech plant größte Übernahme in seiner Firmengeschichte
Das Pharmaunternehmen Biontech will ein auf künstliche Intelligenz spezialisiertes britisches Start-up übernehmen. Mit einer geplanten Vorabzahlung von rund 362 Millionen Pfund (410 Millionen Euro) in bar und Biontech-Aktien wäre die Übernahme von Instadeep die größte in der bisherigen Firmengeschichte, wie das Mainzer Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die angestrebte Übernahme erweitere die Belegschaft um rund 240 Fachkräfte und eröffne einen Zugang zu einem globalen Netzwerk von Forschungspartnern in den Bereichen künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Data Science.
Zwischen beiden Unternehmen besteht den Angaben zufolge bereits eine mehrjährige strategische Partnerschaft; Biontech hält bereits Instadeep-Anteile. Über die 362 Millionen Pfund hinaus sollen Instadeep-Anteilseigner erfolgsabhängige Zahlungen in einer Gesamtsumme von bis zu 200 Millionen Pfund erhalten.
Die geplante Übernahme ermögliche Biontech den Aufbau «vollständig integrierter, unternehmensweiter Kapazitäten zur Erforschung, Konzeption und Entwicklung von Immuntherapien der nächsten Generation im großen Maßstab», erklärte das für vor allem für seinen Corona-Impfstoff bekannt gewordene Unternehmen.
Instadeep soll nach der Übernahme als Biontech-Tochter weltweit tätig sein und seinen Sitz in London behalten. Der Abschluss der Übernahme wird, falls die Behörden zustimmen, für die erste Hälfte dieses Jahres erwartet. Die Firma wurde nach eigenen Angaben 2014 gegründet und hat Niederlassungen in Paris, Tunis, Lagos, Dubai und Kapstadt.
Die geplante Übernahme unterstreicht die zunehmende Bedeutung Großbritanniens für Biontech. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Mainzer dort ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zur Krebstherapie aufbauen wollen. Ziel ist es, bis 2030 bis zu 10.000 Patientinnen und Patienten mit personalisierten Krebsimmuntherapien zu behandeln – entweder im Rahmen klinischer Studien oder als zugelassene Behandlungen.
Berlin (dpa) *11:46 Uhr – Ministerium: Kasachisches Öl für Schwedt wohl noch im Januar
Für die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt ist nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums noch im Januar eine Lieferung kasachischen Öls geplant. Eine Ausschreibung dafür laufe derzeit in Kasachstan, sagte eine Sprecherin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Sie verwies zudem auf die Zusicherung Polens, die Raffinerie mit Öl zu beliefern. Die Verträge selbst schlössen die Anteilseigner, die Bundesregierung flankiere den Prozess nur politisch. Über einen Anteilseigner des PCK sei ein Vertrag über kasachisches Erdöl geschlossen worden. «Über den Transport entscheiden nun die kasachischen und russischen Behörden.»
Deutschland hatte am 1. Januar nach den Importen russischen Tankeröls auch die Abnahme von Lieferungen über die Leitung Druschba gestoppt. Vor allem die PCK-Raffinerie sucht deshalb Alternativen zum russischen Öl. Etwa die Hälfte soll über den Hafen Rostock kommen, weitere Mengen über Polen und Kasachstan. Die Raffinerie in Schwedt ist wichtig für die Versorgung Ostdeutschlands.
Die Opposition im Bundestag sah zuletzt große Probleme bei der Belieferung. Die Anlage sei nur zu 50 Prozent ausgelastet, und die Bundesregierung sage nicht konkret, wann und wie dies erhöht werden könne, kritisierten Abgeordnete der Union und der Linken am Montag nach einer Sondersitzung des Energieausschusses im Bundestag.
09.01.2023
Berlin (dpa) *17:08 Uhr – Öl-Embargo: Opposition unzufrieden mit Liefermenge für Schwedt
Gut eine Woche nach dem deutschen Importstopp für russisches Öl sieht die Opposition im Bundestag große Probleme bei der Belieferung der wichtigen PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt. Die Anlage sei nur zu 50 Prozent ausgelastet, und die Bundesregierung sage nicht konkret, wann und wie dies erhöht werden könne, kritisierten Abgeordnete der Union und der Linken am Montag nach einer Sondersitzung des Energieausschusses im Bundestag.
Deutschland hatte am 1. Januar nach den Importen russischen Tankeröls auch die Abnahme von Lieferungen über die Leitung Druschba gestoppt. Vor allem die PCK-Raffinerie sucht deshalb Alternativen zum russischen Öl. Etwa die Hälfte soll über den Hafen Rostock kommen, weitere Mengen über Polen und Kasachstan.
Von der Bundesregierung gebe es aber zu den Lieferungen aus Polen und Kasachstan keine konkreten Aussagen, sondern ein «schlimmes Lavieren», sagte der CDU-Abgeordnete Jens Koeppen. Er habe nun schriftliche Fragen gestellt und erwarte bis spätestens nächste Woche Antworten. Sonst müsse man reagieren. Die Unsicherheit mache die Beschäftigten des PCK mürbe. «Meine Forderung ist nach wie vor: Ohne Lösung darf es dieses Embargo nicht geben», sagte Koeppen.
Der Linken-Abgeordnete Christian Görke sagte nach der Sondersitzung: «Das war wider Erwarten sehr ernüchternd, weil die Bundesregierung nicht in der Lage war, dem Bundestag über konkrete Vertragsinhalte zu Liefermengen, Daten und Kosten Auskunft zu geben, die nötig sind, um die Kapazität vor allen Dingen des PCK zu erhöhen.» Stattdessen habe die Regierung herumgeeiert.
Görke sagte, Kasachstan sei bereit, über die Druschba fünf bis sechs Millionen Tonnen Öl pro Jahr zu liefern und damit zu einer vollen Auslastung des PCK beizutragen. Nötig seien nun umfassende Verträge mit Kasachstan. Eine Rückkehr zu russischem Öl sieht Görke hingegen nicht: «Das Ding ist durch», sagte er.
07.01.2023
Berlin/Schwedt (dpa/bb) *15:30 Uhr – Bundestags-Energieausschuss berät über PCK-Raffinerie
Nachdem kein Öl aus Russland mehr über die Druschba-Pipeline nach Schwedt kommt, berät der Energieausschuss des Bundestags am Montag in einer Sondersitzung über die Lage der Raffinerie PCK. Einziger Tagesordnungspunkt ist ein Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums zur Versorgung Ostdeutschlands mit Erdöl ab Januar 2023, insbesondere der PCK Schwedt. Die Fachpolitiker beschäftigen sich auf Antrag der Linksfraktion mit der Versorgung und der Lage der Raffinerie in Brandenburg.
Seit dem Jahreswechsel kommt nach dem Willen der Bundesregierung kein russisches Öl mehr über die Pipeline Druschba zur Raffinerie PCK in Schwedt/Oder. Zunächst fließt alternativ Rohöl über den Hafen Rostock, womit die Auslastung der Raffinerie aber nur bei rund 50 Prozent liegt. Mit Öl über den Hafen Danzig soll die PCK laut Bundesregierung künftig zu 70 Prozent ausgelastet sein. Dazu soll noch Rohöl aus Kasachstan kommen. Neun von zehn Autos in Berlin und Brandenburg laufen laut PCK mit Treibstoff aus Schwedt.
Der Linke-Bundestagsabgeordnete Christian Görke fordert einen stärkeren Einsatz von Öl aus Kasachstan. Ergänzend zu den Lieferungen über den Hafen Rostock könnte mit kasachischem Öl nahezu eine Vollauslastung der PCK-Raffinerie erreicht werden, teilte er vor der Ausschusssitzung mit. Der frühere Brandenburger Finanzminister führte im Dezember nach eigenen Angaben in Kasachstan Gespräche mit Vertretern der Regierung und eines staatlichen Ölunternehmens.
Baden-Baden (dpa/lsw) *04:32 Uhr – Chemiebranche fürchtet wegen Energiepreisen «Talfahrt»
Die besonders energieabhängige Chemiebranche dringt auf schnelle Entlastungen, um den Standort Deutschland nicht zu gefährden. «Die Energiekosten müssen runter, vor allem mit Blick auf den desolaten Zustand der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland - gesunde Industriestrukturen drohen unwiederbringlich beschädigt zu werden», sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie Baden-Württemberg, Winfried Golla, der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe darum, «unserem industriellen Kern in Zeiten hoher Energiekosten das Überleben und eine Zukunft am Standort Deutschland zu ermöglichen».
Dass die Energiepreisbremsen schnell umgesetzt worden seien, sei gut, sagte Golla. «Dass die dringend notwendige Entlastung nun aber zu spät oder nur sehr eingeschränkt bei den Unternehmen ankommen, ist fatal.» Statt unbürokratisch zu helfen seien Hürden für die Gas- und Wärme- sowie die Strompreisbremse weiter aufgebaut worden, die weder energieintensive Großunternehmen noch der Mittelstand bewältigen könnten, kritisierte der Hauptgeschäftsführer: «Neben der ungenügenden Förderobergrenze und dem Zwang zu Rückstellungen kommt nun noch eine Boni- und Dividendenregelung, die an den Realitäten in den Unternehmen meilenweit vorbeigeht.»
Boni und Dividenden seien oft feste Bestandteile von Arbeitsverträgen oder gerade in mittelständischen Familienunternehmen ein wesentlicher Bestandteil des Einkommens, erklärte Golla. «Ein Dividendenverbot schreckt zudem vor allem ausländische Investoren ab und stellt somit ein handfestes Handicap im globalen Wettbewerb dar.» Auch die mit den Energiepreisbremsen verbundene Pflicht, Arbeitsplätze zu erhalten, «nimmt speziell dem durch die Energiepreiskrise in Not geratenen Mittelstand die Luft zum wirtschaftlichen Atmen».
«Wenn die Politik nun nicht zeitnah nachbessert, wird sich die Talfahrt unserer Unternehmen in 2023 fortsetzen», mahnte Golla.
«Weitere Investitionsstopps und Produktionsverlagerungen ins Ausland bis hin zu Betriebsschließungen wären die Folge.»
Auch der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg, Björn Sucher, forderte «einen Wandel hin zu einem modernen Zukunftsstaat mit investitionsfreundlicheren Rahmenbedingungen». Die Initiative aus Wirtschaft, Städten und Gemeinden sowie baden-württembergischen Finanzinstitutionen für einen «Zukunftskonvent» sei eine Chance: «In einem durch Krieg, Pandemie und Klimawandel krisengeprägten Umfeld muss der Staat aufhören, sich zu viel mit sich selbst zu beschäftigen», sagte Sucher. «Der Staat sollte vielmehr zukunftsgestaltende Aktivitäten erleichtern und nicht durch eine überbordende Bürokratie verhindern.»
Kommunen und Wirtschaft haben Ministerpräsident Winfried Kretschmann aufgefordert, einen «Zukunftskonvent» einzuberufen, «um einen Wandel hin zu einem modernen Zukunftsstaat mit verlässlichen und umsetzbaren Zusagen» anzustoßen. Sucher sagte: «Unser Staat, unsere Gesellschaft insgesamt - und damit auch die Wirtschaft, auch die Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie, haben großes Potenzial für zukunftsweisende Innovationen - gerade auch in den Bereichen Energie, Digitalisierung, Klimaschutz.» Ein «Weiter so» dürfe es nicht geben. «Uns muss endlich einmal ein großer Wurf gelingen.»
06.01.2023
London (dpa) *09:51 Uhr – London schließt Partnerschaft mit Biontech zur Krebsforschung
Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech will in Großbritannien ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zur Krebstherapie aufbauen. Darauf hat sich das für seinen früh verfügbaren Corona-Impfstoff bekannte Unternehmen mit dem britischen Gesundheitsministerium geeinigt, wie die Regierung in London am Freitag mitteilte. Ziel sei es, bis 2030 bis zu 10.000 Patientinnen und Patienten mit personalisierten mRNA-Krebsimmuntherapien zu behandeln. Im Rahmen klinischer Studien sei ein frühzeitiger Zugang zu solchen bisher nicht zugelassenen Therapien möglich.
Die nächsten Schritte der Zusammenarbeit sind laut Biontech die Auswahl der Produktkandidaten, der Studienstandorte und die Erstellung eines Entwicklungsplans mit dem Ziel, bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 den ersten Krebspatienten in eine Studie aufzunehmen. Bei der mehrjährigen Kooperation geht es zudem auch um Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten, wie es von Biontech hieß.
«Dank dieser Partnerschaft werden unsere Patienten bereits ab September zu den ersten gehören, die an Versuchen und Tests für gezielte, personalisierte und präzise Behandlungen teilnehmen können», sagte der britische Gesundheitsminister Steve Barclay.
«Die Kollaboration wird sich auf die Behandlung verschiedener Krebsarten und Infektionskrankheiten fokussieren, von denen insgesamt weltweit hunderte Millionen Menschen betroffen sind», sagte Biontech-Chef Ugur Sahin. «Das Vereinigte Königreich konnte Covid-19-Impfstoffe so schnell bereitstellen, weil der Nationale Gesundheitsdienst, akademische Forschungseinrichtungen, die Aufsichtsbehörde und der Privatsektor beispielhaft zusammengearbeitet haben.» Die nun getroffene Vereinbarung sei ein Ergebnis der Lehren aus der Pandemie: «Wir haben gesehen, dass die Entwicklung von Arzneimitteln beschleunigt werden kann - ohne dabei Abkürzungen zu nehmen -, wenn alle nahtlos zusammen auf das gleiche Ziel hinarbeiten.»
Biontech arbeitet seit Unternehmensgründung an der Entwicklung von mRNA-basierten Krebstherapien, die sich spezifisch gegen den individuellen Tumor von Patientinnen und Patienten richten. Mehrere Hundert Betroffene wurden nach Biontech-Angaben in den vergangenen Jahren im Rahmen von Studien bereits mit entsprechenden Produktkandidaten behandelt. Der Corona-Impfstoff des Unternehmens war 2020 das erste zugelassene mRNA-Medikament in der Geschichte der Medizin.
05.01.2023
Oslo (dpa) *10:00 Uhr – RWE und Equinor vereinbaren Wasserstoff-Partnerschaft
RWE und das norwegische Energieunternehmen Equinor wollen künftig beim Import von Wasserstoff nach Deutschland zusammenarbeiten. RWE-Chef Markus Krebber und Anders Opedal von Equinor haben dazu am Donnerstag in der norwegischen Hauptstadt Oslo eine strategische Energiepartnerschaft geschlossen, wie RWE mitteilte. Das Vorhaben umfasst demnach auch Großprojekte zur europäischen Energieversorgung. Auf die Dauer soll sich der Stromsektor von fossilen Brennstoffen lösen.
Die Vereinbarungen zwischen RWE und Equinor wurden mit der Annahme getroffen, dass eine Wasserstoffleitung zwischen Norwegen und Deutschland gebaut wird und in Deutschland die nötige Infrastruktur zum Weitertransport entsteht. «Die Zusammenarbeit hat das Potenzial, Norwegen zu einem wichtigen Lieferanten von Wasserstoff für Deutschland und Europa zu machen», sagte Opedal laut Mitteilung. Der Energieträger Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger beim klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist am Donnerstag und Freitag zu Gesprächen mit Regierungs- und Wirtschaftsvertretern in Norwegen, es geht unter anderem um das Thema Wasserstoff.
Krebber betonte: «Um bei der Umstellung von fossilen Brennstoffen auf Wasserstoff voranzukommen, ist ein rascher Ausbau der Wasserstoffwirtschaft dringend erforderlich.» Zunächst solle so genannter blauer Wasserstoff in großen Mengen importiert werden, bei dessen Gewinnung Erdgas zum Einsatz kommt. Später soll dieser durch «grünen Wasserstoff» ersetzt werden, der mit Hilfe erneuerbarer Energien gewonnen wird. Man wolle auch in wasserstofftaugliche Gaskraftwerke investieren. Die Anlagen mit einer Kapazität von rund 3 GW sollen bis 2030 errichtet und bis Mitte der 2030er Jahre komplett mit Wasserstoff betrieben werden.
Bis 2030 sollen zunächst 2 Gigawatt (GW) «blauen Wasserstoffs» aus Norwegen nach Deutschland exportiert werden können, bis 2038 sollen es bis zu 10 GW sein. Die dazu nötige Wasserstoffpipeline werde derzeit von Gassco, Equinor und Dritten geprüft, hieß es in der Mitteilung. Über diese Pipeline würde Equinor den «blauen Wasserstoff» transportieren, RWE würde ihn abnehmen und in wasserstofffähigen Gaskraftwerken zur Stromproduktion nutzen.
Darüber hinaus wollen RWE und Equinor bei Projekten zur Erzeugung von «grünem Wasserstoff» zusammenarbeiten. Beide Unternehmen wollen Möglichkeiten in Norwegen, Deutschland und in Ländern, die an die geplante Wasserstoffpipeline angrenzen, prüfen, um dort mithilfe von Windkraft auf See «grünen Wasserstoff» zu produzieren.
Mainz (dpa/lrs) *05:01 Uhr – Dreyer sieht großes Potenzial in der Biotechnologie
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sieht in der Biotechnologie großes Potenzial für die wirtschaftliche Entwicklung in Rheinland-Pfalz. «Wir haben ein ganz starkes Standbein in der Pharmazie», sagte sie in einem Redaktionsgespräch der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Es ist wichtig, dass wir die Chance, die wir über die Biotechnologie haben, auch nutzen. Denn da wird Zukunft gemacht.»
In der Landeshauptstadt Mainz hat etwa der Corona-Impfstoffhersteller Biontech seinen Sitz, ein weiterer Standort ist in Idar-Oberstein. «Die Chance, die wir mit Biontech und in der Biotechnologie insgesamt haben, ist eine riesengroße», befand Dreyer. «Auch Unternehmen, die schon lange in Rheinland-Pfalz sind, wie etwa Boehringer oder andere, haben eine starke Säule in der Biotechnologie.»
Dreyer rechnet damit, dass die vom Biotechnologie-Beirat der Landesregierung in Auftrag gegebene Studie zum Biotechnologie-Standort Rheinland-Pfalz 2023 fertiggestellt wird. «Sie ist dann mit einer Roadmap ausgestattet, die darstellt, was noch an weiteren Schritten zu tun ist.» In diesem Jahr gehe es an die Umsetzung. Vieles sei aber auch schon auf den Weg gebracht. «Die Biotechnologieakademie ist gegründet und der Bau des Biotech-Campus in Mainz geht an den Start.»
In Mainz passiere viel beim Universitäts-Erweiterungsgelände, sagte Dreyer weiter. «Das entwickelt die Stadt, und dorthin kommt dann auch unser Technologiezentrum.» Forschung und Start-ups könnten sich dort vernetzen, Ausgründungen aus der Wissenschaft könnten so beschleunigt werden, damit medizinischer Fortschritt schneller ans Krankenbett komme. «Die Bereitstellung von Laborflächen und von Flächen für Start-ups ist ein Riesenthema», sagte die Ministerpräsidentin.
Der Biotechnologie-Beirat war im März 2022 gegründet worden. Ihm gehören Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft an, darunter die beiden Biontech-Mitgründer Özlem Türeci und Christoph Huber, Schott-Vorstandschef Frank Heinricht, BASF-Vorstand Melanie Maas-Brunner sowie Vertreter aus Verbänden und Politik. Vorsitzende des Gremiums ist die Deutschlandchefin des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim, Sabine Nikolaus.
Die Biotechnologie-Akademie wiederum ist zu verstehen als eine Art Vernetzungsplattform für die Hochschulen im Land, nicht nur diejenigen mit einem biotechnologischen Angebot. Die Federführung bei der Akademie hat die Technische Hochschule (TH) Bingen inne. Anfang 2023 soll die Leitung für die Akademie besetzt werden.
02.01.2023
Vechta (dpa/lni) *15:22 Uhr – Feuer in Kunststofffabrik – 500.000 Euro Schaden
Bei einem Brand in einer Kunststofffabrik ist ein Schaden von mindestens 500.000 Euro entstanden. Eine 30 Meter lange und 15 Meter breite Halle in Holtrup bei Vechta stand mehrere Stunden in Brand, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Halle stürzte demnach teilweise ein. Verletzte gab es keine. Eine umliegende Straße wurde zeitweise vollgesperrt. Der Verkehr wurde umgeleitet.
Mainz (dpa/lrs) – IHK kritisiert «Kirchtumspolitik» bei Biotechnologie
Die Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz befürchten, dass Rheinland-Pfalz bei der Förderung der Biotechnologie wertvolle Zeit verliert. «Alle reden davon, wie wichtig Biotechnologie für Rheinland-Pfalz ist, doch wenn es an die konkrete Umsetzung geht, betreiben die Kommunen Kirchturmpolitik», sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK Rheinhessen, Günter Jertz, der Deutschen Presse-Agentur.
Doch nicht nur auf kommunaler, sondern auch auf Landesebene müsse das Zukunftsthema entschlossener angepackt werden, fordert der Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, Arne Rössel. Seit der Gründung des Biotechnologie-Beirats der Landesregierung vor einem Dreivierteljahr sei viel Zeit verloren worden. Wichtig sei auch ein besseres Marketing, damit Rheinland-Pfalz besser als Biotechnologie-Standort wahrgenommen und für Fachkräfte von außen attraktiv werde.
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