Brexit-Verhandlungen VCI warnt vor schwerwiegenden Folgen nach hartem Brexit
Die Brexit-Verhandlungen gehen in die heiße Phase. Mit was für Auswirkungen man nach einem harten Brexit rechnen müsste, beschäftigt auch den Verband der Chemischen Industrie (VCI). Laut VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann hätte ein unkontrollierter Brexit unmittelbare und schwerwiegende Folgen für die chemisch-pharmazeutische Industrie. Durch die Regierungsumbildung im Vereinigten Königreich erhofft er sich nun einen inhaltlichen Neustart bei den Verhandlungen.
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Frankfurt am Main – „Nach den Rücktritten im Kabinett scheint der Weg frei für einen lösungsorientierten Verhandlungsansatz von Großbritannien. Premierministerin May sollte sich nicht durch die Einlassungen des US-Präsidenten unter Druck setzen lassen“, so Tillmann. Vorrang sollte die schnelle Rückkehr an den Verhandlungstisch haben, da Zeitdruck bis zur entscheidenden Tagung des Europäischen Rates im Oktober herrsche: „Bis Oktober muss mit aller Kraft ein Verhandlungsergebnis erreicht werden. Die Wirtschaft braucht dringend Klarheit, wie es weitergeht, und die Sicherheit, dass es eine Übergangsphase geben wird.“
Ein unkontrollierter Brexit hätte für die chemisch-pharmazeutische Industrie unmittelbare und schwerwiegende Folgen, so Tillmann. Die Gesetzgebung für chemische Stoffe und Produkte habe sich in den letzten 15 Jahren in der EU sehr dynamisch entwickelt. Dadurch seien komplexe und grenzüberschreitende europäische Wertschöpfungsketten entstanden, betont Tillmann und erläutert: „Zollzahlungen und zeitaufwendige Zollprozeduren an der Grenze könnten zahlreiche Lieferketten der Unternehmen ebenso zum Erliegen bringen wie plötzlich fehlende Registrierungen oder Zulassungen für chemische Produkte aus Großbritannien. Davon wären auch unsere Kundenbranchen massiv betroffen.“ Um chaotische Zustände im Fall eines unkontrollierten Brexits abzuwenden, brauche es geeignete Back-up-Maßnahmen der Politik.
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