Biotechnologie US-Biotechnologiebranche boomt während Europa stagniert
Die weltweite Biotechnologiebranche verzeichnete im Jahr 2013 einen deutlichen Wachstumsschub: Die börsennotierten Unternehmen der Branche erzielten weltweit einen Umsatz von 98,8 Milliarden US-Dollar, 10 % mehr als im Vorjahr.
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Stuttgart – Diese positive Entwicklung in der weltweiten Biotechnologiebranche wird fast ausschließlich von den 17 Branchenführern in den USA getrieben – Unternehmen mit einem Jahresumsatz von jeweils mehr als 500 Millionen US-Dollar. Diese Unternehmen verzeichneten ein Umsatzplus von durchschnittlich 15 %.
Deutlicher Aufschwung in den USA
Die börsennotierten Unternehmen in Europa hingegen konnten ihren Umsatz kaum steigern: Sie erwirtschafteten im Jahr 2013 einen Umsatz von insgesamt 21 Milliarden US-Dollar – magere 3 % mehr als im Vorjahr. Und während die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bei den führenden US-Unternehmen um 25 % stiegen, sind sie bei den europäischen Konzernen sogar zurückgegangen – um 4 % auf 4,8 Milliarden US-Dollar. Das stärkte zwar den Gewinn der europäischen Unternehmen, zeugt aber auch von geringem Vertrauen in die Kapitalmärkte. Zu diesen Ergebnissen kommt der 28. globale Biotech-Report „Beyond borders“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young).
„Die Biotech-Branche erlebt derzeit vor allem in den USA einen deutlichen Aufschwung. Erfolgreiche Produkte haben die Umsätze angekurbelt, Investoren angezogen und große Biotech-Unternehmen ermutigt, verstärkt in Forschung und Entwicklung zu investieren“, sagt Siegfried Bialojan, Leiter des deutschen Life Science Centers von EY. Die überwiegende Mehrzahl der Unternehmen leide aber nach wie vor unter knappen finanziellen Ressourcen. Daher seien sie gezwungen, ihre F&E-Aktivitäten so kapitaleffizient wie möglich durchzuführen.
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"Zudem sehen sich Medikamentenentwickler immer öfter gezwungen, schon sehr frühzeitig den Mehrwert ihrer Produkte darzustellen und messbar zu machen. Hintergrund dieser Entwicklung sind beispielsweise Markteintrittsvereinbarungen, bei denen Kostenträger ihre Erstattungen auf Basis von Nutzenbewertungen der Produkte beschließen oder strategische Allianzen, bei denen Meilensteine an die kommerzielle Leistung geknüpft sind und nicht an die Ergebnisse klinischer Studien“, erläutert Bialojan.
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