Chemieunfälle Trotz Rückläufige Einsatzzahlen: Chemieunfälle im Lager bleiben Gefahrenquelle
Im Fall eines Chemieunfalles kann Zusammenarbeit den entscheidenden Vorsprung bedeuten: Insgesamt 866 mal nahmen öffentliche Feuerwehren, Polizei oder Notärzte 2013 die Hilfe des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungs-Systems (TUIS) VCI in Anspruch, um bei Notfällen mit Gefahrstoffen und Chemikalien professionell Hilfe zu leisten. Insbesondere Unfälle in Lagern beschäftigten die Einsatzkräfte.
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Die gute Nachricht: Wie schon im Vorjahr ging die Zahl der TUIS-Einsätze von 940 auf 866 zurück. Nach wie vor macht dabei dietelefonische Beratung (Hilfeleistung 1) mit 726 Anfragen (2012 = 791) den Löwenanteil aus. Vor Ort berieten TUIS-Fachleute bei 39 Einsätzen (2012 = 37). Zu technischer Hilfeleistung kam es in 101 Fällen (Vorjahr: 112). Dabei ging es in 71 Prozent um Flüssigkeiten, in 20 Prozent um feste Stoffe und in 9 Prozent um Gase.
Immer mehr Unfälle im Lager
Bemerkenswert: In 60 % der Fälle waren Unfälle mit Chemikalien und Gefahrstoffen im Lager oder auf der Anlage Anlass für technische Hilfeleistungen. Damit liegt das Lager weit vor Straße (21 Prozent) und Schiene (15 Prozent). Bei der telefonischen Beratung ging es zu 57 Prozent ebenfalls um Lager/Anlagen, zu knapp einem Drittel um Straßen-Einsätze und zu 8 Prozent um Schienen-Einsätze.
„Für den Rückgang der TUIS-Einsätze gibt es verschiedene Erklärungen“, erklärte Rolf Haselhorst, Vorsitzender des Arbeitskreises TUIS im VCI. Hierzu zählten die Entwicklung der Einsatzgepflogenheiten bei Transportunfällen mit Chemikalien und der Trend, dass die Chemie-Werkfeuerwehren häufig nur noch zu speziellen Einsätzen herangezogen werden. TUIS werde sich diesem Trend stellen und künftig verstärkt auf die besondere Erfahrung der Chemie-Werkfeuerwehren bei derartigen Schadenslagen hinweisen, so Haselhorst. Dies soll auch auf der Feuerwehr-Messe „Interschutz“ im Juni 2015 in Hannover Schwerpunkt auf dem TUIS-Stand sein.
Chemie-Werkfeuerwehren: Präsenz am Rhein stärken
Mit Blick auf die Region verwies Haselhorst auf die verstärkte Präsenz der Chemie-Werkfeuerwehren entlang des Rheins und die Kooperation zwischen Werkfeuerwehr und Berufsfeuerwehr beim Einsatz des in Mannheim stationierten Feuerlöschbootes.
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Ursachenforschung: Störfälle
Albtraum Anlagenstörfall – Chemieunfälle in der Prozessindustrie
Sie finden die TUIS-Onlinedatenbank unterwww.TUIS.org
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