Industriespionage Thyssen Krupp kämpfte Monate gegen Cyber-Angriff

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hüser

Hacker haben offenbar bereits im Frühjahr die Computer von Thyssen Krupp angegriffen, um technologisches Know-how und Forschungsergebnisse auszuspionieren. Wie Spiegel Online berichtet, sei die Cyber-Attacke nur zufällig aufgefallen. Die Bekämpfung der Industriespionage dauerte Monate.

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Im Thyssen Krupp Hauptquartier weiß man bereits seit Monaten über die Hacker-Angriffen Bescheid.
Im Thyssen Krupp Hauptquartier weiß man bereits seit Monaten über die Hacker-Angriffen Bescheid.
(Bild: Thyssen Krupp)

Frankfurt – Der Hacker-Angriff sei gegen die Thyssen Krupp-Anlagenbautochter Industrial Solutions und die europäische Stahlsparte gerichtet gewesen. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte die Recherchen der Wirtschaftswoche, die zuerst über den Vorfall berichtet hatten. Es könne nicht genau gesagt werden, ob Informationen in die falschen Hände gerieten. Mehr als sechs Monate mussten IT-Spezialisten die Spionageversuche bekämpfen.

Erst durch fehlerhafte Anmeldeversuche an einem Server sei die Cyber-Attacke aufgefallen. Hinweise auf Sabotageversuche von Daten und Applikationen gebe es laut Unternehmen keine. Analysen haben ergeben, dass ein Datenabfluss in einer operativen Einheit aus dem Bereich Anlagenbau stattgefunden hat. Unklar ist noch, ob es sich dabei um Diebstahl geistigen Eigentums handelt.

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Die Gefahr scheint aber noch nicht gebannt zu sein. Die Hacker versuchen weiterhin in die Computersysteme von Thyssen Krupp einzudringen, scheitern jetzt aber an den erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, wie das Unternehmen mitteilte. Aus den Uhrzeiten, zu denen die Angriffe durchgeführt wurden, schloss die firmeninterne IT-Abwehr, dass die Angreifer ihren Ursprung in China oder einem anderen Land in Südostasien haben.

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