Gigantischer Hurrikan Technologie soll die Folgen von Sandy abmildern

Autor / Redakteur: Peter Koller / Frank Jablonski |

The perfect storm: Mit dem tropischen Wirbelsturm Sandy hat einer der größten jemals beobachteten Hurrikane New York erreicht. Technologie soll helfen, die Folgen des Sturms abzumildern, doch die technische Infrastruktur der Stadt wurde massiv getroffen.

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Das Bild des GOES-13-Satelliten zeigt die Ausmaße von Sandy in einem globalen Maßstab
Das Bild des GOES-13-Satelliten zeigt die Ausmaße von Sandy in einem globalen Maßstab
(Foto: NASA GOES Project)

Besonders hart hat es offenbar die Stromversorgung von New York erwischt: Offenbar in Folge der Explosion einer Trafostation des Energieversorgers Con Edison fiel im gesamten südlichen Teil von Manhattan der Strom aus. Etwa 5,5 Millionen Menschen waren durch Sandy insgesamt ohne Strom.

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Betroffen war auch das Krankenhaus der New York University. Dort sprangen zunächst Notstromaggregate an, fielen aber wenig später aus, so dass die Klinik evakuiert werden musste. Ein Youtube-Video von TrillianMedia zeigt die Explosion der Trafostation und die folgenden Stromausfälle in der Stadt:

Verkehr

Zu insgesamt fünf Atomkraftwerken in der von Sandy betroffenen Regionen wurden von den Aufsichtsbehörden zusätzliche Sicherheitsinspektoren entsandt. Sie sind mit Satellitentelephonen ausgestattet, um notfalls schnell Informationen weitergeben zu können. Wegen der Probleme mit dem Stromnetz wurde im AKW Indian Point etwa 45 Meilen nördlich von New York ein Meiler vorsichtshalber heruntergefahren. Im ältesten Atomkraftwerk der USA, Oyster Creek in New Jersey, wurde durch ein nicht näher benanntes Problem ein Alarm ausgelöst, es soll jedoch keine Gefahr bestehen. Der Meiler ist derzeit nicht im aktiven Betrieb.

Böse erwischt hat es auch die Verkehrsinfrastruktur in der Stadt. So wurden alleine sieben U-Bahn-Tunnel durch die heftigen Regenfälle von Sandy überflutet. "Das U-Bahn-System von New York ist 108 Jahre alt, aber noch nie hatten wir so verheerende Verwüstungen wie in der vergangenen Nacht", sagte Joseph J. Lhota, Chairman der Metropolitan Transport Authority. Auch alle Flughäfen der Stadt waren geschlossen, rund 12.500 Flüge am Montag und Dienstag wurden gestrichen.

Betroffen war offenbar auch die Internet-Infrastruktur. Viele Webseiten von in New York ansässigen Online-Angeboten wie etwa der Huffington Post war über ängere Zeit nicht zu erreichen. Der Rettungsanker für viele Betroffene waren offenbar das Mobilfunknetz und Smartphones. Viele Technologie- und Nachrichtenseiten wie etwa ABC News veröffentlichten Listen von Apps, die dabei helfen sollen, während des Sturms an notwendige Informationen und Dienste zu kommen.

Google hat seine Crisis Map zu Sandy überarbeitet. Sie zeigt nun auch Informationen wie die von den Stromausfällen betroffenen Gebiete und die Windgeschwindigkeiten an. Welche Kraft die Sturmböen haben, zeigt ein Youtube-Video von User MarkLeeTx. Dort ist zu erkennen, wie ein Windstoß die Fassade einen Hauses wegreißt.

Welche Ausmaße Sandy hat, ist besonders auf Satellitenbildern gut zu erkennen. Die NASA beobachtet den Hurrikan mit mehreren Satelliten wie den beiden geostationären Wettersatelliten GOES-13 und GOES-15, dem TRMM (Tropical Rainfall Measuring Mission) und dem relativ neuen Erdbeobachtungssatelliten Suomi NPP (NASA-Satellit fotografiert Erde in hochauflösender Schönheit), der besonders hoch auflösende Bilder liefert. Dadurch sind die Katastrophenschutzbehörden in der Lage, den Weg des Sturms quasi in Echtzeit zu verfolgen (Siehe auch Bildergalerie).

Versicherungsunternehmen rechnen mit einem Schaden durch Sandy in Höhe von 10 bis 20 Milliarden Dollar. Damit käme der Sturm in die Top Ten der teuersten Stürme in den USA. Dennoch wäre es vergleichsweise wenig im Vergleich zum Hurrikan Katrina, der 2005 New Orleans verwüstet hat. Katrina kostete die USA 108 Milliarden Dollar.

*Der Autor ist Redakteur der Medienmarke ELEKTRONIKPRAXIS.

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