Chemie-Tarifrunde 2014 Tarifverhandlungen in der Chemie stagnieren – Showdown in Hannover

Redakteur: Wolfgang Ernhofer

In Hannover kommt es zum Showdown zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern der Chemieindustrie. Nachdem die regionalen Runden und die ersten Verhandlungen auf Bundesebene ohne konkrete Ergebnisse blieben, blickt die Branche gespannt nach Niedersachsen.

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Zuletzt stagnierten die regionalen Chemie-Tarifrundengespräche, wie in Baden Württemberg: Die Tarifkommission der Chemie-Arbeitgeber vor der Verhandlung; ganz rechts Dieter Freitag, Vorsitzender der Tarifkommission, daneben Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes.
Zuletzt stagnierten die regionalen Chemie-Tarifrundengespräche, wie in Baden Württemberg: Die Tarifkommission der Chemie-Arbeitgeber vor der Verhandlung; ganz rechts Dieter Freitag, Vorsitzender der Tarifkommission, daneben Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes.
(Bild: ChemieBW/Eppler)

Würzburg – Die entscheidende Phase der Tarifverhandlungen für die chemische Industrie steht bevor. Am 4. und 5. Februar treffen sich die Verhandlungsparteien IG BCE und die Chemie-Arbeitgeber in Hannover. Die Gewerkschaft fordert 5,5 % mehr Gehalt, die Anhebung der Ausbildungsvergütung um 60 Euro und die festgeschriebene Übernahme von Auszubildenden. Die Chemiearbeitgeber der BAVC agieren vorsichtig und beklagen die ihrer Meinung bescheidene Branchenkonjunktur.

„Unter dem Strich sind wir noch keinen Schritt vorangekommen. Vor allem bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage liegen noch Welten zwischen Arbeitgebern und IG BCE“, konstatiert Hans-Carsten Hansen, Verhandlungsführer des BAVC.

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Peter Hausmann, Chef-Verhandler der IG BCE, meint hingegen: „Der Chemie geht es insgesamt gut, die Konjunktur läuft auf hohem Niveau stabil und robust. Die Prognosen weisen nach oben – und weil es bergauf geht, ist es schlicht widersinnig, dass die Arbeitgeber auf die Bremse treten wollen.“

Erste Runde ohne Ergebnis – Säbelrasseln vor Runde zwei

Bereits am 15. Januar scheiterte eine Einigung zwischen den Verhandlungsparteien. In Darmstadt haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. Während Hansen der Meinung ist, dass die Gesprächspartner „noch viel Zeit und Energie investieren müssen, um eine gemeinsame Basis für einen tragfähigen Kompromiss zu schaffen“, rasselt Hausmann mit dem Säbel: „Die Arbeitgeber wären gut beraten, endlich in einen konstruktiven Verhandlungsmodus zu schalten“, unterstrich er. „Die Erwartungshaltung ist hoch, der Unmut in den Betrieben wächst. Die IG BCE ist jederzeit in der Lage, ihre Mitgliedschaft zu mobilisieren.“

Er mahnt: „Die Arbeitgeber wären gut beraten, diese Signale aufzunehmen. Die Zeit der Unverbindlichkeit ist vorbei, jetzt müssen endlich harte Zahlen auf den Tisch. Wir können in Hannover zu einem Ergebnis kommen – wenn die Prozente stimmen.“

In der Bildergalerie finden Sie die Verhandlungsführer und die wichtigsten Personen der IG BCE und des BAVC, Unter #chemie2014 können Sie die aktuelle Entwicklung live auf Twitter verfolgen. PROCESS bleibt natürlich auch am Ball. Aktuelle News und Bilder finden Sie auch unter dem Stichwort Tarifrunde Chemie auf Facebook.

Quellen: IG BCE; BAVC; Twitter

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