Übernahme Takeda übernimmt Nycomed

Redakteur: Gabriele Ilg

Takeda Pharmaceutical Company, Mutterkonzern der in Aachen ansässigen Takeda Pharma und das Schweizer Pharmaunternehmen Nycomed erzielten mit den Hauptanteilseignern von Nycomed eine Einigung zur Übernahme des Unternehmens durch Takeda für 9,6 Milliarden Euro (auf „cash-free/debt-free“-Basis).

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Die Takeda Pharma-Zentral in Osaka (Bild: Takeda)
Die Takeda Pharma-Zentral in Osaka (Bild: Takeda)

Aachen – Auch die Aufsichtsräte beider Konzerne stimmten der Akquisition einstimmig zu. Die Übernahme, die noch kartellrechtlicher Genehmigungen bedarf, wird voraussichtlich nach 90 bis 120 Tagen zum Abschluss kommen. Nach Abschluss des Transaktionsprozesses wird Nycomed ein 100-prozentiges Tochterunternehmen von Takeda. Von der Übernahme ausgenommen ist Nycomeds US-amerikanische Dermatologiesparte.

Bislang ist Nycomed mehrheitlich im Besitz von vier Kapitalbeteiligungsgesellschaften, zu denen Nordic Capital Funds V und VI, DLJ Merchant Banking Partners (eine Tochtergesellschaft der Credit Suisse), Coller International Partners IV und V sowie Avista Capital Partners gehören.

Diese Übernahme spielt eine Schlüsselrolle in der Umsetzung der nachhaltigen Wachstumsstrategie von Takeda, die im Mid-Range Plan 2011-2013 beschrieben ist. Takeda hat eine starke Position in Japan und den USA. Dagegen verfügt Nycomed über eine ausgeprägte Infrastruktur in Europa sowie in den wachstumsstarken Emerging Markets, die Takedas Expertise in der Entwicklung und Zulassung von Arzneimitteln verstärken wird und dazu beiträgt, Vermarktungspotenziale besser auszuschöpfen.

Im Rahmen der Übernahme erwirbt Takeda auch Roflumilast (in Europa bekannt unter dem Namen Daxas), einem „first-in-class“-Medikament für die Behandlung von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Zudem steigert die Übernahme mit sofortiger Wirkung Takedas Cash Flow aufgrund Nycomeds jährlichen Umsatzes von etwa. 2,8 Milliarden Euro (ausgenommen davon ist die US-amerikanische Dermatologiesparte).

„Die Übernahme von Nycomed ist ein wichtiger Bestandteil von Takedas strategischer Neuausrichtung. Sie ermöglicht uns, den Wert unseres Portfolios zu steigern, unsere Marktpräsenz in den wachstumsstarken Emerging Markets zu erhöhen und gleichzeitig unsere Absatzzahlen in Europa zu verdoppeln“, so Yasuchika Hasegawa, Präsident und CEO von Takeda. „Nycomed ist bereits in vielen Ländern stark vertreten und bringt ein breites Spektrum wertvoller Kompetenzen ein. Dies bietet uns erhebliches Potenzial, unsere Mission zu erfüllen, die lautet: „Durch innovative Forschung sorgen wir für bessere Gesundheit für Patienten auf der ganzen Welt.“

Das in Zürich ansässige Nycomed ist ein Unternehmen in Privatbesitz mit einer starken Präsenz in Europa und den Emerging Markets. Zu seinem vielfältigen Produktportfolio gehören etablierte, verschreibungspflichtige Arzneimittel, die die Hauptumsatztreiber des Unternehmens darstellen, sowie OTC-Arzneimittel. Zudem hat Nycomed in Europa ein starkes Vertriebsnetz und verfolgt eine aggressive Expansionsstrategie in den Emerging Markets, die heute über 50 Prozent des Wachstums im globalen Pharmamarkt ausmachen. Zu seinen wichtigsten Erfolgsfaktoren zählt das Unternehmen die umfangreiche Verwertung seines gesamten Produktspektrums sowie den Einsatz von Vermarktungs- und Entwicklungsstrategien, die auf das Marktumfeld und den medizinischen Bedarf von Patienten in den einzelnen Ländern und Regionen zugeschnitten sind.

„Durch die Kombination von Takedas Innovationskraft mit Nycomeds effizienter Infrastruktur im Vermarktungs- und Herstellungsprozess schaffen wir gemeinsam einen Global Player mit hervorragenden Möglichkeiten, Patienten und Gesundheitsexperten weltweit hochwertige Therapiemöglichkeiten zur Verfügung zu stellen“, so Håkan Björklund, CEO von Nycomed.

Seit der Übernahme durch Nordic Capital mit weiteren Co-Investoren 2005 verfolgt Nycomed eine aggressive Expansionsstrategie, durch die es sich zu einem Unternehmen mit internationaler Reichweite sowie einer breiten und starken Marktpräsenz entwickeln konnte.

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