Bilanzpressekonferenz Süd-Chemie Süd-Chemie hat seine Umsatzziele erreicht

Redakteur: Marion Henig

Das Spezialchemieunternehmen Süd-Chemie hat 2008 trotz des Einbruchs der gesamtwirtschaftlichen industriellen Produktion im vierten Quartal den profitablen Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortgesetzt. Für das laufende Jahr erwartet der Hersteller von Adsorbentien, Additiven und Katalysatoren jedoch ein Umsatzminus von bis zu vier Prozent.

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München – Süd-Chemie hat seinen Konzernumsatz 2008 im Vorjahresvergleich um 10,8 Prozent auf 1,191 Milliarden Euro gesteigert. Dieses Ergebnis entspricht der Umsatz-Prognose über 1,15 bis 1,2 Milliarden Euro, die der Konzern Anfang 2008 getroffen hatte. Auf neu erworbene Gesellschaften entfiel im vergangenen Geschäftsjahr ein Umsatz in Höhe von 18,3 Millionen Euro. Zu der erfreulichen Geschäftsentwicklung trugen die beiden Unternehmensbereiche Adsorbentien und Katalysatoren mit ihrer internationalen Geschäftsausweitung gleichermaßen bei. Die Geschäfte mit Gießereichemikalien für die Automobilindustrie sowie mit Additiven für die Bau- und Kunststoffbranche verzeichneten jedoch am Jahresende Rückgänge im Zuge des globalen Nachfrageeinbruchs nach Chemieprodukten.

Das operative Konzernergebnis (EBIT) wurde überproportional zum Umsatzwachstum und damit stärker als erwartet um 16,2 Prozent auf 117,1 Millionen Euro gesteigert. Der deutliche Ergebniszuwachs resultiert im Wesentlichen aus der positiven internationalen Geschäftsentwicklung, der höheren Auslastung der Produktionsanlagen, der Einführung neuer und verbesserter Produkte sowie Sondereinflüssen.

Innovations- und Investitionsoffensive fortgesetzt

Die Süd-Chemie hat auch 2008 ihre Innovations- und Investitionsoffensive fortgesetzt. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen um 14,6 Prozent auf 53,5 Millionen Euro. Das entspricht einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 4,5 Prozent. Das Investitionsvolumen 2008 lag bei 124,4 Millionen Euro.

Ausblick auf 2009

Von der Rezession über alle Wirtschaftsbereiche und Regionen hinweg sind auch Geschäftsfelder der Süd-Chemie betroffen. Um die Ertrags- und Finanzkraft nachhaltig zu sichern, hatte das Unternehmen bereits Ende 2008 ein Kostenreduktionsprogramm eingeführt. Dieses beinhaltet Einsparungen bei Administrations-, Reise-, Kongress- und Beratungskosten, zudem den Abbau von Leiharbeitskräften, die Erweiterung von Arbeitszeitkonten, einen Einstellungsstopp und Kurzarbeit. Diese wurde Mitte März in zwei Produktionslinien für Katalysatoren am Standort Moosburg angemeldet. 32 der 1669 Mitarbeiter in Deutschland sind betroffen. Weitere vom Nachfragerückgang betroffene Produktionslinien könnten folgen.

Darüber hinaus werden zur Schonung der Liquidität die für 2009 budgetierten Investitionen um zunächst 40 Prozent auf etwa 70 Millionen Euro gekürzt. Der Sparkurs wird Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten jedoch nicht beeinträchtigen, rund vier Prozent des Umsatzes sind für F&E eingeplant.

Nach dem kräftigen Rückgang der weltweiten Chemieproduktion erwartet der Süd-Chemie Vorstand in der zweiten Jahreshälfte 2009 eine Stabilisierung der Nachfrage nach Chemieprodukten. Diesen konjunkturellen Rahmen vorausgesetzt, rechnet der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr mit einem Konzernumsatz zwischen 1,15 und 1,2 Milliarden Euro; das entspräche einem Minus von maximal vier Prozent. Das EBIT soll im Vergleich zu 2008 auf 95 bis 100 Millionen Euro zurückgehen, ein Rückgang von rund 20 Prozent.

Dr. Günter von Au, Vorstandsvorsitzender der Süd-Chemie AG, sagte: „Trotz des kräftigen wirtschaftlichen Abschwungs sind wir für das laufende Jahr vergleichsweise vorsichtig zuversichtlich. Wir können voraussichtlich Absatzrückgänge in zyklischen Märkten durch Geschäft in unseren Wachstumssegmenten und konjunkturresistenteren Bereichen weitgehend auffangen. Darüber hinaus werden unsere im Vorjahr getätigten Akquisitionen Umsatzrückgänge abfedern. Die Süd-Chemie wird nach dem Ende der Rezession rasch auf ihren kräftigen profitablen Wachstumskurs zurückfinden und insgesamt gestärkt aus der Krise hervorgehen.“

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