CO2-Wäsche Startschuss für Deutschlands erste CO2-Wäsche
Im Innovationszentrum Kohle der RWE Power in Niederaußem ist die erste Pilotanlage für CO2-Wäsche offiziell in Betrieb gegangen. Mit dem Projekt soll eine Schlüsseltechnologie für eine klimaschonendere Stromerzeugung weiterentwickelt werden.
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Essen, Köln – Das Neun-Millionen-Euro-Projekt von BASF, Linde und RWE wird zu 40 Prozent vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Die ersten Versuche haben laut Unternehmensaussage schon im Juli vielversprechende Ergebnisse geliefert: Die Pilotanlage wasche stündlich etwa 300 Kilogramm Kohlendioxid aus einem Teilstrom der Kraftwerksrauchgase, der Abscheidegrad betrage 90 Prozent. Ab 2020 könnten moderne Kohlen- oder auch Gaskraftwerke nachgerüstet werden.
„Um wirtschaftliche Lösungen zur CO2-Abscheidung auf den Weg zu bringen, müssen Verantwortungsbewusstsein und technisches Know-how Hand in Hand gehen“, hob Prof. Dr.Wolfgang Reitzle hervor. „Beides ist in der Konstellation der hier beteiligten Unternehmen in hohem Maße vorhanden.“ Auch Dr. Jürgen Hambrecht verwies auf die Vorteile der Kooperation der drei Unternehmen: „Mit neu entwickelten Lösemitteln für die CO2-Wäsche bringt die BASF ihre Expertise in das Pilotprojekt mit RWE Power und Linde ein. Mit dem heutigen Tag sind wir unserem gemeinsamen Ziel, ein wirkungsvolles Verfahren für mehr Klimaschutz zu entwickeln, einen wichtigen Schritt näher gekommen.“
RWE-Chef Dr. Jürgen Großmann hob die grundsätzliche Bedeutung der CCS-Technologie für den Industriestandort Deutschland hervor. „Wir brauchen den Gleichschritt von Wirtschaft und Staat, um diese Technologie weiter voranzubringen.“ Er betonte die Notwendigkeit, dass das Thema CCS nach den Bundestagswahlen ganz oben auf die politische Tagesordnung komme. „Dazu gehört, dass wir sehr schnell ein gutes CCS-Gesetz bekommen.“
Die Pilotanlage zur CO2-Rauchgasreinigung ist Teil des Innovationszentrums Kohle von RWE Power. Dort betreibt das Unternehmen außerdem eine Prototypanlage zur Vortrocknung von Braunkohle (WTA), eine Pilotanlage zur Einbindung von CO2 in Algenbiomasse und einen REAplus-Hochleistungswäscher für eine verbesserte Staub- und Schwefeldioxid-Abtrennung aus dem Rauchgas. Für die Projekte bringt RWE Power nach eigener Aussage insgesamt 90 Millionen Euro auf.
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