VCI-Quartalszahlen Start ins Krisenjahr 2009 auf niedrigem Niveau

Redakteur: Marion Henig

Die Talfahrt der chemischen Industrie in Deutschland hat sich im ersten Quartal 2009 in allen Sparten fortgesetzt. So ist das Fazit des aktuellen Quartalsberichts des Verbands der Chemischen Industrie (VCI). Produktion, Umsatz und Erzeugerpreise gingen im Vergleich zum Vorquartal nochmals deutlich zurück.

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Frankfurt – Viele Anlagen blieben auch in den ersten drei Monaten des Jahres wegen der weltweit schwachen Nachfrage der industriellen Kunden nach Chemikalien abgeschaltet, so sank die Kapazitätsauslastung der Branche im ersten Quartal 2009 auf rund 72 Prozent. Allerdings stabilisierte sich die Produktion im Verlauf der ersten drei Monate auf dem niedrigen Niveau. „Das Jahr hat für die Branche schlecht begonnen. Inzwischen mehren sich jedoch die Anzeichen aus wichtigen Kundenindustrien, dass wir die Talsohle erreicht haben könnten. Und auch von einigen Auslandsmärkten – vor allem Brasilien und China – kommen erste positive Signale für das Chemiegeschäft“, kommentierte VCI-Präsident Professor Dr. Ulrich Lehner die Entwicklung.

In dem derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld sind Prognosen für das Gesamtjahr außerordentlich schwierig. Auch wenn sich die wirtschaftliche Lage der chemischen Industrie in den kommenden Monaten weiter stabilisiert, rechnet der VCI für das Gesamtjahr 2009 mit einem Rückgang der Produktion um rund 10 Prozent. Der Branchenumsatz dürfte im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent sinken.

Produktion weiter gesunken

Im Vergleich zum Vorquartal verringerte sich die Chemieproduktion im ersten Quartal 2009 um 8,1 Prozent. Der Abschwung erfasste nahezu alle Sparten. Besonders starke Rückgänge mussten die Grundstoffproduzenten, sowie die Hersteller von Feinchemikalien hinnehmen. Nicht ganz so stark traf es die Hersteller von Wasch- und Körperpflegemitteln mit einem Rückgang von 6,6 Prozent. Selbst am wenig konjunktursensiblen Pharmageschäft ging die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorbei. Die Produktion sank um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Kapazitätsauslastung der gesamten Chemiebranche sank auf 71,7 Prozent.

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