Arbeit 4.0 Starre Arbeitszeiten sind von gestern

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Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Mit der zunehmenden Digitalisierung rückt das Thema Arbeit 4.0 in den Fokus. Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft beschäftigt sich intensiv mit den Folgen und ist der Meinung, dass starre Arbeitszeiten nun endgültig von gestern sind.

Wenn es um die Zukunft der Arbeit geht, dann sind nach Expertenmeinungen starre Arbeitszeitmodelle nicht mehr tragbar.
Wenn es um die Zukunft der Arbeit geht, dann sind nach Expertenmeinungen starre Arbeitszeitmodelle nicht mehr tragbar.
(Bild: CC0 Public Domain, pixabay.com)

„Starre Arbeitszeiten sind von gestern,“ dieses Fazit zog Prof. Sascha Stowasser, Direktor des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa), beim Arbeitgeberforum „Zukunft der Arbeit“.

Bei der Auftaktveranstaltung zur Veranstaltungsreihe stand das Thema „Selbstbestimmtes Arbeiten in flexiblen Systemen“ auf dem Programm. Vertreter von verschiedenen Unternehmen – unterschiedlicher Branchen und Größen – stellten ihre betriebsspezifischen Lösungen vor. In seiner Begrüßungsrede fasste Dr. Gerhard F. Braun, Vizepräsident der BDA und Schirmherr der Veranstaltung, die aktuellen Rahmenbedingungen vor denen die Industrie handeln muss zusammen.

„Die Arbeitswelt befindet sich in einer Phase der tiefgreifenden Veränderung. Unternehmen stehen vor neuen Herausforderungen. Kunden geben den Takt vor. Unternehmen sollen zunehmend rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Wer hier nicht flexibel reagieren kann, wird am Markt verlieren.“ Stowasser ergänzte aus arbeitswissenschaftlicher Sicht: „Die Digitalisierung hat rasant an Fahrt aufgenommen. Wir brauchen neue Modelle, die es insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels schaffen, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit der Beschäftigten bis ins Rentenalter zu erhalten. Dies muss individuell und branchenspezifisch umgesetzt werden.“

Zur thematischen Einführung beleuchtete Isabel Rothe, Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, den Wandel der Arbeitswelt. „Im Vordergrund steht die Dynamik, Vielfalt und Komplexität der Veränderungen und Restrukturierungen.“ Vor diesem Hintergrund gab sie beispielhaft Handlungsempfehlungen: Unternehmen müssen die Erreichbarkeit gestalten, tätigkeitsspezifische Lösungen finden, eine adäquate Arbeitsorganisation aufbauen, die Beschäftigten einbeziehen, die Erreichbarkeit gezielt ausrichten, die Erwartungen klären, Routinen hinterfragen, die Kompetenzen der Beschäftigten stärken und klare Regeln vereinbaren.

Negativen Folgen der Mobilarbeit vorbeugen

Die individuelle Umsetzung in ihren Unternehmen stellten die sich anschließenden Referenten vor. Erich Thanner, Vice President Compensation and Benefits, Working Time, Job Evaluation der BMW Group, erläuterte das Konzept zur Mobilarbeit bei BMW. Bei BMW wird das Thema Mobilarbeit mit einer Betriebsvereinbarung gelöst. Er betonte: „Wichtig ist, dass auf beiden Seiten der Sozialpartner, die gleichen Bilder im Kopf präsent sind. Unsere Mitarbeiter wollen und brauchen Flexibilität. Wir als Führungskräfte sind gefordert unsere Fürsorgepflicht auch bei der Mobilarbeit wahrzunehmen.“

Dr. David Hoeflmayr, Vorstandvorsitzender der Thomas Krenn AG gab Einblicke in das mittelständische Unternehmen. „Bei uns ist die Flexibilität komplett in Richtung Kunde ausgelegt. Für unser Unternehmen spielt Flexibilität insbesondere bei der Standortsicherung eine große Rolle.“ Einblicke in die Situation von kleinen Unternehmen gab Peter Hansemann, Geschäftsführer von ICN.

Der IT-Dienstleister fasst zusammen: „Gesetzliche Regelungen sind für uns nicht hilfreich und zudem schwer umsetzbar. Wir brauchen individuelle Lösungen, um wettbewerbsfähig zu sein.“ Zum Ende gab Jens Hupfeld, Referatsleiter des Verbandes der Ersatzkassen, einen Einblick in den iga-Report.

Er fasste dessen Ergebnisse zusammen: „Mobile Arbeit und ständige Erreichbarkeit bieten Chancen, müssen aber auch gut gestaltet sein, um möglichen negativen Folgen vorzubeugen.“ Sascha Stowasser betonte noch einmal am Ende: „Die unterschiedlichen Beispiele aus den Unternehmen verdeutlichen: Zusätzliche gesetzliche Regelungen bringen uns nicht weiter, jedes Unternehmen hat unterschiedliche Rahmenbedingungen. Wettbewerbsfähigkeit und Standortsicherung der einzelnen Betriebe können nur durch individuelle Lösungen garantiert werden.“

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Portal unserer Schwestermarke elektronikpraxis.

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