Energieeffizienz Standortübergreifendes Team spürt Energieeffizienz-Potenziale auf

Redakteur: Anke Geipel-Kern

Beim Energiesparen hapert es in der Praxis häufig an der Umsetzung. Viele Ideen, insbesondere wenn sie größere Umbaumaßnahmen nach sich ziehen, werden nicht weiter verfolgt. Bei Evonik ist das anders. Mithilfe eines Energieeffizienz-Teams setzt man alles daran, Energie besser zu nutzen und die Energiekosten zu senken. Begleitet Sie die Energiepolizei auf Streife.

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Das Energiemanagement-Team von Evonik durchleuchtet die Anlagen aller Standorte, auch die Methionin-Anlage in Antwerpen. (Bild: Bilder: Evonik)
Das Energiemanagement-Team von Evonik durchleuchtet die Anlagen aller Standorte, auch die Methionin-Anlage in Antwerpen. (Bild: Bilder: Evonik)

Manchmal genügt Dr. Ralf Janowsky ein einziger Blick, um Bescheid zu wissen. Ein zischender Schlauch oder kleine Dampfwölkchen im Winter liefern deutliche Hinweise, dass es in dieser Anlage etwas zu verbessern gibt. Sein EEM (Effizientes Energie Management)-Team hat eine klare Mission – die Energiekosten der Chemieaktivitäten bei Evonik zu senken. Das Team, viele daraus haben mehr als 20 Jahre Erfahrung mit Chemieanlagen, ist Teil des standortübergreifenden Bereiches Opex (Operational Excellence). Dessen Aufgabe ist es, variable und fixe Kosten so gering wie möglich zu halten. Unterstützt von internen Fachleuten zeigt das EEM-Team in kürzester Zeit das Potenzial für Energieeinsparungen auf und nennt die wichtigsten Hebel.

Selten sind die Potenziale so eindeutig wie bei einem Loch im Druckluftschlauch. Vielmehr vergleicht das Team spezifische und absolute Energieverbräuche, analysiert Stickstoffmengen und misst Sauerstoffkonzentrationen in der Abluft. Hilfreich, das hat Janowsky festgestellt, sei der Eindruck durch die betriebsfremden Experten aber immer. Was sie nicht davon abhält, zuweilen auch unangenehme Fragen zu stellen – und diese am liebsten direkt am Ort des Geschehens. Wenn auf die Frage, warum ein Prozess auf eine bestimmte Weise geführt wird, eine zögerliche Antwort kommt, weiß Janowsky, „dass es hier etwas zu holen gibt.“ Trotz dieser Erfahrung des Experten, kennt das Energieteam keine Akzeptanzprobleme – im Gegenteil.

Pragmatischer Ansatz führt zu Akzeptanz

Bei der Diagnose geht es allein darum, die variablen Kosten zu senken. Janowsky hebt vor allem das hohe technische Niveau der Diskussionen hervor, die oft gemeinsam mit Mitarbeitern anderer Standorte geführt werden, die sich dann gegenseitig befruchten. In der Regel zeige sich dabei, dass die Betriebsmannschaft genügend Ideen zum Thema Energieeffizienz habe. Diese gelte es nur noch zu bewerten und umzusetzen.

Für die Umsetzung dieser Ideen gibt es keine detaillierte Produktausarbeitung, auch ein klassisches Benchmarking fehlt. Letztendlich verbleibt die Entscheidung, welche Potenziale realisiert werden, bei den Betriebsverantwortlichen – ein pragmatischer Ansatz, der zu einer hohen Akzeptanz bei allen Beteiligten führt. Doch diesen Weg will der Experte nicht als Freibrief verstanden wissen: „Auf Grundlage unseres Standortberichtes überlegt sich das Management, welche Maßnahmen es umsetzen will. Diese Projekte werden festgehalten und müssen auch realisiert werden.“

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