Konzern-Aufspaltung Solvay will sich in zwei Unternehmen aufspalten

Quelle: Pressemitteilung

Das Chemieunternehmen Solvay plant sich in der zweiten Hälfte 2023 in zwei unabhängige, börsennotierte Unternehmen aufzuspalten: Specialty Co soll als reines Spezialchemieunternehmen mit beschleunigtem Wachstumspotenzial operieren; Essential Co soll sich als Anbieter von Grundchemikalien vor allem auf nachhaltige Lösungen fokussieren.

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Solvay-CEO Ilham Kadri will den Chemiekonzern neu aufstellen.
Solvay-CEO Ilham Kadri will den Chemiekonzern neu aufstellen.
(Bild: Solvay/ E.Crooÿ)

Brüssel/Belgien – Nach den von Solvay-CEO Ilham Kadri angekündigten Plänen sollen die Aktivitäten des Konzerns künftig in zwei separate Unternehmen aufgespalten werden: Essential Co wird demnach den Bereich Chemicals mit Soda Ash (Natriumcarbonat), Peroxid und Silika, sowie das Special-Chem-Geschäft umfassen. Diese Geschäftsbereiche erwirtschafteten im Jahr 2021 einen Nettoumsatz von rund 4,1 Milliarden Euro. Specialty Co umfasst das Material-Geschäft, einschließlich der Spezialpolymere, des Geschäfts mit Hochleistungsverbundwerkstoffen sowie des Großteils des Segments Solutions, einschließlich Novecare, Technology Solutions, Aroma Performance und Öl & Gas. Diese Geschäftsbereiche erwirtschafteten im Jahr 2021 zusammen einen Nettoumsatz von rund 6 Milliarden Euro.

Der Plan, den Konzern in zwei Unternehmen aufzuspalten, sei ein entscheidender Moment auf dem Weg, Solvay zu transformieren und die Strukturen zu vereinfachen, erklärte Kadri. „Seit dem Start unserer Grow-Strategie im Jahr 2019 haben wir eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um unsere finanzielle und operative Leistung zu stärken, unser Portfolio auf wachstums- und margenstärkere Geschäftsbereiche zu fokussieren und unseren Ausrichtung in der gesamten Organisation zu schärfen“, sagt die Konzern-Chefin. Nach Abschluss der Aufspaltung würden zwei starke Branchenakteure entstehen, die von der strategischen und finanziellen Flexibilität profitieren sollen, um sich auf ihre unterschiedlichen Geschäftsmodelle, Märkte und Prioritäten zu konzentrieren.

Essential Co soll Technologien für eine Reihe attraktiver Endmärkte anbieten, darunter die Bau-, Konsumgüter- und Automobilindustrie. Als unabhängiges Unternehmen soll es in der Lage sein, seine Position durch Expansions- und Konsolidierungsmöglichkeiten weiter auszubauen. Dazu gehören die Beschleunigung des Wachstums bei natürlichem Soda und Natriumbicarbonat, die Fortsetzung des Wachstums im asiatisch-pazifischen Raum und der weitere Ausbau seiner Rolle auf dem sich Peroxidmarkt. Das Unternehmen soll auch eine Schlüsselrolle bei der Beschleunigung der Kohlenstoffneutralität bis 2050 spielen.

Specialty Co konzentriert sich künftig auf nachhaltige Lösungen mit Wachstumspotenzial und soll aus zwei Geschäftssegmenten bestehen: Materials und Consumer & Resources. Ersteres umfasst Werkstoffe und Materialien wie Hochleistungspolymere und Kohlefaserverbundwerkstoffe mit einer starken globalen Position in allen Kernmärkten. Diese Geschäftsbereiche können schon heute eine starke Erfolgsbilanz verbuchen und profitieren vom Wachstum in Bereichen wie Elektrifizierung, Leichtbau, nachhaltige Mobilität und Digitalisierung.

Das Segment Consumer & Resources besteht in erster Linie aus den Geschäftsbereichen des derzeitigen Geschäftsbereichs Solutions und positioniert sich als ein führender Anbieter von nachhaltigeren Nahrungsmitteln und Konsumgütern. Das Unternehmen soll die Konsumgüterindustrie bei der Ausrichtung auf biobasierte, natürlicher und kreislauforientierte Lösungen unterstützen.

Die Aktionäre sollen ihre derzeitigen Solvay-Aktien behalten, die weiterhin an der Euronext Brüssel und der Euronext Paris notiert sein werden. Die Abspaltung soll durch eine Teilabspaltung von Solvay erfolgen, bei der die Spezialitätengeschäfte in die Specialty Co ausgegliedert würden. Die Aktionäre sollen zum Zeitpunkt der Aufspaltung Aktien von Specialty Co im Verhältnis zu ihrer Beteiligung an Solvay erhalten. Die Aktien beider Unternehmen werden voraussichtlich an der Euronext Brüssel und der Euronext Paris notiert sein.

Die Zusammensetzung der Vorstände und Managementteams sowie die Benennung der einzelnen Unternehmen werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben, teilte das Unternehmen mit.

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