Material- und Spezialchemie Solvay restrukturiert und baut 600 Stellen ab
Der Material- und Spezialchemiekonzern Solvay will seine Organisation vereinfachen und seine Innovationsfähigkeit verbessern. Global sollen dazu 600 Arbeitsplätze wegfallen.
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Brüssel – Beim Material - und Spezialchemiekonzern Solvay stehen die Zeichen auf Transformation. Man wolle die Kunden in Mittelpunkt stellen, um so langfristiges Wachstum als fortschrittliches Material- und Spezialchemieunternehmen zu fördern. Das Unternehmen kündigte jetzt Pläne zur Vereinfachung seiner Organisation an, die an das Portfolio angepasst werden müsse. Das Produktportfolio ist inzwischen stark auf Hochleistungsmaterialien mit maßgeschneiderten Lösungen sowie auf eine sich verändernde Kundenbasis ausgerichtet.
In den vergangenen sechs Jahren habe der Konzern sein Geschäftsportfolio aufgebaut, um überdurchschnittliches und nachhaltiges Wachstum zu erzielen, so Jean-Pierre Clamadieu, CEO von Solvay. Jetzt gelte es, die Organisation und Prozesse drastisch zu vereinfachen sowie alle Ressourcen neu auszurichten. Dadurch könne Solvay seinen Kunden differenzierte Erfahrungen bieten und den Wert für die Gruppe zu maximieren. Dazu sollen laut Clamadieu Prozesse und Aufgaben vereinfacht werden, um die Teams auf die Kunden und deren Anforderungen zu konzentrieren. Sein dezentrales Modell, bei dem die Global Business Units dafür verantwortlich sind, ihre eigenen strategischen Pläne zu entwickeln und diese mit Unterstützung der Gruppe umzusetzen, will der Konzern allerdings beibehalten.

In Frankreich plant das Unternehmen, seine größte globale Forschungsstätte in Lyon zu einem Zentrum für Advanced Chemistry im dynamischen Innovations-Ökosystem der Region auszubauen. In Belgien würde der F&E-Ausbau im Bereich der Materialwissenschaften mit den Plänen zur Neugestaltung der Brüsseler Zentrale einhergehen und die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Partnern fördern. Als Konsequenz plant Solvay seine Aktivitäten in Aubervilliers und fast alle Aktivitäten in Paris nach Lyon und in geringerem Umfang nach Brüssel zu verlagern, um die F&E in diese Zentren zu konzentrieren.
In der Konsequenz sollen bis zu 600 Arbeitsplätze weltweit abgebaut werden, davon 160 in Frankreich, 90 in Portugal und 80 in Brasilien. Natürliche Fluktuation und interne Neupositionierung würden dazu beitragen, diese Auswirkungen zu mildern, heißt es. Etwa 500 Mitarbeiter sind von einer Standortverlagerung betroffen.
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