Automatisierung So funktioniert modulbasiertes Automatisierungs-Engineering
Die Automatisierung einer Prozessanlage muss vielerlei Anforderungen gerecht werden: denen an Produktivität und Sicherheit des Prozesses, aber auch den ökonomischen Zielen des Betreibers. Termintreue und Kostendisziplin sind entscheidende Kriterien für den Projekterfolg. Zudem wird in Zeiten raschen technischen Fortschritts und immer flexiblerer Produktion das Engineering auch im Bereich der Automatisierung zur Lebenszyklusaufgabe.
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Mit der Automation Design (AD)-Suite als zentraler Komponente im Release 6 des Produktions- und Prozessleitsystem Centum VP stellt sich der Automatisierungsspezialist Yokogawa den aktuellen Herausforderungen an das Engineering der Anlagenautomatisierung mit einer ganzheitlichen, integrierten Lösung. „Unsere AD-Suite ist universelles Werkzeug und zentrale Datendrehscheibe für Konzeption und Management der Anlagenautomatisierung. Das beginnt mit Design, Planung und Implementierung und setzt sich in der Betriebsphase fort, wann und wo immer Änderungen oder Erweiterungen der Automatisierungstechnik notwendig werden“, erklärt Thomas Schindler, verantwortlich für das Industry Marketing Automation Solutions bei Yokogawa.
Wesentliche Grundlage dieser integrierten Engineering-Umgebung ist eine Modulbibliothek, in der sowohl allgemeine als auch branchenspezifische Klassenmodule aus einer Vielzahl von Projekten verfügbar sind. Diese Module enthalten Designinformationen und die Steuerungslogik, aber auch Einstellungsparameter und Alarmattribute. Bedien- und Wartungsanleitungen, Testprozeduren oder etwa Treiber für Feldbusgeräte können ebenfalls angefügt werden. Damit entspricht die Datenstruktur im Grundsatz vielen Anforderungen der Namur-Empfehlung 150 an einen universell nutzbaren „Datencontainer“.
Das Wissen von Ingenieur-Generationen nutzen
Standards wie Namur MTP (Module Type Package) umfassend zu unterstützen, wird den herstellerunabhängigen Dialog zwischen Prozessleit- und Engineeringsystemen ermöglichen. Die gemeinsam mit den Anlagenbetreibern aufgebaute Modulbibliothek schafft eine sich dynamisch entwickelnde Basis für künftige Automatisierungsprojekte, in der das Wissen ganzer Ingenieur-Generationen nutzbar gemacht werden kann. Dazu können geeignete Klassenmodule abgerufen und im betreffenden Projekt beliebig oft instanziiert werden. Spätere Änderungen der Klassenmodule in der Modulbibliothek werden automatisch an alle Instanzen vererbt.
„Wir können so sehr rationell mit Standardmodulen individuelle Anforderungen erfüllen. Das spart Zeit und Geld, schützt aber auch vor Fehlern, die sich leicht einschleichen können, wenn jedes Projekt jeweils individuell entwickelt wird“, erläutert Schindler.
Softwareentwicklung von Hardwareplanung entkoppeln
Schon eine weitgehende Standardisierung beim Automatisierungsdesign erschließt erhebliche Einsparpotenziale. Doch auch während der Implementierung schlummern noch Effizienzreserven. So führt das verbreitet mehr oder weniger stringent eingesetzte Wasserfallprinzip häufig zu unnötig langen Projektlaufzeiten. Das liegt etwa daran, dass im klassischen Fall die Loop-Tests vor Ort erst anlaufen können, wenn die Applikation fertig gestellt ist und sowohl Leitsystem-Engineeringstation als auch prozessnahe Komponenten (PNK) einsatzfähig sind.
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