Pumpen Smartes Pumpen-Monitoring will Inspektionsrundgänge überflüssig machen

Redakteur: Dominik Stephan

Als Betreiber ruhiger schlafen können: Nichts weniger versprechen Monitoringsysteme für Pumpen und Co. Diese sollen nicht nur wichtige Kennzahlen zur wirtschaftlichen Bewertung der Anlage liefern, sondern auch Störungen und Prozessabweichungen erkennen helfen. Bleibt die Frage, wem eigentlich die Daten gehören? Selbstverständlich dem Anlagen-Betreiber, sagen die Pumpenspezialisten bei Lewa. Die Leonberger Firma will mit einem neuen Überwachungssystem ihre Pumpen "Smart-Factory-ready" machen.

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Das Smart Monitoring System ist bereits Cloud-ready und kann über die Microsoft Azure-Cloud mit anderen Systemen vernetzt werden.
Das Smart Monitoring System ist bereits Cloud-ready und kann über die Microsoft Azure-Cloud mit anderen Systemen vernetzt werden.
(Bild: Lewa)

Der Dauereinsatz von Pumpen und Pumpensystemen in kritischen Anwendungen geht nicht ohne entsprechende Überwachung und Wartungsaufwände. Doch dafür braucht es oft eine teure und wartungsintensive zusätzliche Instrumentierung - genau wie für die Erfassung von Betriebskenngrößen der Anlage wie Volumenstrom, Temperatur oder Druck. Pumpenhersteller Lewa setzt beim Thema Smart Monitoring auf die Kombination aus in der Pumpe integrierten Sensoren und softwarebasierter Auswertung: Das neue Überwachungssystem für die Ecoflow- und Triplex-Pumpen der Leonberger liefert dem Anwender umfassende Informationen zur Leistung und zum Zustand der Pumpen.

Störungen und Verschleißentwicklung werden so erkannt, bevor sie zu unplanmäßiger Abschaltung führen, erklärt der Hersteller. Damit, meinen die Entwickler, ließe sich sich die Standzeit der Pumpen erhöhen und die Wartung planbarer machen. Lewa bietet darüber hinaus Datenanalysen als Service an. Hierbei erhalten Kunden nicht nur eine datenbasierte Bewertung von Zustand und Betriebseffizienz der Pumpe, sondern auch Optimierungsempfehlungen für das ganze System.

Für einen zuverlässigen Einsatz von Pumpen und Pumpensystemen im industriellen Alltag ist die regelmäßige Überprüfung der Aggregate zwingend erforderlich. Verschleiß und Störungen müssen erkannt werden, bevor es zu kostenintensiven ungeplanten Abschaltungen kommt. Zeitaufwändige Inspektionsrundgänge sind daher die Grundlage für Reparaturen und Wartungsarbeiten, erfassen jedoch nicht immer alle Funktionsabweichungen. Weil die Anforderungen durch immer komplexere Produktionsabläufe steigen, nimmt das spezifische Pumpen-Know-how beim Betreiber zunehmend ab.

Aus diesen Gründen setzen Unternehmen auf digitale Assistenzsysteme zur Steuerung und Überwachung der gesamten Produktionsanlage. Doch nur, wenn auch die Anlagenkomponenten durch Schnittstellenintegration und Kennwertübermittlung in diese Systeme integriert werden können, lässt sich der Schritt zur Smart Factory, der digitalisierten Produktionsstätte, vollziehen.

Smart Monitoring für die vernetzte Pumpenüberwachung

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat Lewa als Pumpenspezialist mit Erfahrung im Bereich kritischer Anwendungen ein Produkt zur vollständigen und vernetzten Pumpenüberwachung entwickelt, das bis zu 13.000 Werte pro Sekunde verarbeitet. Die verbauten Sensoren erfassen Daten zu Körperschall, Hydraulikdruck, Temperatur und Drehwinkel und geben diese an die Software weiter, die daraus aussagekräftige Kennzahlen generiert.

Dieses System ersetzt Inspektionsrundgänge weitestgehend, da die digitale Überwachung sowohl auf Fluidseite als auch auf Hydraulikseite Verschleiß und Störungen sofort erkennt und über die Schnittstelle an ein Prozessleitsystem beim Betreiber meldet. Damit könnten rund 90 Prozent der Störungen frühzeitig erkannt werden, wie etwa Überdruck in der Hydraulik, verschlissene Kolbenringe oder ein fehlerhaftes Schließverhalten von Ventilen, ist man sich bei Lewa sicher. Auch Fehler im gesamten System jenseits des Aggregats werden indirekt gemessen, indem aus den Daten der Pumpe Änderungen im Zustand des Förderfluids interpretiert werden.

Datenhoheit und Pumpen-Durchblick

Durch die detaillierte Überwachung ergeben sich aber auch weitere Vorteile wie eine bessere Planbarkeit der Wartungsintervalle. Die Anlagenleitstelle erfährt in Echtzeit von jeder funktionalen Abweichung, sodass eine Wartung im Vorhinein geplant und kontrolliert durchgeführt werden kann. In explosionsgefährdeten Arbeitsbereichen bedeutet dies zudem eine wesentliche Steigerung der Sicherheit.

Lewa bietet zu den Smart Monitoring-Systemen eine Datenanalyse an, bei der die Übertragung der Daten über standardisierte Schnittstellen wie OPC UA an Prozessleitsysteme zur Datenerfassung und Visualisierung erfolgt. Außerdem ist das Smart Monitoring System bereits Cloud-ready und kann über die Microsoft Azure-Cloud mit anderen Systemen vernetzt werden. Diese Entscheidung – und damit auch die Datenhoheit – liegt aber immer beim Betreiber. | Lewa

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