Installation bei laufendem Betrieb Schlussspurt für größte Halex-Anlage in der westlichen Hemisphäre
Am Standort von Allessa in Frankfurt-Fechenheim errichtet Weylchem die größte Anlage für Halogen-Austausch-Reaktionen (Halex) auf Kaliumfluoridbasis in der westlichen Hemisphäre. Diese Technologie zur Umwandlung chlorierter in fluorierte aromatische Kohlenwasserstoffe ermöglicht zahlreiche neue, mehrstufige Synthesen, mit denen sich komplexe Zwischenprodukte in hohen Reinheitsgraden herstellen lassen.
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Frankfurt a.M. – Mit rund zehn Millionen Euro ist der Bau einer Halex-Anlage in Frankfurt-Fechenheim die umfangreichste Investition der Weylchem Group in Allessa, seit diese vor acht Jahren übernommen wurde. Obwohl die Anlage bei laufendem Betrieb in einem Produktionsgebäude errichtet wird, will das Unternehmen das Projekt innerhalb von gut zwei Jahren abschließen. Die zugrundeliegende Technologie hat die Gruppe aus dem 2019 geschlossenen Standort Frankfurt-Griesheim übernommen. Zusätzliche Verfahrensentwicklung, die Optimierung der Anlage auf Basis der 20-jährigen Produktionserfahrung in Griesheim sowie umfassende Automatisierung mit dem aktuellsten Prozessleitsystem machen dem Konzern zufolge daraus die derzeit modernste Produktionsstätte ihrer Art.
Der Hastelloy-Reaktor als Schlüsselapparat der Anlage ermöglicht die Fahrweise in sauren und basischen Bedingungen auch bei hoher Chloridlast. Diese Apparatur kann bei Vakuum von bis zu <10 mbar, Drücken von maximal 6 bar(ü) und bis zu einem Temperaturmaximum von 220 °C betrieben werden. Die Aufarbeitung zum Endprodukt erfolgt in einer beheizten Filtration über einen hydraulisch betriebenen Druckfilter und in einer Destillation, die ebenfalls aus beständigen Sonderwerkstoffen gefertigt ist.
Durch mehr als 50 theoretische Trennstufen kann die Rektifikation verschiedene Vor- und Zwischenläufe separieren. Dies soll die Herstellung hochreiner Produkte ermöglichen, während das eingesetzte Prozessleitsystem mit einem Automatisierungsgrad von mehr als 95 % ein hohes Maß an Prozesssicherheit und Produktqualität gewährleisten soll.
Unternehmenseigene Instandhaltung, Standortsicherheit und Abwasserbehandlung sind durch die Einbindung in den Industriepark Fechenheim verfügbar. Zudem gibt es dort Zugriff auf die bestehende Prozesse der Abfallbehandlung und -verwertung.
Die Anlage entsteht in einem bestehenden Produktionsgebäude, verfügt über ein integriertes Energiemanagement und wird ihre Hauptrohstoffe auf kurzem Wege aus Frankfurt Höchst beziehen, wo Weylchem Höchst eine Seitenkettenchlorierung betreibt und derzeitig auch eine Anlage zur Kernchlorierung errichtet. Hinzu kommt, dass die Kaliumfluorid-Technologie deutlich sicherer ist als das häufig eingesetzte Fluorwasserstoffverfahren. Die zentrale Lage im Herzen Europas wiederum minimiert CO2-Emissionen beim Versand zu den hier produzierenden Kunden und stärkt angesichts fragiler globaler Lieferketten deren Versorgungssicherheit, teilte das Unternehmen mit.
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