Insulinproduktion Sanofi investiert weiter in Frankfurt

Redakteur: Anke Geipel-Kern

Sanofi will 2015 noch einmal 100 000 Euro in den Standort Frankfurt investieren. Das kündigte das Unternehmen beim Besuch von Bundeskanzlerin Merkel an.

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Mit einem Druck auf eine übergroße Insulinkartusche startet Bundeskanzlerin Angela Merkel Sanofis neue Hochtechnologie-Anlage für die Abfüllung steriler Arzneimittel, gemeinsam mit dem hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, dem CEO von Sanofi, Olivier Brandicourt, sowie dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Sanofi in Deutschland, Martin Siewert
Mit einem Druck auf eine übergroße Insulinkartusche startet Bundeskanzlerin Angela Merkel Sanofis neue Hochtechnologie-Anlage für die Abfüllung steriler Arzneimittel, gemeinsam mit dem hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, dem CEO von Sanofi, Olivier Brandicourt, sowie dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Sanofi in Deutschland, Martin Siewert
(Thomas Lohnes / Sanofi)

Frankfurt – Sanofi hat in den letzten zehn Jahren mehr als eine Milliarde Euro in Hochtechnologie am Standort in Frankfurt-Höchst investiert. Ende 2014 hatte das Pharmaunternehmen weitere Investitionen in Höhe von 200 Millionen Euro angekündigt und im Zuge dessen 500 neue Arbeitsplätze allein in den letzten sechs Monaten geschaffen.

Anlässlich des Besuchs der Bundeskanzlerin kündigte das Unternehmen an, die Investitionen noch einmal um zusätzliche 100 Millionen Euro im Jahr 2015 für den weiteren Ausbau der Hochtechnologie in der Produktion aufzustocken. Sanofi ist in Frankfurt mit der gesamten Wertschöpfungskette vertreten: mit Forschung und Entwicklung, Biotechnologie, Wirkstoffproduktion, Fertigung von sterilen Arzneimitteln, Entwicklung und Produktion von Medizinprodukten bis hin zur weltweiten Distribution.

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel traf sich am 28. Mai am Hochtechnologiestandort von Sanofi in Frankfurt zu einem wissenschaftlichen Austausch über Antibiotikaforschung mit dem CEO des Gesundheitsunternehmens, Dr. Olivier Brandicourt, sowie Wissenschaftlern von Sanofi und der Fraunhofer-Gesellschaft, die gemeinsam an neuen Antibiotika forschen. An dem Gespräch nahm auch der hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, teil.

Aufgrund zunehmender Besorgnis über Antibiotikaresistenzen rufen Politiker und Gesundheits­experten weltweit dazu auf, neue Antibiotika zu entwickeln. Bei dem bevorstehenden G7-Gipfel, zu dem Bundeskanzlerin Merkel vom 7. bis 8. Juni nach Schloss Elmau in Bayern einlädt, stehen Antibiotikaresistenzen als ein zentrales Thema auf der Agenda. Sanofi und die Fraunhofer-Gesellschaft forschen seit Anfang des Jahres 2014 in einem Exzellenzzentrum für Naturstoff­forschung am Standort Frankfurt gemeinsam an neuen Antibiotika vor allem gegen gram-negative Keime.

In Anschluss an den wissenschaftlichen Austausch weihten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Olivier Brandicourt eine neue Hochtechnologielinie für die sterile Abfüllung von Biologika ein. Sie starteten die Anlage zusammen mit Boris Rhein und Dr. Martin Siewert, dem Hausherren und Vorsitzenden der Geschäftsführung von Sanofi in Deutschland. Aus der neuen Linie werden künftig Menschen mit Diabetes in aller Welt mit dem jüngst zugelassenen, neuen Insulin von Sanofi versorgt. Es handele sich hierbei um eine der modernsten Anlagen für die sterile Fertigung von Arzneimitteln.

Sanofi und die Fraunhofer-Gesellschaft haben Anfang des Jahres 2014 ein Exzellenzzentrum für Naturstoffforschung gegründet, in dem Wissenschaftler von Sanofi und Fraunhofer in gemeinsamen Labors nach neuen Antibiotika vor allem gegen gram-negative Keime forschen, gegen die es seit 50 Jahren keinen neuen Wirkstoff gegeben hat, die aber aufgrund von sich ausbreitenden Resisten­zen eine zunehmende Bedrohung darstellen.

Das Sanofi-Fraunhofer-Exzellenzzentrum für Naturstoffforschung ist an das Loewe Zentrum für Insektenbiotechnologie in Gießen angegliedert. Derzeit arbeiten alle Mitarbeiter in Labors von Sanofi im Industriepark Höchst, in dem sich auch „das Herz“ der Kooperation befindet: eine der größten Stammsammlungen der Welt, die mehr als 100.000 Mikroorganismen umfasst. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt sechs Jahre lang die gemeinsame Antibiotikaforschung im Rahmen seines Förderprogramms.

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