Rohstoffpreise November 2017 Rohstoffpreise noch nicht im Winterschlaf

Redakteur: Wolfgang Ernhofer

Die Nachfrage ist hoch: Die Rohstoffpreise sind gestiegen. Die Industriebank IKB prognostiziert steigende Preise bis Ende des Jahres. Die genauen Preise und Prognosen der Experten sind in den Grafiken der Bildergalerie des Artikels aufbereitet.

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Im Oktober sind die Rohstoffpreise weiter angestiegen. Bis Ende des Jahres ist ein weiterer Anstieg zu erwarten.
Im Oktober sind die Rohstoffpreise weiter angestiegen. Bis Ende des Jahres ist ein weiterer Anstieg zu erwarten.
(Quellen: HWWI; Deutsche Bundesbank)

Düsseldorf – Die Weltrohstoffpreise erhöhten sich Oktober 2017 um 2,3 %, in Inlandswährung infolge des leicht schwächeren Euros um 3,6 %. Hauptursache war der wiederum festere Rohölpreis sowie leicht höhere Ne-Metallnotierungen. Ein weiteres Mal wurde für 2017 der Nachfrageanstieg für Rohöl hochkorrigiert auf nun 1,5 mbd (million barrel per day), woraus ein Durchschnittsverbrauch von 96,8 mbd resultiert. 2018 wird ein Zuwachs von 1,4 mbd prognostiziert.

Angebotsseitig wird nun außerhalb der Opec ein im Vergleich zu früheren Erwartungen niedrigere Förderung gesehen. Dadurch erhöht sich entsprechend mittelfristig der Bedarf an Öllieferungen seitens der Opec. Allerdings haben Lieferschwierigkeiten aus dem Kurdengebiet (Irak) zuletzt auch zu den aktuellen Preissteigerungen mit beigetragen. Die IKB-Experten sehen den Rohölpreis daher bis Jahresende 2017 in einem Band um die Marke von 58 Dollar/Barrel Brent.

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Im Zuge der festeren Rohölpreise erhöhte sich auch der Grenzübergangspreis für Erdgas trotz guter Marktversorgung. Hier erwartet die Industriebank bis Jahresende ebenfalls anziehende Preise.

Im Stahlmarkt sorgte die Hochkorrektur der Produktions- und Verbrauchszahlen von World Steel für Überraschung: Ein Großteil des Effektes ist jedoch in der Stilllegung illegaler chinesischer Stahlkapazitäten begründet. Die dort erzeugten Mengen gingen nun an den „legalen“ Stahlsektor, was zu dem überraschend starken Wachstum der chinesischen Stahlproduktion führt. Einflüsse auf den Export haben sie nicht, da die Volumina auch bisher im Inland abgesetzt wurden. Das Schließen der Kapazitäten in China dürfte im ersten Halbjahr 2018 abgeschlossen sein. Aber auch danach existieren in China immer noch Überkapazitäten von wenigstens 250 Millionen Tonnen über den Inlandsverbrauch hinaus.

Bezogen auf den Wechselkurs des Dollar zum Euro sehen die Experten bis Jahresende 2017 eine Bewegung um 1,17 Dollar/Euro. Nach einer Zinserhöhung in den USA im Dezember dürfte der Euro unter diese Marke fallen, so die IKB.

Welche Rohstoffe Mangelware sind oder werden können Sie in der Bildergalerie Gefahrenanalyse Rohstoff – was wird knapp? nachsehen.

Alle Rohstoffpreise der letzten Jahre und Monate finden Sie auf unserer Rohstoff-Spezialseite: Weltrohstoffpreise im Wandel

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