Roche-Geschäftsbericht 2011 Roche baut Stellen ab und steigert Gewinn auf 9,5 Milliarden Franken

Redakteur: Wolfgang Ernhofer

Der Schweizer Roche-Konzern verzeichnet trotz des negativen Währungseinflusses und der damit verbundenen Aufwertung des Schweizer Frankens eine Steigerung des Konzerngewinns um 26 Prozent auf 9,5 Milliarden Franken. Im Zuge der 2010 gestarteten Operational Excellence-Initiative verschlankt die Roche-Gruppe u.a. seinen Vetrieb, das Marketing und baut weltweit rund 4800 Stellen ab.

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Das schweizer Unternehmen Roche konnte, trotz der Einbußen beim Verkauf von Tamiflu, seinen Gewinn im Geschäftsjahr 2011 um 26 Prozent auf 9,5 Milliarden Franken steigern. (Bild: Roche)
Das schweizer Unternehmen Roche konnte, trotz der Einbußen beim Verkauf von Tamiflu, seinen Gewinn im Geschäftsjahr 2011 um 26 Prozent auf 9,5 Milliarden Franken steigern. (Bild: Roche)

Basel – Der Pharmariese Roche hat seinen Geschäftsbericht für 2011 veröffentlicht und fährt bei konstanten Wechselkursen hohe Gewinne ein. Im letzten Jahr erreichten die Konzernverkäufe 42,5 Milliarden Franken und der Kerngewinn pro Titel ist um 11 Prozent gewachsen. Bei den Erwartungen für das Jahr 2012 hält sich Roche nebulös. Der Konzern verspricht seinen Aktionären eine attraktive Dividendenpolitik und einen Verkaufszuwachs im unteren bis mittleren einstelligen Bereich für die Division Pharma. Für die Division Diagnostics wird ein Wachstum über dem Markt erwartet und für den Kerngewinn pro Titel wird ein Wachstum im hohen einstelligen Bereich angestrebt.

Stellenabbau und Auslagerung

Mit der 2010 gestarteten Operational Excellence-Initiative will die Roche-Gruppe jährlich 2,4 Milliarden Schweizer Franken sparen. Hauptbestandteile der Initiative sind die Auslagerung von Geschäftsbereichen, der Verkauf von Produktionsstätten und der Abbau von 4800 Stellen. Bisher wurden bei der Division Pharma 4100 Stellen abgebaut. Zusätzlich zum Stellenabbau sind Verlagerungen von etwa 800 Stellen an andere Roche-Standorte sowie Auslagerung von etwa 700 Stellen an Drittunternehmen beabsichtigt.

Die meisten Mitarbeiter trifft die Umsetzung der Operational Excellence-Initiative in den USA, dort sollen 3550 Menschen von den Auswirkungen betroffen sein. Eine Anlagen zur technischen Entwicklung und Produktion kleiner Moleküle in Boulder, USA, wurde bereits an Corden Pharma verkauft, eine weitere Anlage für die Produktion klinischer Präparate in Oceanside, USA, wird an Gilead Sciences veräußert. Ansonsten war geplant, die meisten Stellen in den Bereichen Vetrieb und Marketing abzubauen.

Übernahme von Illumina

Roche unterbreitete den Aktionären von Illumina am 25. Januar 2012 ein Übernahmeangebot (PROCESS berichtete) von 44,50 US-Dollar pro Aktie. Das amerikanische Unternehmen ist auf Gentechnologie mit dem Schwerpunkt Gensequenzierung spezialisiert und wehrt sich heftig gegen die geplante Übernahme. Mithilfe neu ausgegebener Vorzugsaktien und einer deutlichen Zunahme des Aktienkurses wurde der von Roche gebotene Preis pro Aktie am Mittwoch schon um 0,65 US-Dollar überboten.

Die für die Übernahme ursprünglich geplanten 5,7 Milliarden US-Dollar muss der Schweizer Pharmakonzern jetzt wohl erheblich aufstocken um das Gentechnik-Unternehmen gegen den Willen des Illumina-Managements zu übernehmen. Analysten rechnen mit einem langwierigen Übernahmegefecht.

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