Umwelttechnik Richtfest im Chemiepark Knapsack

Redakteur: Jon Augestad

Die Investoren des im Bau befindlichen Ersatzbrennstoff-Kraftwerks (EBKW) haben im Chemiepark Knapsack Richtfest gefeiert. Auf Einladung der Investoren waren rund 150 geladene Gäste gekommen.

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Im Kraftwerk werden aufbereitete Gewerbeabfälle thermisch verwertet. Für den Bau werden rund 14 000 Kubikmeter Beton verarbeitet. Der umbaute Raum des EBKW beträgt etwa 150 000 Kubikmeter. Das entspricht dem Platzbedarf von 400 Einfamilienhäusern. Baubeginn war im August 2006, die Inbetriebnahme ist für Ende 2008 geplant. Die 2-linige Anlage wird den Chemiepark Knapsack mit Strom (ca. 30 Megawatt) und/oder Dampf (bis zu 500 000 Tonnen jährlich) versorgen können. Pro Jahr sollen bis zu 240 000 Tonnen Ersatzbrennstoffe thermisch verwertet werden. Der Liefervertrag für die Brennstoffe ist langfristig abgesichert. Das gilt auch für die Abnahme von Dampf und Strom. Es entstehen rund 35 neue Arbeitsplätze.

Meilenstein moderner Umwelttechnik

Gäste waren der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers sowie sein Bundes- und Europaminister Michael Breuer. Rüttgers bezeichnete das neue Ersatzbrennstoff-Kraftwerk als „Meilenstein moderner Umwelttechnik“. Mit ihm gelinge es, den Verbrauch wertvoller fossiler Brennstoffe nachhaltig zu senken. Die Technik biete zudem die Möglichkeit, vormals auf Deponien gelagerte Abfälle sinnvoll zu verwerten und mit ihnen Strom und Dampf zu produzieren: „Durch Anlagen wie diese im Chemiepark Knapsack ist und bleibt Nordrhein-Westfalen die Energie-Hochburg in Europa.“ Hürths Bürgermeister Boecker lobte die Kooperation und die gute Nachbarschaft von Industrie und Stadt: „Die Zusammenarbeit der Stadt mit den Industrieunternehmen des Knapsacker Hügels ist hervorragend. Hierauf und auf die Entwicklung weiterer gemeinsamer Projekte in Zusammenarbeit mit InfraServ Knapsack und RWE im Rahmen der Regionale 2010 können wir sehr stolz sein.“

Investoren lobten den planmäßigen Baufortschritt

Auch die Investoren preisen die Technik. Werner Becker, Geschäftsführer der Sotec aus Saarbrücken, lobte den planmäßigen Baufortschritt und unterstrich die Bedeutung des Projektes für das eigene Unternehmen: „Dies ist ein Vorzeigeprojekt für unsere neue strategische Ausrichtung auf dem Geschäftsfeld der Energieerzeugung aus Ersatzbrennstoffen“, betonte er. Rund 105 Millionen Euro investieren Sotec und die InfraServ Knapsack in das Kraftwerk. Deren Geschäftsführer, Helmut Weihers, hob die besondere Bedeutung der Investition für den Standort hervor: „Das Kraftwerk ist ein wichtiger Baustein für die langfristige Sicherung unserer Versorgung mit Dampf und Strom im Chemiepark Knapsack und beweist, wie wettbewerbsfähig der Standort ist.“

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