Biotechnologie Prof. Christian Wandrey erhält Ernest-Solvay-Preis
Für richtungsweisende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Biotechnologie erhält Prof. Christian Wandrey, Forschungszentrum Jülich, den mit 10 000 Euro dotierten Ernest-Solvay-Preis.
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Der kürzlich emeritierte Professor widmet seine Forschung dem technischen Aspekt der Biotechnologie und entwickelte u.a. Reaktoren sowie Modelle für Gesamtprozesse. Entscheidend ist dieses Know-how etwa bei Biogasanlagen oder bei der biotechnologischen Herstellung von Substanzen und bei der Aufreinigung von Produkten aus Fermentationsprozessen.
In den fast 30 Jahren als Leiter des Institutes für Biotechnologie 2 am Forschungszentrum Jülich wurden eine Reihe von Verfahren entwickelt, so u.a.:
- ein Verfahren zur Herstellung der Aminosäure L-Methionin, die in Infusionslösungen benötigt wird; heutiger Weltmarktanteil ca. 75 Prozent;
- ein Verfahren zur Herstellung der nicht natürlichen Aminosäure L-tert. Leucin, die bei der Synthese von Medikamenten benötigt wird (Weltmarktanteil vermutlich mehr als 25 Prozent);
- ein Biogas-Hochleistungsverfahren zur Behandlung stark belasteter Abwässer (Einsatz in verschiedenen technischen Anlagen mit Leistungen bis zu 15 000 Kubikmetern Biogas pro Tag).
Der Ernest-Solvay-Preis wird von der Stiftung jährlich vergeben – im Wechsel zwischen den beiden Förderbereichen Bio- und Chemie-Ingenieurwesen sowie Medizin und Pharmazie: Der Preis für Ingenieure wurde 1982 zum ersten Mal ausgelobt und wird jeweils einem Wissenschaftler einer nicht-industriellen Forschungseinrichtung für bedeutende Leistungen im Chemie-Ingenieurwesen oder der Verfahrenstechnik zuerkannt. Voraussetzung ist, dass der Preisträger dabei das Fachgebiet in eigener Lehre vertritt. In Medizin und Pharmazie werden pharmakologische oder klinische Innovationen auf den Gebieten der zystischen Fibrose (Mukoviszidose) oder der vaskulären Protektion und Regeneration ausgezeichnet.
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