Megafusion Pfizer schockt die Pharmawelt mit einer Megafusion

Redakteur: Anke Geipel-Kern

Was für eine Firmenhochzeit: Durch die Fusion von Pfizer und Allergan sind Viagra und Botox künftig unter einem Dach. Was bedeutet der Zusammenschluss für den internationalen Pharmamarkt.

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Die Fusion von Pfizer und Allergan dürfte der Deal seines Lebens seins: Pfizer-CEO Ian Read
Die Fusion von Pfizer und Allergan dürfte der Deal seines Lebens seins: Pfizer-CEO Ian Read
(Bild: Pfizer)

New York, Dublin – Pfizer und Allergan beenden das Tauziehen: Der lange geplante Merger kommt nun unter Dach und Fach, teilten beide Unternehmen in einer gemeinsamen Pressemeldung mit. Insgesamt beträgt der Wert der Transaktion, der im wesentlichen durch Aktientausch abgewickelt werden soll, 160 Milliarden Dollar.

Mit der Mega-Fusion würde das Duo Pfizer-Allergan mit Abstand die Nummer 1 im Pharmamarkt und damit Novartis von seiner Spitzenposition verdrängen.

Der Coup brächte nicht nur nicht nur Viagra und Botox unter ein Dach, sondern auch eine Reihe weit verbreiteter Schmerzmittel, Alzheimer-Präparate, Blutfettsenker und Augenarzneien. Der Pharmagigant würde jährlich Umsätze von mehr als 60 Milliarden Dollar erzielen und Novartis aus der Schweiz vom Spitzenplatz des weltgrößten Herstellers verschreibungspflichtiger Medikamente verdrängen.

Dem Nachrichtendienst Reuters zufolge soll Pfizer-CEO das Unternehmen führen und Allergan-Chef Ian Read Brent die Nummer zwei werden, um dann, so die Reuters-Spekulation, nach Reads Rückzug, an die Spitze zu rücken.

Für Pfizer ist die Fusion ein Befreiungsschlag, denn im Jahr zuvor haben sich Amerikaner an Astra Zeneca die Zähne ausgebissen. Mehrere Avancen hatte der britische Konkurrent zurückgewiesen – zuletzt ein Angebot von 85 Milliarden Euro. Der Grund für die Gigantenhochzeit ist die lückenhafte Pipeline. Der US-Pharmagigant kämpft schwer mit den Folgen auslaufender Patente. Die Kassenschlager Lipitor und Viagra sind nicht länger geschützt und werden mittlerweile als Generika produziert.

Außerdem will Read den Firmensitz nach Dublin verlegen, wodurch er künftig deutlich niedrigere Steuern zahlen muss, als in den USA.

Die Transaktion soll in der zweiten Jahreshälfte 2016 abgeschlossen werden.

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