B&R-Übernahme durch ABB Orange in die Cloud – Den Weg zu Industrie 4.0 leichter machen
Seit der Übernahme von B&R durch ABB sind erst wenige Monate vergangen – Da guckt man schon mal genau hin, wie sich das österreichische Unternehmen zur SPS IPC Drives präsentieren wird. Wie gewohnt, groß und eigenständig, so die Ankündigung. Bei den technischen Neuheiten liegt der Fokus auf individualisierter Massenfertigung, Vision-Systemen, auch für die Pharmaproduktion, und der neuen B&R-Edge-Architektur, auch für Brownfield-Anlagen. Alles Produkte, mit denen der Anbieter den Weg zu Industrie 4.0 wieder etwas leichter machen will.
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Später Aprilscherz oder Paukenschlag? Die Übernahme von B&R durch ABB, bekanntgegeben am 4. April dieses Jahres, bekam sehr unterschiedliche Prädikate. Hans Wimmer, der auch unter ABB-Dach Geschäftsführer des österreichischen Automatisierungsanbieters bleibt, ist sichtlich froh, bekanntgeben zu können: „Der Integrationsbedarf ist nicht sehr hoch, denn B&R ist kein Sanierungsfall – und die Überschneidung der Produktportfolios hält sich in Grenzen.“
Keine Frage: ABB hatte große Lücken in der Maschinen- und Fabrikautomation, die nun B&R abdeckt. Wie es mit dem B&R-Leitsystem Aprol weitergehen soll, gelte es zu prüfen, hatte Wimmer kurz nach dem Abschluss der Akquisition noch gesagt. Auf der Vor-Pressekonferenz zur SPS IPC Drives beeilt er sich zu verdeutlichen: „Wir haben auch in der Leittechnik keine Überschneidungen, denn wir sind im unteren Bereich, ABB mit seinen Systemen dagegen im mittleren und oberen Bereich angesiedelt.“
Aprol habe nach wir vor große Erfolge als Leitsystem, sowohl in der Fabrik- als auch in der Prozessautomation, bestärkt Peter Gucher, der für den B&R-Vertrieb verantwortlich zeichnet, und sagt: „Es laufen derzeit Gespräche, wie man Synergien nutzen kann. “ Künftig werde ABB bei der Marktbearbeitung im Bereich Prozess wohl den Lead haben; B&R werde die Technik für die integrierte Automation mit einbringen.
Beständige OEE beim Übergang zu Losgröße 1
Grundlegende Weiterentwicklungen Aprol betreffend sind vor diesem Hintergrund derzeit nicht zu erwarten. Die Fabrik- und Maschinenautomation lässt dem Unternehmen, das auch als Geschäftsbereich von ABB unter dem Namen B&R agiert, genug Innovationsspielraum.
Der Korb an Innovationen, den man auf der Nürnberger Automatisierungsmesse im November präsentieren wolle, sei so voll wie nie zuvor, sagt der Geschäftsführer. Doch das Unternehmen macht es diesmal spannend: Wie die Lösung zur Unterstützung individualisierter Massenfertigung, die B&R als das Top-Highlight ankündigt, ausschauen soll, wird nicht näher konkretisiert. In Aussicht gestellt wird ein neues B&R-Produkt, das das massiv vereinfacht. Damit könne die Gesamtanlageneffizienz (OEE) beim Übergang von der Serienproduktion zu Losgröße 1 erhalten und zugleich ein attraktiver Return on Investment und eine möglichst niedrige Time-to-Market gewährleistet werden, erklärt Mechatronic Technologies Manager Robert Kickinger. Die Produktenthüllung kündigt er für den ersten Messetag, Dienstag, den 28. November, 9:30 Uhr auf dem B&R-Stand an.
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Automatisierungstechnik
Paukenschlag in der Automatisierung – ABB schluckt B&R
Einfache Vision-Lösungen für Pharmalinien
Für Marktkenner überraschend ist der Einstieg von B&R in die industrielle Bildverarbeitung. Mit einer vollständig integrierten Vision-Technologie will das Unternehmen Maschinen künftig „Augen“ verleihen und gleichzeitig die Einbindung in eine Applikation vereinfachen.
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