Rohstoffpreise Januar 2015 Ölfluten lassen den Rubel weiter stürzen
Die Rohölpreise sind weiter im Sturzflug, Russland steuert in Richtung einer gewaltigen Wirtschaftskrise und der Euro ist unter Abwertungsdruck. Die Experten der IKB haben die Weltrohstoffpreise zusammengefasst, analysiert und prognostizieren, was die nächsten Wochen bringen werden.
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Düsseldorf – Die Weltrohstoffpreise sind im Verlauf des Dezembers infolge des Einbruchs der Rohölnotierungen um 16 % gefallen. Aufgrund der weiteren Abwertung des Euros zum Dollar gaben die Rohstoffpreise in Inlandswährung um 15 % nach.
Während von Teilen der Wirtschaft und der Politik die sinkenden Rohölpreise als Sonderkonjunkturprogramm für die Wirtschaft der Euro-Zone und anderer großer Rohölimporteure gewertet werden, gibt es auch mahnende Stimmen. Russland, dessen Ausfuhren zu zwei Dritteln von Erdöl- und Erdgasimporten abhängt, steuert auf eine Rezession zu und dürfte vor allem als Käufer für deutsche Waren – nicht zuletzt wegen des Sinkflug des Rubels – ausfallen. Dies trifft vor allem den Maschinenbau und die Fahrzeugindustrie. Andere Länder wie Venezuela oder einige Staaten im Nahen Osten geraten in eine massive Haushaltskrise und es drohen soziale Unruhen.
Zwar hat die OPEC auf ihrer letzten Sitzung Anfang Dezember 2014 ihre Förderquoten konstant gehalten, die Experten der IKB erwarten jedoch im Verlauf des ersten Quartals 2015 eine Korrektur. Der Nachfrageanstieg 2015 wird nun mit 1,12 mbd (Millionen Barrel pro Tag) erwartet, ein Zuwachs von gut 1,2 % anstelle der früheren Prognose von 1,3 %. Sollte es im Verlauf des ersten Quartals 2015 zu einer angekündigten Kürzung der Fördermenge in der Größenordnung von 1 bis 1,5 mbd kommen, ist der Abwärtstrend der Rohölnotierungen vorerst gestoppt. Quotenkürzungen darunter dürften verpuffen.
Von daher sieht die Industriebank die Rohölpreise bis Ende März 2015 in einem Band von 15 Dollar um die Marke von 65 Dollar/Barrel Brent. Im Zuge der weitgehenden Orientierung der russischen Erdgaspreise an der Entwicklung des Ölpreises könnte trotz des gestiegenen Winterbedarfs der Grenzübergangspreis für Erdgas wieder etwas nachgeben.
Für die nächsten Monate erwartet die IKB eine Fortsetzung der Risiken aus geopolitischen Konflikten. Zudem bleibt der Abwertungsdruck auf den Euro angesichts der expansiven Geldpolitik bestehen. Für die nächsten sechs Monate erwarten die Experten einen Euro um 1,20 Dollar.
Welche Rohstoffe Mangelware sind oder werden können Sie in der Bildergalerie Gefahrenanalyse Rohstoff – was wird knapp? nachschauen.
Rückblick:
Rohstoffpreise Dezember 2014 – Ölpreise im Sturzflug – Flutet Saudi-Arabien den Ölmarkt?
Rohstoffpreise November 2014 – Ölpreis zwischen Krisenherden und hohen Kapazitäten
Weltrohstoffpreise Oktober 2014 – Krisenherde belasten Rohstoffpreise
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