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Innovatoren-Porträt Prozessmesstechnik Ob Füllstand- oder Druckmessung – VEGA hat jede Anwendung im Griff

Wissen, was dem Kunden hilft und was der Kunde braucht – getreu dieser Mission, dabei gerne auch einmal schwarzwälderisch hemdsärmelig unterwegs, zählt VEGA unumstritten zu den Innovationstreibern in der Prozessmesstechnik mit Fachgebiet Füllstand- und Druckmesstechnik. Verwurzelt in der Chemie, streckt das Familienunternehmen insbesondere in der Radar-Füllstandmessung seine Äste nach immer weiteren neuen Anwendungen aus.

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Auf der Kommandobrücke des weltweit agierenden gelben Innovations-Tankers mit Heimathafen im idyllischen Schwarzwald: die beiden Geschäftsführer Günter Kech (links) und Rainer Waltersbacher (rechts) mit der geschäftsführenden Gesellschafterin Isabel Grieshaber
Auf der Kommandobrücke des weltweit agierenden gelben Innovations-Tankers mit Heimathafen im idyllischen Schwarzwald: die beiden Geschäftsführer Günter Kech (links) und Rainer Waltersbacher (rechts) mit der geschäftsführenden Gesellschafterin Isabel Grieshaber
(Bild: VEGA Grieshaber)

Wie entsteht ein Vierklang? Für den angehenden Musikus heißt das üben, üben, üben. Im Konzert der Messtechnik, genauer gesagt der Füllstand- und Druckmesstechnik, stoßen wir mitten im idyllischen Schwarzwald auf einen Meister des Vierklangs. Zu ihm gehört die Farbe Gelb wie der Bollenhut zum Schwarzwald. Unübersehbar begrüßt das große gelbe „V“ den Besucher im romantischen Städtchen Schiltach, im oberen Kintzigtal. Seit 1975 hat hier, wo alte Fachwerkhäuser eine Symbiose mit modernen Unternehmen eingehen, VEGA ihren Stammsitz. In knapp einem halben Jahrhundert hat die Füllstand- und Druckmesstechnik von hier aus die ganze Welt erobert.

„Wir spielen in einer Liga, in der die Kunden und wir selbst hohe Ansprüche an uns haben.“ Rainer Waltersbacher, Geschäftsführer bei VEGA
„Wir spielen in einer Liga, in der die Kunden und wir selbst hohe Ansprüche an uns haben.“ Rainer Waltersbacher, Geschäftsführer bei VEGA
(Bild: VEGA Grieshaber)

Doch zurück zum Vierklang: Wie in der Musik jeder Ton exakt stimmen und zu den anderen passen muss, so fußt der Erfolg von VEGA auf dem perfekt abgestimmten Akkord aus vier Leitsätzen. „Wir konzentrieren uns auf das, was wir können, nämlich Füllstand und Druck. Der Kunde steht für uns stets im Mittelpunkt. Für ihn muss unsere Messtechnik so einfach wie möglich sein. Und dabei setzen wir Trends – das ist der Anspruch der Kunden, aber auch unser Anspruch an uns selbst“, fasst Rainer Waltersbacher, selbst ein VEGA-Urgestein und seit Juli 2017 als Geschäftsführer für die Bereiche Entwicklung, Produktion, Produktmanagement und IT verantwortlich, die Unternehmensphilosophie zusammen. Der 55-Jährige lenkt zusammen mit Günter Kech und der geschäftsführenden Gesellschafterin Isabel Grieshaber die Geschicke der VEGA.

Zur Unternehmensgruppe mit einem Jahresumsatz von 453 Millionen Euro (Stand 2020) gehören neben der VEGA Grieshaber KG in Schiltach die Grieshaber GmbH & Co. KG, ebenfalls in Schiltach sowie die Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG im benachbarten Wolfach. Stolze 1.850 Mitarbeitende weltweit zählt VEGA aktuell, 850 davon in Schiltach. Den Ruf als weltweit agierendes Unternehmen bezeugt ein Exportanteil von 81 %, angeführt von Europa (51 %), gefolgt von Amerika (25 %), Asien (21 %) und Afrika (3 %). Insgesamt ist VEGA in über 80 Ländern mit Tochtergesellschaften und Vertriebspartnern aktiv. 438.000 Füllstand- und Druckmessgeräte verlassen jedes Jahr die Produktion im Schwarzwald, 100.000 davon als kundenspezifische Lösungen.

Immer einen Stuhl für den Kunden

Doch auch im Schwarzwald ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Die Poleposition in der Radar-Füllstandmesstechnik – der in Stückzahlen gerechnet mit Abstand größte Markt für VEGA – wollte mit viel Erfindergeist verdient sein. Gestartet in den 90er Jahren in den Kernbranchen Chemie und Öl/Gas, hat die Radarmesstechnik in den folgenden drei Jahrzehnten immer weitere neue Türen geöffnet – „in Industrien, in denen wir bis dahin nicht stark vertreten waren“, erinnert sich Waltersbacher. Es waren Jahre mit vielen richtungsweisenden Umbrüchen, verbunden mit Risiken und Chancen. Es waren diese Chancen, die VEGA stets zur richtigen Zeit ergriffen hat – mit dem Mut, Neues auszuprobieren. Die wichtigste Zutat im Erfolgsrezept und sozusagen VEGA-DNA: die Fokussierung auf die Anwendung.

Die Messaufgabe definiert Design, Ausführung, Inbetriebnahme, Funktion und Handhabung der Messgeräte.

Rainer Waltersbacher, Geschäftsführer VEGA

Waltersbacher greift ein Google-Prinzip auf, nach welchem der Technologie-Gigant in internen Besprechungen immer einen Stuhl mehr aufstellt, als Teilnehmer vorhanden sind: „Hier sitzt gedanklich der Kunde – genau das ist auch unsere Philosophie. Niemals den Kunden außer Acht lassen!“ Man müsse sich bei jeder technologischen Entwicklung immer die ehrliche Frage stellen: Was nutzt das, wenn es für den Anwender nicht tauglich ist? Und was für den einen wichtig ist, ist es für den anderen nicht unbedingt. Das erfordert hohe Anwendungskompetenz. „Die Messaufgabe definiert Design, Ausführung, Inbetriebnahme, Funktion und Handhabung der Messgeräte“, zitiert Waltersbacher das eherne VEGA-Gesetz.

Als Beispiel macht Entwicklungsleiter Thomas Deck, ebenfalls ein VEGA-Urgestein, einen Exkurs in eine Spezialbranche: „Im Schiffbau z. B. haben wir gelernt, was alles passieren kann und wie ein Messgerät dank dieser Erkenntnisse zu optimieren ist.“ Schiffe sind bewegliche Anlagen, infolgedessen hat man es hier mit Vibrationen zu tun, dazu kommen raue Witterungsbedingungen – Stichwort Salzluft. Und wer schon einmal die ungewöhnlichsten Tankformen eines Flugzeugträgers gesehen hat, der kann sich die Herausforderung einer Füllstandmessung vorstellen. „Die Mikrowelle erlaubt es, selbst um Ecken und durch Behälter zu messen“, so Deck. „Wir haben immer schon viel probiert, und selbst wenn die Theorie sagt, das könnte ein Problem machen, bestätigt uns die Praxis oft genug: Siehe, es geht doch!“ Diese pragmatische Vorgehensweise hat die kostbare Erfahrungsschatztruhe der Schwarzwälder über die Jahre bis zum Rand gefüllt.

Aufbruch in neue Radarwelten

In den angestammten Märkten wie Chemie, Pharma, Lebensmittel/Getränke, Öl/Gas kennt man die Gelben längst. Insbesondere das Thema 80 GHz hat der Technologieführer aus dem Schwarzwald in den vergangenen Jahre stark vorangetrieben. Heute arbeiten weltweit über eine Million Radarsensoren von VEGA zuverlässig in vielfältigen Füllstandanwendungen.

Ergänzendes zum Thema
Einer für alles: Der Siegeszug des 80 GHz-Radars

VEGAPULS 64 (links) und VEGAPULS 69
VEGAPULS 64 (links) und VEGAPULS 69
( Bild: VEGA Grieshaber )

2014 brachte VEGA den VEGAPULS 69 auf den Markt. Mit dem Radarsensor zur kontinuierlichen Füllstandmessung von Schüttgütern startete der Siegeszug des 80 GHz-Radars. Die höhere Sendefrequenz ermöglicht eine deutlich bessere Fokussierung des Sendesignals. In Behältern und Silos mit vielen Einbauten hilft die gute Fokussierung, den Einfluss von Störsignalen deutlich zu reduzieren. 2016 folgte der VEGAPULS 64 für Flüssigkeiten, der endgültig eine neue Ära einläutete: Radarmesstechnik wird zum Allrounder. Die beiden Sensoren meistern Messaufgaben, die bisher gar nicht, nur mit viel Aufwand oder mit deutlich teureren Geräten bewältigt werden konnten.

„Der Vergleich mit Apple-Jüngern geht vielleicht zu weit, aber es gibt überzeugte VEGA-Kunden, da ist alles gelb, da ist alles von uns“, schmunzelt Waltersbacher nicht ohne Stolz. „Mit unserer Radartechnologie der nächsten Generation steigen wir jetzt in immer neue Anwendungen ein, wo entweder Radar bisher nicht möglich war oder wo bisher überhaupt nicht an Messungen gedacht wurde.“ Der Erfolg u. a. im Bereich Wasser/Abwasser, wo VEGA das Motto „Radar ist das bessere Ultraschall“ in den vergangenen zwei Jahren stark forciert hat, spricht für sich. „Das Geschäft hat sich deutlich besser entwickelt als erwartet“, freut sich Waltersbacher.

„80 GHz sind nicht das Ende in der Radartechnologie. Wir stellen uns noch höhere Frequenzen vor.“ Thomas Deck, Leiter Entwicklung bei VEGA
„80 GHz sind nicht das Ende in der Radartechnologie. Wir stellen uns noch höhere Frequenzen vor.“ Thomas Deck, Leiter Entwicklung bei VEGA
(Bild: VEGA Grieshaber)

Herz der neuen Sensoren ist ein eigenentwickelter 80 GHz-Mikrochip, der speziell für die Anforderungen der Füllstandmessung optimiert wurde. Dank seiner kleinen Bauform, dem geringen Energiebedarf und der Optimierung der Frequenzbereiche sind nun sehr kompakte Sensoren möglich, die nicht nur deutlich kostengünstiger sind, sondern in nahezu allen Anwendungen die dort bisher übliche Ultraschall-Messtechnik ersetzen können. Die Entscheidung zur eigenen Chip-Entwicklung, in die VEGA zwei Millionen Euro investiert hat, ist für Entwicklungsleiter Deck ein entscheidender Meilenstein. „In der Miniaturisierung hat sich in den letzten Jahren enorm viel getan, und die Tendenz geht klar zu weiterer Miniaturisierung. Sie ist die Basis, um Sensoren effizienter und kleiner zu bauen und letztendlich Kosten zu sparen. Hier wollen wir gewappnet sein und werden uns noch weiterentwickeln. So etwas kann man nicht am Markt kaufen.“

„Wir müssen uns als Organisation rund um die Sensoren mitentwickeln und an neue Kunden anpassen.“ Florian Burgert, Produktmanager bei VEGA
„Wir müssen uns als Organisation rund um die Sensoren mitentwickeln und an neue Kunden anpassen.“ Florian Burgert, Produktmanager bei VEGA
(Bild: VEGA Grieshaber)

Der Eroberung neuer Radarwelten spielt eine weitere VEGA-Strategie in die Karten: „Wir schauen nie nur auf die eine Branche, sondern achten immer darauf, dass wir die Lösung auf andere Branchen skalieren können“, erklärt Produktmanager Florian Burgert und ergänzt: „Wir müssen nicht nur die Sensoren weiterentwickeln, auch wir als Organisation müssen uns mitentwickeln.“ So seien z. B. die Ansprechpartner oder auch die Service-Modelle in neuen Anwendungsfeldern ganz andere. Beispiel Füllstandmessung in Futtermittelsilos: Der Landwirt habe gar kein Interesse einen Sensor zu kaufen. „Der Messwert ist hier für den Distributor relevant, um seine Route zu planen“, so Burgert.

Digitalisierung mit Gespür

Auch beim Thema Digitalisierung verlässt man sich bei VEGA voll und ganz auf das Gespür für den Kunden und für die Anwendung. Digitalisierung nicht um der Digitalisierung willen. Vorausschauende Wartung ist für Waltersbacher z.B. dann interessant, wenn es um die Gesamtanlage geht, nicht aber um den einzelnen Sensor. Ein weiteres Beispiel: NOA (Namur Open Architecture). Die rückwirkungs­freie Datenübertragung auf dem zweiten Kanal ist für die Chemieindustrie ein Muss. Doch es gebe auch viele Anwendungsfälle, wo Kunden sagen, wenn ich schon auf den Sensor zugreifen kann, dann möchte ich über diesen Kanal auch was ändern können. „Wir müssen sowohl die einen als auch die anderen bedienen“, so Waltersbacher.

Ergänzendes zum Thema
Raffiniertes Baukastensystem: Kundenwünsche schnell erfüllen

Mit dem Anzeige- und Bedienmodul PLICSCOM lassen sich die Füllstandsensoren von VEGA Grieshaber ganz einfach drahtlos per Bluetooth bedienen.
Mit dem Anzeige- und Bedienmodul PLICSCOM lassen sich die Füllstandsensoren von VEGA Grieshaber ganz einfach drahtlos per Bluetooth bedienen.
( Bild: VEGA Grieshaber )

Bis zu 100.000 Gerätevarianten umfasst das Produktportfolio von VEGA. Wie bewältigt man diese hohe Varianz? Das plics®-Konzept macht’s möglich. Jedes Gerät wird aus vorgefertigten Modulen zusammengesetzt und lässt sich so kundenspezifisch individualisieren. Den Kopf bildet das universelle Anzeige- und Bedienmodul PLICSCOM. Es passt für alle Sensoren der plics®-Familie, dient zur Inbetriebnahme und Bedienung und zeigt die Messwerte vor Ort an. Der Geräteaustausch gestaltet sich dank PLICSCOM denkbar einfach. Optional ist die drahtlose Bedienung via Bluetooth mit Smartphone/Tablet/PC oder die Magnetstift-Bedienung bei einem Gehäusedeckel mit Sichtfenster möglich.

Auch für die „perspektivisch wichtigen“ Themen Digital Twin und Big Data seien die technischen Voraussetzung schon lange erfüllt, so Burgert. Wenn das Thema kommt, sei man bestens vorbereitet. Über das „Wenn“ entscheide aber immer der Anwender.

Abschließend darf ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor nicht ungenannt bleiben: Das sind die Menschen bei VEGA. In Schiltach setzt man auf „Eigengewächse“. Der Fokus liegt auf der innerbetrieblichen Ausbildung und der beständigen Weiterqualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Unsere Arbeitswelt baut immer mehr auf Vernetzung auf. Dafür sind soziale Kompetenzen, wie die Fähigkeit zur Problemlösung, gelungene Kommunikation und echte Teamarbeit, unbedingt notwendig. Wenn es uns gelingt, diese Fähigkeiten zu leben, stellen auch zukünftige Technologien enorme Chancen für uns dar“, ist sich Waltersbacher sicher.

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