Newsticker September: Aktuelles aus der Prozessindustrie 500 Millionen Dollar: Aramco erwirbt Anteile an Mid-Ocean Energy
Im ständig aktuellen Newsticker fasst die PROCESS-Redaktion das Geschehen in der Branche kompakt zusammen. Ob Chemie-, Pharma-, oder Lebensmittelindustrie, alle verfahrenstechnischen Themen werden – ebenso wie politische und wirtschaftliche Nachrichten zur Prozessindustrie – zusammengefasst sowie manche Kuriosität.

29.09.2023
Jena (dpa) *16:00 Uhr – Ever Pharma mit neuem Standort in Jena
Ever Pharma hat in Jena einen neuen Standort eröffnet. Die Fertigung sei vor allem für die Produktion unter sterilen Bedingungen gebaut worden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Hergestellt werden dort untern anderem Präparate in Ampullen, Injektionsfläschchen und Fertigspritzen. Kernprodukte seien «alles, was spritzbar ist», erklärte Werkleiterin Manuela Pfeifer. Beschäftigt würden derzeit 412 Menschen – darunter 13 Auszubildende. Seit dem Start in Jena 2011 hat das Unternehmen demnach mehr als 250 Millionen Euro investiert.
Bis Ende 2025 soll die Produktion von Arzneimitteln komplett innerhalb Jenas zum neuen Standort umgezogen sein. Im Drei-Schicht-Betrieb werden nach Unternehmensangaben unter anderem neurologische Medikamente, darunter zur Schlaganfallbehandlung, oder intensivmedizinische Arzneimittel wie Narkosemittel für Kliniken hergestellt.
Die Firma in Jena gehört zu Ever Pharma mit Hauptsitz im österreichischen Unterach. Ziel sei es, die Pharmaproduktion unabhängiger von den Lieferketten im asiatischen Raum zu machen, erklärte das Management.
Dhahran, Saudi-Arabien (ots/PRNewswire) *10:56 Uhr –Aramco erwirbt Anteile an Mid-Ocean Energy und steigt damit ins globale LNG-Geschäft ein
Aramco, eines der weltweit führenden integrierten Energie- und Chemieunternehmen, hat endgültige Vereinbarungen zum Erwerb einer strategischen Minderheitsbeteiligung an Mid-Ocean Energy für 500 Millionen Dollar unterzeichnet. Mid-Ocean Energy ist ein Unternehmen für Flüssigerdgas (LNG), das von EIG, einem führenden institutionellen Investor im globalen Energie- und Infrastruktursektor, gegründet wurde und verwaltet wird.
Es erwirbt derzeit Beteiligungen an vier australischen LNG-Projekten und verfolgt eine Wachstumsstrategie zur Schaffung eines diversifizierten globalen LNG-Geschäfts. Die strategische Partnerschaft ist die erste internationale Investition von Aramco in LNG. Die Vereinbarung baut auf der Beziehung zwischen Aramco und EIG auf, das Teil eines Konsortiums war, das im Jahr 2021 eine 49 %ige Beteiligung an der Aramco Oil Pipelines Company, einer Tochtergesellschaft, erwarb.
Der Abschluss der Transaktion unterliegt Bedingungen, zu denen auch behördliche Genehmigungen gehören. Aramco hat auch die Option, seine Beteiligung und die damit verbundenen Rechte an Mid-Ocean Energy in Zukunft zu erhöhen.
Bonn (dpa) *04:05 Uhr – Lemke zu PFAS-Chemikalien: Gefährliche Stoffe beschränken
Umweltministerin Steffi Lemke hält trotz Kritik aus der Industrie daran fest, Stoffe wie die sogenannten PFAS-Chemikalien beschränken zu wollen. «PFAS sind Stoffe, die sich in der Umwelt anreichern. Wir finden sie auf dem ganzen Globus, in der Antarktis, in den Meeren, in den Wäldern. Und sie können im menschlichen Körper Gesundheitsschäden hervorrufen», sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Weltchemikalienkonferenz in Bonn. «Deshalb ist doch vollkommen klar, dass wir hier bessere Lösungen finden müssen.» Es brauche «definitiv Beschränkungen von diesen Stoffen, die sehr gefährlich sind».
Zu der Chemikaliengruppe der PFAS zählen geschätzt über 10.000 einzelne Substanzen, die in Alltagsprodukten wie Anoraks, Pfannen oder Kosmetik verarbeitet sind. In der Industrie werden sie etwa in Dichtungen, Isolierungen oder Kabeln eingesetzt. Auch Lithium-Ionen-Batterien zum Beispiel für E-Autos sind auf PFAS angewiesen.
In der Europäischen Union wird über ein mögliches Verbot von PFAS diskutiert, die wegen ihrer Langlebigkeit auch Ewigkeits-Chemikalien genannt werden. Ein Vorschlag sieht je nach Anwendung Übergangsfristen vor. Für einige wenige Bereiche gäbe es unbegrenzte Ausnahmen. Die Entscheidung trifft die Europäische Kommission schließlich gemeinsam mit den EU-Mitgliedstaaten.
Industrieverbände hatten vor einem umfassenden Verbot von PFAS-Chemikalien gewarnt. Das in der EU diskutierte Verbot wäre für Hightech-Industrien wie die Medizin- oder Halbleitertechnik eine enorme Bedrohung, mahnten der Maschinenbauverband VDMA und der Deutsche Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik Spectaris.
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